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Gesundheit

Augenlasern: Eine moderne Methode zur Korrektur von Sehfehlern

Externer Redakteur

Ständig eine Brille tragen zu müssen, kann nervig sein. Hier erfahren Sie, wie eine Augenlaserbehandlung Abhilfe schafft und wie das Augenlasern funktioniert.

Viele Menschen leiden unter Kurz- oder Weitsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung. Diese Sehfehler können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und einen von Brillen oder Kontaktlinsen abhängig machen. Doch es gibt eine Alternative: das Augenlasern. Diese Methode ermöglicht es, die Form der Hornhaut zu verändern und so die Brechkraft des Auges zu korrigieren. Doch wie funktioniert das Augenlasern, welche Voraussetzungen muss man erfüllen und welche Risiken gibt es?

Wie funktioniert das Augenlasern?

Das Augenlasern ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem ein Laserstrahl die Hornhaut des Auges abträgt. Die Hornhaut ist eine transparente Schicht, die die vordere Oberfläche des Auges bedeckt. Sie ist für etwa zwei Drittel der Brechkraft des Auges verantwortlich, also für die Fähigkeit, Lichtstrahlen auf die Netzhaut zu fokussieren. Wenn die Hornhaut zu stark oder zu schwach gekrümmt ist, entstehen Sehfehler wie Kurz- oder Weitsichtigkeit. Durch das Augenlasern mit höchster Präzision wird die Hornhaut so modelliert, dass sie die Lichtstrahlen optimal auf die Netzhaut lenkt.

Es gibt verschiedene Verfahren des Augenlaserns. Sie haben das Ziel, die Brechkraft der Hornhaut zu verändern, um Fehlsichtigkeiten zu korrigieren. Die Verfahren unterscheiden sich in der Art und Weise, wie die Hornhaut bearbeitet wird. Die bekanntesten sind:

  • LASIK (Laser in situ Keratomileusis): Bei diesem Verfahren wird zunächst ein dünner Schnitt in der Hornhaut gemacht, um eine Lamelle (Flap) zu erzeugen. Diese wird dann aufgeklappt und der darunter liegende Hornhautbereich mit einem Excimer-Laser abgetragen. Der Laser modelliert die Hornhaut so, dass sie das Licht optimal auf die Netzhaut fokussiert. Anschließend wird der Flap wieder zurückgeklappt und haftet von selbst an. Die Heilung ist schnell und die Schmerzen sind gering.
  • LASEK (Laser epithelial Keratomileusis): Hierbei wird die oberste Schicht der Hornhaut (Epithel) mit einer alkoholischen Lösung gelöst und zur Seite geschoben. Dann wird der Hornhautbereich darunter, genau wie beim LASIK-Verfahren, mit einem Excimer-Laser abgetragen und so modelliert, dass die Fehlsichtigkeit behoben wird. Danach wird das Epithel wieder zurückgeschoben und mit einer Kontaktlinse geschützt. Die Heilung ist langsamer und die Schmerzen sind stärker als bei LASIK.
  • SMILE (Small Incision Lenticule Extraction): Bei diesem Verfahren wird kein Flap erzeugt, sondern mit einem Femtosekundenlaser ein dünnes Scheibchen (Lentikel) aus der Hornhaut geschnitten. Dieses wird dann durch einen kleinen Schnitt entfernt. Dadurch wird die Hornhaut dünner und flacher. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass die Hornhaut weniger geschwächt wird und das Risiko von Komplikationen wie trockenen Augen oder Infektionen geringer ist.

Die Wahl des geeigneten Verfahrens hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Grad der Fehlsichtigkeit, der Dicke und Form der Hornhaut, dem Alter und dem Gesundheitszustand des Patienten. Eine ausführliche Beratung durch einen Augenarzt ist daher unerlässlich, um die Vor- und Nachteile der einzelnen Verfahren abzuwägen und eine individuelle Entscheidung zu treffen.

Welche Voraussetzungen muss man erfüllen?

Nicht jeder ist für das Augenlasern geeignet. Es gibt einige Voraussetzungen, die man erfüllen muss, um eine erfolgreiche und sichere Behandlung zu gewährleisten. Dazu gehören:

  • Ein stabiler Sehwert: Die Sehschwäche sollte sich in den letzten zwölf Monaten nicht verändert haben.
  • Ein ausreichender Hornhautdurchmesser: Die Hornhaut sollte mindestens 500 Mikrometer dick sein, um genug Material für den Laserabtrag zu haben.
  • Gesunde Augen: Natürlich hat jemand, der von einer Fehlsichtigkeit betroffen ist, keine gesunden Augen. Sonst würde er diese nicht lasern lassen wollen. Gemeint ist hierbei, dass keine Erkrankungen wie Entzündungen, Infektionen oder Narben vorliegen dürfen, die das Ergebnis beeinträchtigen könnten.
  • Ein gutes Allgemeinbefinden: Es sollten keine chronischen oder akuten Krankheiten wie Diabetes, Rheuma oder Herzerkrankungen vorliegen, die das Risiko von Komplikationen erhöhen könnten.
  • Ein angemessenes Alter: Das Augenlasern wird in der Regel erst ab 18 Jahren durchgeführt, da sich das Auge bis dahin noch entwickeln kann. Außerdem sollte man nicht älter als 45 Jahre sein, da ab diesem Alter meist eine Alterssichtigkeit eintritt, die nicht durch das Augenlasern korrigiert werden kann.

Die Vorbereitung auf die Behandlung umfasst eine gründliche Untersuchung der Augen, um die genauen Werte der Fehlsichtigkeit zu bestimmen und mögliche Kontraindikationen auszuschließen. Zudem werden die Augen vermessen, um die Dicke und Form der Hornhaut zu ermitteln und den Laser individuell anzupassen. 

Der Patient erhält vor der Behandlung eine schriftliche Aufklärung über den Ablauf, die Risiken und die Nachsorge des gewählten Verfahrens. Er muss einige Tage vor dem Eingriff auf das Tragen von Kontaktlinsen verzichten, um die Hornhaut nicht zu verformen. Am Tag der Behandlung sollte er keine Augenkosmetik verwenden und sich von einem Begleiter abholen lassen.

Welche Risiken gibt es?

Das Augenlasern ist ein sehr sicherer und bewährter Eingriff, der in den meisten Fällen zu einer deutlichen Verbesserung der Sehkraft führt. Allerdings gibt es wie bei jeder Operation auch mögliche Risiken und Nebenwirkungen, die man beachten sollte. Dazu gehören:

  • Infektionen: Obwohl die Hornhaut eine hohe Selbstheilungskraft hat, kann es in seltenen Fällen zu einer Infektion kommen, die eine antibiotische Behandlung erfordert.
  • Trockene Augen: Durch das Augenlasern kann die Produktion von Tränenflüssigkeit reduziert werden, was zu einem Gefühl von Trockenheit, Brennen oder Fremdkörpergefühl führen kann. Dies kann meist mit künstlichen Tränen oder Augentropfen gelindert werden.
  • Über- oder Unterkorrektur: Es kann vorkommen, dass der Laserabtrag nicht genau dem gewünschten Sehwert entspricht, was zu einer verbleibenden Sehschwäche oder einer neuen Sehstörung führen kann. Dies kann in manchen Fällen durch eine Nachkorrektur behoben werden.
  • Halos oder Blendempfindlichkeit: Manche Patienten berichten von einem ringförmigen Lichtschein (Halo) um Lichtquellen oder einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber hellem Licht nach dem Augenlasern. Dies kann die Nachtsicht beeinträchtigen und sich mit der Zeit bessern oder bleiben.

Fazit

Das Augenlasern ist eine moderne Methode zur Korrektur von Sehfehlern, die vielen Menschen zu einer besseren Lebensqualität verhelfen kann. Nach der Behandlung ist man in der Regel nicht mehr auf eine Brille oder Kontaktlinsen, die verschiedene Probleme verursachen können, angewiesen. Es gibt verschiedene Verfahren, die je nach individueller Situation angewendet werden können. 

Das Augenlasern ist in der Regel sicher und effektiv, birgt aber auch gewisse Risiken und Nebenwirkungen, die man vor der Entscheidung für eine Behandlung abwägen sollte. Es ist daher ratsam, sich ausführlich von einem qualifizierten Augenarzt beraten zu lassen und sich über die Vor- und Nachteile des Augenlaserns zu informieren.