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Gastronomie

Personalnot in Bayreuther Gaststätten: So gehen die Restaurants mit der Misere um

In vielen Gaststätten und Restaurants herrscht aktuell akuter Personalmangel – teilweise natürlich auch durch Corona bedingt. Das bt hat bei einigen Gasthäusern in Bayreuth Stadt und Land nachgefragt.

Durch den langen Lockdown Anfang des Jahres haben viele Aushilfen und Arbeiter in der Gastronomie ihre Arbeitsstellen gewechselt. Das ist an den Restaurants natürlich nicht spurlos vorüber gegangen. Das bt hat sich bei einigen Bayreuther Restaurants erkundigt, wie es ihnen mit dem vorherrschenden Personalmangel ergeht.

Aushilfen orientieren sich um – Personalmangel auch in Bayreuther Restaurants

Wie uns Benedikt Lang, Leiter vom Liebesbier, und Stephan Müller-Kaufmann, Betriebsleiter vom Roxy Burger neben dem Cineplex-Kino, verraten, sind viele der studentischen Aushilfen während des Lockdowns abgezogen. Diese fehlen jetzt nach den Wiederöffnungen natürlich – aus nachvollziehbaren Gründen.

„Viele fragen sich halt, warum sie zurück in die Gastronomie kommen sollten, wenn sie während des Lockdowns woanders angefangen haben, zu arbeiten, und in zwei Monaten vielleicht sowieso schon wieder alles zu ist. Das kann man den Leuten auch kaum vorwerfen“, erklärt sich Lang den Mangel an Aushilfskräften.

Kapazitäten an der Grenze – „krank werden darf keiner“

Das Roxy kommt aktuell noch mit dem geringen Personal zurecht – auch aufgrund der limitierten Besucherzahl, die durch die Abstandsregeln entsteht: „Wegen der Abstandsregeln fällt fast jeder zweite Besucherplatz weg. Mit dieser Einschränkung können wir dann auch noch zuverlässig alle Gäste bedienen. Von den festen Mitarbeitern krank werden sollte aber keiner, dann wird es kritisch.“

Diesen Eindruck kann uns Lang im Liebesbier auch bestätigen, bedauert aber gleichzeitig den Rückgang der Aushilfen: „Bei uns ist die Nachfrage momentan enorm. Wir mussten zwar noch keinen Gast nach Hause schicken, weil wir ihn nicht hätten bedienen können, aber es ist schon anstrengend für unsere Servicekräfte, weil die Anzahl der Aushilfen so gering ist.“ Gerade die zusätzlichen Laufwege und der Erklärungsbedarf bei Rückfragen zu den aktuellen Corona-Regeln seien weitere Strapazen für die Angestellten.

Personalprobleme auch im Landkreis Bayreuth

Auch das Hotel & Restaurant Goldener Hirsch in Bad Berneck im Fichtelgebirge kämpft mit zu wenig Personal. Inhaberin Tanja Teufel kann einerseits beruhigt sein: „Wir sind ja ein Familienbetrieb, da kann man dann familienintern viel auffangen.“ Andererseits aber gehen aktuell gar keine Bewerbungen ein und sie beobachte insbesondere bei Kollegen aus ihrem Umfeld einen Rückgang der Öffnungszeiten. Viele Gasthäuser hätten nur noch wenige Tage in der Woche auf oder schließen gänzlich. Sie fasst die Situation mit dem einfachen Satz zusammen: „Es ist eben, wie es ist. Wir können nur auf bessere Zeiten hoffen.“

Bayreuther Tagblatt - Michael Kind

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Michael Kind