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Bayern

Getötete 21-Jährige bei Schloss Neuschwanstein: Das ist bisher bekannt

Der gewaltsame Tod einer 21-Jährigen beim Schloss Neuschwanstein schockiert das Land. Was bisher bekannt ist.

Die Polizei hat über den mutmaßlichen Ablauf der schrecklichen Tat berichtet. Die Beamten suchen aber weiter nach Zeugen, um offene Fragen zu klären.

Die folgende Mitteilung hat das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West veröffentlicht.

Touristinnen auf Trampelpfad gelotst

Am Mittwochnachmittag, den 14. Juni 2023 gegen 14:40 Uhr, ging bei der Polizei die Mitteilung über zwei verletzte Personen an einem Aussichtspunkt nahe der Marienbrücke am Schloss Neuschwanstein ein. Da die Mitteilung einen zugrundeliegenden strafrechtlichen Sachverhalt vermuten ließ, war die Polizei mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften vor Ort.

Nach derzeitigem Ermittlungstand trafen zwei Touristinnen, 21 und 22 Jahre alt, auf einem Wanderweg östlich der Marienbrücke zufällig auf einen 30-jährigen männlichen US-amerikanischen Touristen und schlossen sich diesem auf dem weiteren Weg an.

Der Mann lotste die beiden dann unter einem Vorwand auf einen schwer einsehbaren Trampelpfad, welcher zu einem Aussichtspunkt führt.

Abhang hinabgestoßen

Dort griff er die 21-jährige Frau körperlich an. Als die 22-Jährige einschreiten wollte, würgte er sie und stieß sie dann einen steilen Abhang in Richtung Pöllat hinab. Im weiteren Verlauf muss nach momentanem Kenntnisstand von einem versuchten Sexualdelikt zum Nachteil der 21-Jährigen ausgegangen werden.

Auch diese stieß er im Anschluss den Abhang hinab, wo sie nach etwa 50 Metern neben ihrer Freundin zum Liegen kam.




21-Jährige im Klinikum verstorben

Die Bergwacht Füssen barg die beiden verletzten Personen. Die 22-Jährige wurde verletzt, aber ansprechbar in ein Klinikum eingeliefert. Die 21-Jährige wurde schwer verletzt mit einem Hubschrauber ins Klinikum eingeliefert, wo sie jedoch im Laufe der darauffolgenden Nacht in Folge ihrer Verletzungen verstarb.

Nach dem Täter, welcher zwischenzeitlich den Tatort verlassen hatte, wurden umfangreiche Fahndungsmaßnahmen eingeleitet, bei denen insbesondere die Polizeiinspektion Füssen, die Grenzpolizeistation Pfronten, eine Diensthundeführerin, der ZED (Zentrale Einsatzdienste Kempten) sowie ein Polizeihubschrauber eingesetzt waren. Polizeikräfte nahmen den Täter wenig später in Tatortnähe fest.

30-Jähriger sitzt in Haft

Der 30-Jährige wurde am Donnerstag, den 15. Juni 2023, dem zuständigen Ermittlungsrichter am Amtsgericht Kempten vorgeführt. Dieser folgte dem Antrag der zuständigen Staatsanwaltschaft Kempten und erließ Haftbefehl. Der 30-Jährige wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.

Unmittelbar nach der Festnahme übernahm die Kriminalpolizei Kempten die Ermittlungen wegen versuchten Mordes und Mordes sowie eines Sexualdelikts. Aufgrund des stark abschüssigen Geländes am Tatort unterstützten hierbei speziell ausgebildete Beamte der Alpinen Einsatzgruppe.

Polizei sucht Zeugen

In enger Absprache mit der sachleitenden Staatsanwaltschaft Kempten steht nun insbesondere die Rekonstruktion des genauen Tatablaufs im Fokus der Ermittlungen. Daher werden Zeugen, welche die Tat selbst oder verdächtige Beobachtungen im Vorfeld gemacht haben, gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Kempten unter der Telefonnummer 0831/9909-0 zu melden.

Außerdem besteht die Möglichkeit, Fotos, die durch Besucher am Tattag im Tatortumfeld gemacht wurden und möglicherweise zufällig Opfer oder Täter beinhalten, auf dem Media-Upload-Portal der Bayerischen Polizei hochzuladen und so bei den Ermittlungen zu unterstützen. Das Media-Upload-Portal ist erreichbar unter https://medienupload-portal01.polizei.bayern.de.