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Bayreuther Festspiele

Im Gespräch mit bt reagiert der Künstler auf den Diebstahl seiner Skulpturen vor dem Bayreuther Festspielhaus

Die von Ottmar Hörl geschaffenen und vor dem Bayreuther Festspielhaus aufgestellten goldenen Wagner-Figuren im Wert von rund 12.000 Euro sind gestohlen worden.

Alle 115 goldenen, 49 Zentimeter großen Richard-Wagner-Skulpturen von Ottmar Hörl sind gestohlen worden. Die Polizeiinspektion Bayreuth-Stadt hat Ermittlungen eingeleitet.

Die Diebstähle machen fassungslos

Ottmar Hörl teilte bt mit, dass es noch nie vorher passiert ist, dass alle Figuren entwendet wurden. Er sei „fassungslos“ über das Ausmaß des Diebstahls der Richard-Wagner-Figuren in Bayreuth. Hörl hat über drei Jahrzehnte Erfahrung mit der Gestaltung von Kunstwerken im öffentlichen Raum.

Hörls Werke werden in über 450 Galerien weltweit ausgestellt. Der Zweck der Ausstellungen im öffentlichen Raum ist es, Menschen zu erreichen, die normalerweise keine Galerien besuchen. Er möchte die Menschen mit neuen Ideen heranführen und ihnen helfen, aufgeschlossen zu sein.

Der Hauptzweck seiner Arbeit besteht darin, mit Menschen in Kontakt zu treten, und nicht darin, einen finanziellen Gewinn zu erzielen. Er weiß, dass einige der gestohlenen Skulpturen von den Dieben online verkauft werden, um Profit zu machen. Da er die Skulpturen selbst für 80 Euro verkauft, weniger als die Hälfte der Preise, die die Diebe verlangen, hat es wenig Sinn, eine gestohlene Figur zu kaufen. Lesen Sie auch der bt-Reportage vom 1. August 2023.




Keine Ersetzungen vor dem Ende der Festspiele

Hörl hat eine Anzeige bei der Polizei erstattet. Er würde es vorziehen, wenn diejenigen, die die Skulpturen entwendet haben, sie einfach zurückgeben würden. Er weist darauf hin, dass jede der ausgestellten Figuren 30 cm lange Schraubenlöcher hat, wodurch sie für die Polizei leicht zu identifizieren wären.

Der Diebstahl werde seine künftigen Kunstprojekte in keiner Weise beeinflussen, da es in seinen Werken in erster Linie um die Kommunikation mit Menschen und nicht um die Schaffung physischer Objekte gehe. Hörl ist vom Wert seiner Kunst überzeugt und lässt sich durch die Respektlosigkeit der Diebe nicht davon abbringen, wann und wo er seine Werke ausstellt.

Freundlich, liberal, versöhnlich war die Botschaft, die Hörls Kunstinstallation „You’re welcome“ vermitteln sollte. Die offenen Arme Richard Wagners in der Figur sollen dies zum Ausdruck bringen.

Neue Figuren können nicht vor Ende der Festspiele produziert werden, weil der Hersteller im Urlaub ist.