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Bayreuth
Update: So will Bayreuth mehr Kindergarten-Plätze schaffen
von bt-Redaktion
In Bayreuth fehlen viele Kita-Plätze. Nun hat auch der Stadtrat einem Vorschlag zugestimmt, der das Problem lösen soll.
Update vom 25. Oktober 2023 um 19:50 Uhr:
Stadtrat stimmt Pauschalen zu
Der Bayreuther Stadtrat hat dem Vorschlag in seiner heutigen Sitzung zugestimmt. Künftig will die Stadt somit Platzpauschalen für neue Betreuungsplätze zahlen: 4.000 Euro pro neuem Krippenplatz, 2.000 Euro pro neuem Kindergarten- oder Hortplatz.
Erstmeldung vom 24. Oktober 2023 um 14:50 Uhr:
Die Stadt will mit finanziellen Anreizen freie Träger dazu bringen, mehr Kita-Plätze zu schaffen.
Der Bayreuther Jugendausschuss hat am Montag, den 23. Oktober 2023, über den Vorschlag diskutiert.
So viele Kinder warten in Bayreuth auf einen Betreuungsplatz
In Bayreuther Krippen und Kindergärten herrscht akuter Platzmangel. Derzeit warten laut Stadt 248 Kinder auf einen Betreuungsplatz in einer Krippe, einem Kindergarten oder an einer Schule. Das geht aus der Bedarfserhebung der Stadt Bayreuth hervor.
Die Stadt Bayreuth möchte nun mit Pauschalen neue Anreize für freie Träger von Kitas schaffen. Die Pauschalen sollen Träger wie die AWO oder das BRK motivieren, ihr Angebot auszubauen. Lesen Sie auch: Der Stadtrat berät über den Umbau der Erlanger- und Bismarckstraße.
Ausschuss streitet über Vorschlag
Pro neu geschaffenem Krippenplatz sollen freie Träger zukünftig eine Pauschale von 4.000 Euro erhalten. Für jeden neu geschaffenen Kindergarten- und Hortplatz soll es 2.000 Euro geben. Der Vorschlag des Jugendamts sieht aber auch vor, dass es für die Erstausstattung oder sonstige Anschaffungen keine weitere Förderung geben wird.
Das sorgte für Diskussion. Die Formulierung “oder sonstige Anschaffungen” störte Marion Tost, Geschäftsführerin des AWO Kreisverbands Bayreuth, sowie Daniel Rupprecht, Leiter der Kinder- und Jugendhilfe der Diakonie Bayreuth. Diese Formulierung würde “sämtliche Möglichkeiten für die Zukunft wegnehmen”, so Daniel Rupprecht.
Der Halbsatz “oder sonstige Anschaffungen” wurde nach langer Diskussion aus dem Vorschlag der Verwaltung gestrichen.
Die Pauschale ist neu
In der Sitzung des Jugendausschusses erklärte Stefan Schuh, der dritte Bürgermeister Bayreuths, dass die Pauschale neu wäre. Bis vor Kurzem hat die Stadt 50 Prozent der nicht-förderfähigen Kosten übernommen. Bei den förderfähigen Kosten hat sie zwei Drittel übernommen.
Seit Juni 2023 übernimmt die Stadt laut Schuh keine nicht-förderfähigen Kosten mehr. Darunter fallen beispielsweise Flure, Toiletten und Küchen der Einrichtungen. Dafür würden nun 80 Prozent der förderfähigen Kosten übernommen.
Die Pauschale für neu geschaffene Plätze soll es weiter attraktiv machen, neue Kita-Plätze zu schaffen. Daniel Rupprecht von der Diakonie zeigte sich davon nicht überzeugt. Ihm zufolge würden die Pauschalen nur einen geringen Teil des Förderausfalls kompensieren.
Wo der Mangel in Bayreuth besonders groß ist
Hochrechnungen der Stadt Bayreuth für das Betreuungsjahr 2023/24 ergaben, dass insgesamt 889 Betreuungsplätze fehlen. Diese verteilen sich auf alle Altersgruppen zwischen dem ersten Lebensjahr und dem Grundschulalter. Bis zum Betreuungsjahr 2029/30 werden laut Hochrechnungen noch knapp 596 Betreuungsplätze fehlen.
In den Schulsprengeln Laineck, Luipoldschule und Meyernberg besteht laut dem Jugendausschuss der größte Handlungsbedarf. Neue Einrichtungen sind derzeit bereits in Planung. Auch Interims-Lösungen wie die Containeranlagen in Heinersreuth und St. Johannis sind bereits im Einsatz.
Nun soll Stadtrat entscheiden
Der Jugendausschuss hat den Vorschlag einstimmig angenommen. Nun muss der Stadtrat in seiner Sitzung am Mittwoch, den 25. Oktober 2023, darüber beraten.