Zuletzt aktualisiert am

Oberfranken

Alice Weidel erntet Kritik für Mallorca-Reise: Das sagt der Bayreuther AfD-Kandidat

Die AfD-Politikerin Alice Weidel erntet viel Kritik für ihre Mallorca-Reise. Der Bayreuther AfD-Landtagskandidat Mario Schulze hat jedoch Verständnis.

Alice Weidel ist nach Mallorca gereist, ihren Auftritt in Mödlareuth hat sie abgesagt. Der Bayreuther AfD-Landtagskandidat Mario Schulze verteidigt ihr Vorgehen.

Alice Weidel auf Mallorca statt in Mödlareuth

Die AfD hat am Tag der Deutschen Einheit nach Mödlareuth eingeladen. Als Rednerin sollte auch die AfD-Bundespolitikerin Alice Weidel auftreten, doch sie sagte ab. Laut ihrem Sprecher Daniel Tapp hat sie aus Sicherheitsgründen abgesagt. Die Vorgeschichte dazu begann in der Schweiz.

Alice Weidel hielt sich laut ihrem Sprecher vor rund zwei Wochen mit ihrer Familie an ihrem Zweitwohnsitz in der Schweiz auf. Dort haben sie Polizisten am Samstag, den 23. September 2023, “an einen sicheren Ort gebracht”, so Sprecher Daniel Tapp. Der Grund sei eine Bedrohung gegenüber Weidel gewesen. Weitere Details sind nicht bekannt. Die zuständige Polizei hat den Einsatz bestätigt.

Aus der Schweiz nach Berlin nach Mallorca

Alice Weidel sei am folgenden Montag, am 25. September, nach Berlin gereist, um an den Sitzungen des Bundestags teilzunehmen, so ihr Sprecher. Aufgrund der vorangegangenen Bedrohung habe sie sich jedoch entschieden, nicht an einer öffentlichen Veranstaltung wie in Mödlareuth teilzunehmen.

“Sie ist stattdessen mit ihrer Familie nach Mallorca gereist, um mit der Familie außerhalb des häuslichen Umfeldes das Ereignis aufzuarbeiten”, so der Weidel-Sprecher gegenüber dem bt. “Sie wird in Kürze zurückreisen.”

Vorwürfe treffen Weidel

Dass Alice Weidel sich in Mallorca aufhält, kam durch “Spiegel”-Recherchen ans Licht. Kritiker werfen ihr nun vor, sich als Opfer zu inszenieren, während sie in Wirklichkeit Urlaub auf Mallorca macht. Der Bayreuther AfD-Landtagskandidat Mario Schulze verteidigt hingegen ihr Verhalten.

“Ich würde das Außerlandesbringen der eigenen Familie nach sicherheitsrelevanten Vorfällen nicht als ‘Urlaub’ bezeichnen”, so Schulze. Seiner Ansicht nach lenkt die Diskussion vom eigentlichen Problem ab: der Bedrohung von Politikern seiner Partei. “Wir können uns nicht erinnern, dass schon einmal am 3. Oktober ein Sprengstoffsuchhund unseren Veranstaltungsort vorher abgesucht hat”, sagt er.

Bayreuther AfD-Politiker fürchtet keinen Imageverlust

Schulze sieht den eigentlichen Skandal darin, “dass es nötig war, Frau Dr. Weidel und ihre Familie vorerst in Sicherheit zu bringen”, wie er sagt. Den Kritikern wirft er eine “Täter-Opfer-Umkehr” vor. Er könne es verstehen, dass Alice Weidel ihre Familie außer Landes gebracht habe, ohne es bekannt zu machen.

Einen Nachteil für seine Landtagskandidatur fürchtet der Bayreuther AfD-Politiker nicht. “Persönlich bin ich davon überzeugt, dass die Menschen dafür Verständnis haben – zumindest die, die selbst eine Familie haben”, sagt er.