S!sters Eurovision Song Contest 2019

Eurovision Song Contest am Samstag: Hat Deutschland eine Chance?

Am Samstag ab 21 Uhr findet der 64. Eurovision Song Contest in Tel Aviv in Israel statt. Solisten und Bands aus 41 Ländern treten im Wettbewerb an. Mit dabei für Deutschland: Die S!sters. Doch hat ihr Song eine Chance auf den Sieg?

Wer diesmal für Deutschland antritt

Das Duo S!sters gibt es erst seit Januar. Die Sängerinnen Carlotta Truman und Laurita haben am 22. Februar diesen Jahres den deutschen ESC-Vorentscheid “Unser Lied für Israel” gewonnen. Der Songtitel, mit dem sie beim Eurovision Song Contest antreten werden, bleibt leicht im Gedächtnis, denn er heißt “Sister”. Am Samstagabend werden sie als vierter Musik-Act auf der Bühne des Internationalen Kongresszentrums stehen, wo knapp 10.000 Zuschauer vor Ort sein werden.

S!sters mit dem Song “Sister”

Platz 1 erreichte Deutschland zuletzt 2010 mit Lena und dem Titel “Satellite”. Im vergangenen Jahr hat Netta mit ihrem Song Toy in Lissabon den ersten Platz des Eurovision Song Contests ergattert. Damit forderte sie Frauen auf, sich von Männern nicht länger als Spielzeug behandeln zu lassen. Auch Deutschland setzt 2019 auf Frauenpower im Doppelpack.

Ein Song für die Frauenbewegung

Es ist ein Lied zur Stärkung der Frauenbewegung. Der Song “Sister” stammt aus der Feder von Tom Oehler, Laurell Baker und Marine Kaltenbacher, Produzent ist Thomas Stengaard. Frauen seien noch immer nicht in allen Lebensbereichen gleichberechtigt, so Oehler. Auf diesen gesellschaftlichen Zustand solle der Song aufmerksam machen, sagt er.

Der Songtext ist ein sinnbildliches Gespräch zwischen zwei Frauen und soll zum Zusammenhalt ermutigen und ein Ausdruck für die gemeinsame Stärke sein.

(Tom Oehler, einer der Songwriter des Titels “Sister”)

Laut Oehler gäbe es kein konkretes Rezept für einen erfolgreichen ESC-Song. Aber seiner Meinung nach, gehe es darum etwas Magisches zu schaffen, das zugleich massentauglich sei.

Zwei Fremde oder ein gutes Team? Wer die S!sters sind:

Carlotta und Laura waren sich noch bis vor wenigen Monaten fremd. Um sich besser kennen zu lernen, hätten sie vor den Proben allerdings oft telefoniert. Ob das ausreicht, um auf der ESC-Bühne vertraut zu wirken? Ein Vorteil: Beide haben in den vergangenen Jahren schon Routine bei Bühnenauftritten sammeln können.

Carlotta Truman steht schon als Kind gerne auf der Bühne. Mit acht Jahren singt sie im Kinderchor der Mutter, ein Jahr später tritt sie bei der Show “Das Supertalent” auf. Vier Jahre danach gewinnt sie den deutschen Rock&Pop-Preis in der Kategorie “Beste Solo-Sängerin”. Carlotta hat 2014 sogar live im Duett mit der Band Revolverheld beim NDR 2 Festival in Papenburg performt:

Die 19-Jährige fühlt sich in den Sparten Rock, Punk, Pop und Soul besonders wohl. Als jüngste Studentin besuche sie das Musik-College in Hannover.

Die Halb-Philippinerin Laura Kästel alias Laurita war bereits bei einer Tour von “The Voice of Germany” dabei. Mit ihrer souligen Stimme arbeitet sie als Backroundsängerin bei Sarah Connor, Stefanie Heinzmann und auch Lena. Nun steht die 26-Jährige mit S!sters selbst auf der Bühne im Mittelpunkt. Für die Zukunft plant sie bereits ein Solo-Album.

Ein Blick auf die Nachbarländer

Diese Künstler aus deutschen Nachbarländern treten am Samstag ebenso in Tel Aviv an. Eine durchaus starke Konkurrenz, oder?

Frankreich: Bilal Hassani singt über ein selbstbestimmtes Leben

Indie Pop aus der Tschechischen Republik

Dance-Pop mit Schweizer Luca Hänni

Niederlande: Gefühlvoll am Piano

Dänemark: Ein Lied in luftiger Höhe über die Liebe



Wer in den vergangenen drei Jahren für Deutschland angetreten ist:

2018: Michael Schulte – “You let me walk alone”

Michael Schulte schaffte es im Vorjahr mit seiner Pop-Ballade sogar bis auf Platz 4.


2017: Levina – “Perfect Life”

Levina begeisterte nur wenige ESC-Zuschauer, sie landete auf Platz 25.


2016: Jamie-Lee – “Ghost”

The Voice of Germany-Gewinnerin Jamie Lee, die in Deutschland durchaus viele Fans hatte, erreichte beim ESC 2017 lediglich Platz 26.

Der Eurovision Song Contest 2019 wird am Samstagabend in der ARD übertragen. Bereits ab 20:15 Uhr wird direkt von der Hamburger Reeperbahn mit Moderatorin Barbara Schöneberger gesendet.

Klassik Open Air: Filmmusik und das kleinste Orchester der Welt

Gute Nachrichten für Klassik-Freunde. Auch in diesem Sommer wird es zwei kostenlose Klassik Open Air-Konzerte auf dem Stadtparkett geben.

Am Freitag und Samstag, 28. und 29. Juni, spielen die Münchner „taschenphilharmonie“ und die „Jungen Fürther Streichhölzer“.

Freitag:

Die „taschenphilharmonie“ ist nach eigenen Angaben das kleinste Symphonieorchester der Welt. Nach dem Vorbild Arnold Schönbergs, der 1920 in Wien den „Verein für musikalische Privataufführungen“ gründete, der großbesetzte Orchesterwerke mit einem kleinen, aber feinen Ensemble aufführte, wurde die „taschenphilharmonie“ durch den Dirigenten und künstlerischen Leiter Peter Stangel angelegt. Das Ensemble will alle Generationen ansprechen. Die „taschenphilharmonie“ veranstaltet mittlerweile alleine in München drei eigene Konzertreihen und ist für ihre innovativen Formate bekannt.

Samstag:

„Classic goes Hollywood“ ist am Samstag 20 Uhr das Motto des Abends mit den„Jungen Fürther Streichhölzern“, dem Jugendsymphonieorchester der Stadt Fürth. Das Orchester spielt bekannte Filmmusiken, die schon zu Klassikern geworden sind, wie z. B. „Der Pate“, „Star Wars“ oder „Pirates of the Caribbean“. Die „Jungen Fürther Streichhölzer“ sind das größte und bekannteste Jugendorchester im nordbayerischen Raum. Das Ensemble besteht aus 60 bis 90 aktiven Jugendlichen.

Für die Konzertabende wird das Stadtparkett mit Bierbänken bestuhlt. Wer hier keinen Platz bekommt, muss sich aber keine Sorgen machen: Das Kulturamt hält Sitzkissen zum Entleihen bereit, die auch in den Feuerwehranfahrtszonen benutzt werden dürfen. Selbstverständlich gibt es auch einen Bereich für mitgebrachte Stühle und andere Sitzgelegenheiten. Der Eintritt an beiden Abenden ist frei.

Das große Bayreuther Musikquiz

Es ist Sonntagabend. Bevor morgen wieder allerhand Pflichten rufen, bieten die letzten Stunden des Wochenendes noch allerhand Möglichkeiten für Spaß und Entspannung. Wer Lust auf etwas quizzen und vielleicht sogar etwas Horizonterweiterung zum Thema Musik in und um Bayreuth hat, ist bei unserem Musikquiz genau richtig.

Das große Bayreuther Musikquiz

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Quasi und FegeR: Historiker und Familienvater am Mikrofon

“Wer Hip Hop macht, aber nur Hip Hop hört, betreibt Inzest!”. Diese Zeile des Hamburger Musikers Jan Delay hat den Bayreuther Rapper Quasi geprägt. Quasi heißt eigentlich Johannes Besold, ist 32 Jahre alt und zweifacher Familienvater. Früher habe er sich oft dafür gerechtfertigt, ein Rapper zu sein. Vielerorts würde man deshalb schief angesehen werden, vor allem, wenn man sich auch im Erwachsenenalter noch mit der Musik beschäftigt. Für viele der Leute ist Rapmusik etwas für Jugendliche. Johannes sieht das anders. Seit über zehn Jahren macht er zusammen mit seinem Freund Jens Detzer, der sich als Rapper FegeR nennt, Musik. Der Name “FegeR” kommt nicht etwa, wie im Duden vermerkt, von “draufgängerischer Mann” oder “junger Bursche”, sondern hat seinen Ursprung in der Geschichte von Jens’ Nachnamen. Passenderweise ist der 31-jährige Jens inzwischen Historiker. Dennoch stellt er sich in seiner Freizeit mit großer Freude vor das Studiomikrofon und schmettert seine Reime wortgewaltig in den Takt.

Die beiden Künstler sind Teil des Bayreuther Rap-Künstlerkollektivs Kanzlakustix. Am kommenden Freitag, den 1. März bringen die beiden ihr neues Album Art & Weise offiziell auf den Markt. Zwar kann man sich die Lieder auch vorher bereits online anhören, aber die, streng limitierte CD, wird erst ab Freitag persönlich von den beiden im Rahmen der Release Party auf der Kleinkunstbühne im Zentrum verkauft. Wir haben uns vorab mit den beiden Hip Hoppern getroffen und über ihr Album, Rapmusik an sich und die Bayreuther Hip Hop Szene gesprochen.

Das bt-Interview mit Quasi & FegeR als Podcast zum Anhören

Mehr von Quasi & FegeR

Mehr zu den Bayreuther Rappern Quasi & FegeR finden Sie auf der Facebookseite oder Website von Kanzlakustix sowie in den kommenden Tagen bei uns. Im Laufe der nächsten Woche beleuchten wir zusammen mit den Künstlern ihre musikalischen Einflüsse und lassen die beiden in einer Live-Kostprobe selbst am Mikrofon per Freestyle und Beatbox zu Wort kommen.

 

Exklusives Mixtape: Desto & Nasher

Die Bayreuther Hip Hop Band Desto & Nasher präsentiert heute Abend im Lamperium ihr neuestes Album. Es ist das dritte des Duos: “Endlich immer noch”. Wir haben Sie vorab gebeten uns eine Playlist mit Songs, die sie beeinflusst haben, zusammenzustellen.

Wieso diese Playlist?

Desto & Nasher: Das ist ein kleiner Teil von Tracks, die in den letzten Jahren in unseren Köpfen und Playlists durchgehend präsent waren. Und seitdem auch nicht daraus verschwunden sind. Deshalb hatten sie indirekt, teilweise auch direkt Einfluss darauf, wie unser Album klingt. Viel mehr will ich nicht sagen. Hört’s euch an!

Was bedeutet euer neustes Album für euch? Was ist die Geschichte dahinter?

Desto & Nasher: Also im Moment bedeutet es uns natürlich unglaublich viel. Immerhin stecken darin alle Gedanken und Auseinandersetzungen mit Sound, Sprache und dem Leben allgemein, die wir in den letzten vier Jahren hatten. Im März letzten Jahres stand eigentlich schon der Großteil des Albums, als wir das ganze Konzept noch mal umgeworfen haben. Im Großen und Ganzen geht’s auf dem Album um die Enge der Kleinstadt, was sich nicht selten auch auf die geistige Bandbreite auswirkt. Man muss halt aufpassen, dass man sich davon nicht anstecken lässt. Es geht ums Ausbrechen, aber wieder Zurückkehren, weil man sich trotz aller Engstirnigkeit zu Hause fühlt. Es geht um die Kreise, in denen sich das Leben bewegt. Nasher und ich kennen uns, seitdem wir 3 Jahre alt sind und sind beide im selben Dorf aufgewachsen. Wege haben sich getrennt, zwar nie wirklich weit, aber zumindest so, dass wir 2018 das Gefühl hatten, wieder daheim angekommen zu sein. „Endlich immer noch” heißt also so viel wie „Endlich ist es wieder so, wie es eigentlich schon immer war”.

Wie sieht es mit Locations in Bayreuth aus? Gibt es genug, um sich als Künstler auszuleben?

Desto & Nasher: Da könnte man sehr weit ausholen. Aber Fakt ist, dass das „Künstlerdasein”, wenn man es so bezeichnen will, im Hinblick auf Locations schon eher von Frust geprägt ist. Zumindest wenn man, wie wir, Teil einer Subkultur ist, die in einer Stadt wie unserer so verrufen ist. Immerhin haben wir das Glück, auf die ein oder andere Location zurückgreifen zu können, weil man dort den Betreiber schon seit Jahren kennt. Natürlich gibt es in Bayreuth einige Personen, Institutionen und Locations, die das subkulturelle Leben hier bereichern und sehr bemüht sind. Trotzdem ist ein Mangel an guten und geeigneten Live-Locations nicht von der Hand zu weisen.

Spotify-Playlist “Ein Fluss” von Desto & Nasher