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Gastronomie

Restaurants kämpfen mit „No-Show“-Problem: So reagieren Wirte in der Bayreuther Region

Wenn ein Platz reserviert wird, doch niemand kommt: Gastronomen kämpfen mit dem „No-Show“-Problem – auch in der Bayreuther Region.

Eine einfache Lösung gibt es nicht: Viele Gastronomen aus der Bayreuther Region halten es nicht für sinnvoll, die „No-Shows“ zur Kasse zu bitten.

Anzahl an “No-Shows” nimmt in Oberfranken zu

Auch in Oberfranken kommt es immer häufiger vor, dass Gäste ihre Reservierung einfach nicht wahrnehmen. Das Problem ist unter dem Begriff „No-Show“ bekannt. “Es kommt in letzter Zeit zu einem deutlichen Anstieg von Reservierungen, die nicht oder nur in geringerer Personenzahl im Restaurant eingehalten werden”, sagt Florian Rose, DEHOGA-Regionalgeschäftsführer für Franken.

Laut Rose sind “No-Shows” vor allem bei Abendreservierungen problematisch. Denn diese Tische können in den seltensten Fällen neu vergeben werden. Für den Wirt bedeutet das in der Regel einen Umsatzausfall für den Tisch. Zusätzlich fallen noch Waren- und Personalkosten an.

“No-Show”-Gebühr könnte Schaden ausgleichen

Eine “No-Show”-Gebühr kann dazu dienen, den finanziellen Schaden auszugleichen. Bei der Einführung einer solchen Regelung bedarf es laut Rose aber “einer klaren Kommunikation, um Irritationen zu vermeiden.”

Trotz des Anstiegs der “No-Shows” geht man bei der DEHOGA Bayern davon aus, dass die wenigstens Restaurants derzeit eine “No-Show”-Gebühr verlangen.

Gastwirte aus dem Bayreuther Land merken Anstieg an “No-Shows”

“Es ist tatsächlich krasser geworden”, sagt Engin Gülyaprak von Engin’s Ponte in der Bayreuther Opernstraße. “Jeder hat Internet, jeder hat ein Telefon, jeder könnte ganz kurz Bescheid sagen, dass man nicht kommt.”

Derzeit gibt es in Engin’s Ponte noch keine “No-Show”-Gebühr. Unter anderem deshalb, weil man den treuen Gast nicht bestrafen will. Für spezielle Reservierungen, zum Beispiel bei größeren Gruppen zu Weihnachten oder zum Muttertag, denkt Gülyaprak über eine “No-Show”-Gebühr nach.

“Wenn von zehn Personen nur sieben kommen, dann haben wir ein großes Problem, wenn sich das an solchen Tagen häuft”, so Gülyaprak. “Dann haben wir 15 Leute weniger und wir haben eine Bedienung und einen Koch umsonst dastehen.”

“No-Show”-Gebühr nicht einfach umsetzbar

Thomas Puchtler, Inhaber des Gasthofs und Hotels Puchtlers Deutscher Adler in Bischofsgrün, sieht die Gebühr vor allem im „à la carte“-Geschäft kritisch. “Bei einer ‚No-Show‘ müsste ich im Vorfeld wissen, was der Gast verzehrt”, erklärt Puchtler. “Ich müsste mir die Kosten für dieses entgangene Geschäft vom Gast wieder holen und das würde nicht funktionieren.”

Günther Schreiber vom Schönfelder Hof in Hollfeld hat bei sich eine “No-Show”-Gebühr bei größeren Veranstaltungen. “Da gibt es vorher einen Vertrag und in den AGBs steht drin, wie viel Storno-Gebühren wir verlangen”, erklärt Schreiber. “Wir müssen ja auch unser Personal vorhalten, sprich Service und Küche.”

Bei kleinen Reservierungen sieht Schreiber keinen Sinn einer “No-Show”-Gebühr. “Man will den Kunden ja auch nicht verlieren.” Schreiber vermutet, dass sich Kunden eine Strafgebühr merken würden, und sich dann eben etwas anderes suchen.