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Bayreuth

Neuer Discounter in Bayreuth: Das hat der Marktleiter vor

Der Marktleiter der neuen Bayreuther „Thomas Philipps“-Filiale hat eine besondere Vision für sein Geschäft.

Der Leiter des neuen Bayreuther Thomas Philipps will auf Nähe zum Kunden setzen – Kassen zum Selbst-Scannen wird man hier nicht finden.

Das bt hat mit dem Marktleiter über die Pläne gesprochen.

Ein alter Hase leitet den neuen Thomas Philipps

Er bringt Thomas Philipps nach Bayreuth: Marktleiter Uwe Krapp, 48 Jahre alt, ein alter Hase im Discounter-Geschäft. „Ich muss noch 20 Jahre arbeiten – solange will ich diese Filiale erfolgreich führen“, sagt er. Die Filiale zieht derzeit in den früheren Praktiker-Baumarkt an der Hochbrücke.

Uwe Krapp ist in Bayreuth kein Unbekannter, er hat hier 18 Jahre lang einen Discounter geleitet. „Ich hatte viele Stammkunden, die sprechen mich auch mal auf der Straße an“, sagt er. Das liege daran, dass er auch als Marktleiter nicht nur im Büro sitze. „Ich war immer im Laden unterwegs, ob an der Kasse oder beim Auffüllen der Regale. Das wird hier auch so sein.“

Die Nähe zum Kunden soll den Markt prägen

Diese Nähe zum Kunden soll seine Thomas Philipps-Filiale auszeichnen: „Ich will, dass meine Mitarbeiter wissen, wo was steht, damit sie die Kunden gut beraten können“, sagt Krapp. Rund 18.000 Artikel will er anbieten, dafür zur Verfügung stehen knapp 1.500 Quadratmeter Ladenfläche sowie ein etwa 400 Quadratmeter großer Außenbereich.

Krapp stellt sich mit seiner Vision gegen den Trend. Während viele Discounter Kassen einrichten, bei denen der Kunde seine Waren selbst scannen muss, setzt er auf das Gespräch. Er selbst hat nun drei Monate lang Thomas Philipps-Filialen in ganz Deutschland besucht. „Ich habe mir angesehen, wie es funktioniert.“

Was den Thomas Philipps von einem normalen Baumarkt unterscheidet? „Wir haben hier auch Haushalts- und Deko-Artikel. Wer sich zuhause neu einrichten will, findet bei uns alles – von der Tasse übers Werkzeug bis zum Gartenstuhl“, sagt Krapp. Als Discounter verspricht Thomas Philipps außerdem günstige Preise.

Noch fehlen Mitarbeiter

Um Kunden gut beraten zu können, muss man laut Krapp wissen, welcher Artikel zu welcher Warengruppe gehört. Wenn man die Warengruppe kennt, weiß man wiederum, in welchem Regal der Artikel zu finden ist. „Für mich ist es extrem wichtig, meinen Mitarbeitern Zeit zu geben, hier reinzuwachsen“, sagt der Marktleiter.

Dazu sucht er aber noch die nötigen Mitarbeiter. Letzte Woche habe er zehn Bewerber eingeladen, sechs seien gar nicht erst gekommen. „Früher hatte man auf einer Stelle 300 Bewerber. Jetzt kommen drei Bewerber auf fünf Stellen“, sagt Krapp. 15 Mitarbeiter will er insgesamt einstellen, von sechs Mitarbeitern hat er schon Zusagen erhalten.

Schlüssel übergeben

Krapp kommt aus Eisfeld im Süden Thüringens, nach der Schule hat er im nahegelegenen Coburg eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann absolviert. Vor 23 Jahren kam der Umzug nach Bayreuth, der Arbeit wegen. Hier hat er geheiratet, eine Tochter bekommen. Nun will er mit dem Bayreuther Thomas Philipps eine neue Institution in der hiesigen Einkaufslandschaft aufbauen.

Der Eigentümer des Gebäudes, die “Karl und Jakob Immler GbR”, hat am Dienstag, den 19. September 2023, offiziell den Schlüssel an Thomas Philipps übergeben. Aktuell richten Arbeiter die Halle her, ab dem 18. Oktober soll die Ware kommen. „Am 6. November wollen wir eröffnen“, sagt Krapp.

Die Hochbrücke bereitet Sorgen

Eine Sorge bleibt dabei jedoch: Vor der Tür steht eine Großbaustelle an. Denn der Hochbrücken-Neubau soll im April 2024 beginnen und rund viereinhalb Jahre dauern. Die Zeit bis zum Baubeginn will Krapp gut nutzen. „Für uns ist es wichtig, dass wir noch Zeit haben, uns zu etablieren.“

Der Marktleiter hofft, dass sich sein Thomas Philipps bis zum Baubeginn einen Namen gemacht hat. „Damit die Leute trotzdem zu uns kommen. Weil sie wissen, dass sie hier gut beraten werden.“