Blick auf den DAX: Was die Entwicklung der deutschen Leitindizes für lokale Investoren bedeutet

Was ist der DAX überhaupt?
Der Deutsche Aktienindex wird mit dem Kürzel DAX bezeichnet und ist der wichtigste Leitindex für die deutsche Wirtschaft auf dem Aktienmarkt. Im DAX sind seit September 2021 übrigens bereits 40 Unternehmen vertreten, um die deutsche Wirtschaft an der Börse diversifizierter darstellen zu können. Zusätzlich zum Deutschen Aktienindex gibt es auch noch den MDAX, der vor allem mittelgroße Unternehmen inkludiert. Seit seiner Gründung im Jahr 1988 stellten sich viele Anleger die Frage, wie handelt man den DAX eigentlich? Aber auch die Kursentwicklung des Deutschen Aktienindex beschäftigt tagtäglich Tausende von Menschen und gleichzeitig auch zahlreiche Unternehmen. Immerhin bildet der DAX mit seinen 40 großen Betrieben ja einen eigenen Mikrokosmos, der Aufschluss über die Wirtschaftslage in der Bundesrepublik geben soll. Geht es dem DAX gut, geht es also auch den Unternehmen in Deutschland gut. Nun, so einfach ist es aber in der Realität oft nicht.

DAX-Entwicklung von vielen Faktoren abhängig
Obwohl der DAX die deutsche Wirtschaft widerspiegeln kann, ist der Kurs an der Börse vor allem von den Investoren abhängig.

Wenn die Nachfrage hoch ist, steigt auch der DAX entsprechend an.
Wenn viele Anleger ihre Anteile am DAX verkaufen und die Nachfrage sinkt, fällt der Kurs.

Theoretisch wäre es also mehr oder weniger egal, wie sich die deutsche Wirtschaft entwickelt. In der Praxis sieht es aber natürlich oft anders aus. Wenn die deutsche Wirtschaft die Wachstumsziele übertrifft, wird in den meisten Fällen natürlich auch der DAX ansteigen. In einigen Fällen kann sich auch eine Kursrally entwickeln und der Deutsche Aktienindex steigt überproportional an.

Die folgenden Aspekte können den DAX positiv oder negativ beeinflussen:

• geopolitische Entwicklungen
• Erfolge und Misserfolge der im DAX indizierten Unternehmen
• Leitzinssatz der EZB

Trading mit dem DAX bleibt letzten Endes also ein Blick in die Kristallkugel. Trotz diverser mathematischer Modelle kann kein Investor dieser Welt voraussagen, wie sich der Kurs entwickeln wird. Dass die Börsen aber nicht immer die lokale Wirtschaft widerspiegeln, hat auch bereits die Covid-Pandemie gezeigt. Während die deutsche Wirtschaft 2020 und den Restriktionen und den Problemen in der globalen Lieferkette litt, entwickelte sich der DAX zum Teil munter nach oben.

Verzerrt eine Branche den DAX?
Im Deutsche Aktienindex finden sich von Allianz bis Zalando verschiedenste Unternehmen aus diversen Branchen. Das ist auch besonders wichtig, damit der Aktienindex ausgeglichen bleibt. Jedoch zeigt sich beim Blick auf die Branchenverteilung, dass vor allem die Technologieunternehmen den DAX beherrschen. Alleine SAP macht rund 12 % des gesamten Volumens aus. Somit wirkt sich der Erfolg oder eben der Misserfolg des Unternehmens auch merklich auf den Index aus. Generell entspringt prozentual gesehen jedes dritte Unternehmen im DAX der Technologiebranche, insgesamt sind es aber nur vier von vierzig Großkonzernen. Der Technologiesektor in Deutschland kann die Entwicklung des DAX also maßgeblich beeinflussen. Somit verzerrt die Branche den Index zum Teil aber auch. Handels- und Konsumunternehmen machen hingegen gerade einmal 5 % aus. Schwächelt diese wichtige Sparte der deutschen Wirtschaft, macht sich das im DAX kaum bemerkbar. Der DAX vermittelt grundsätzlich aber ohnehin eine relativ konzentrierte Ansicht auf die Wirtschaft in Deutschland. Solange es den 40 Top-Unternehmen gut geht, geht es auch allen anderen Betrieben gut. Ein großer Teil der Wirtschaft wird aber von KMUs getragen, die sich über den DAX natürlich nicht abbilden lassen. Doch gerade hier lohnt sich ein Blick auf das aktuelle Geschehen, um die Wirtschaftslage tatsächlich einschätzen zu können.

Wird der DAX immer weiter steigen?
Seit der Einführung in den 1980ern ist der DAX kontinuierlich angestiegen. Ausreißer gab es dabei vor allem nach oben hin, während sich starke Kursschwankungen nach unten stets linear bewegten. Sowohl während der Finanzkrise im Jahr 2008 als auch während Covid hat der DAX pünktlich den Aufwärtstrend eingeläutet, sobald die untere Trendlinie erreicht wurde. Theoretisch wäre es sogar möglich, dass der DAX bis 2040 den sechsstelligen Bereich knackt. Aber natürlich bleibt auch das ein Blick in die Glaskugel. Die Vorzeichen stehen jedoch gut, denn Deutschland hat sich als Wirtschaftsstandort längst etabliert und steht schon seit Jahrzehnten für Qualität und Know-how.