Zuletzt aktualisiert am
Stadthalle
Bau des Friedrichsforums in Bayreuth dauert definitiv länger
Satz. Bei der Sitzung des Bauausschusses am Dienstag (14.7.2020) stand wieder der Umbau und die Erweiterung des Friedrichsforum in Bayreuth im Fokus.
Bei der Sitzung des Bayreuther Bauausschusses im Rathaus am Dienstag (14.7.2020) hat das Unternehmen Drees & Sommer – NL Nürnberg, das mit der Projektsteuerung beauftragt wurde, über den Sachstand des Umbaus und der Erweiterung des Friedrichsforums informiert. Vor kurzem hinterfragten die Grünen die Multifunktionalität des Friedrichsforum.
So läuft der Umbau und die Erweiterung des Friedrichsforum in Bayreuth
Herr Frank Pickel von Drees & Sommer präsentierte in der Sitzung des Bauausschusses seinen Bericht zu den Entwicklungen rund um die Sanierung des Friedrichsforum. Demnach ist die Planung des Großen Saals abgeschlossen, sagte Pickel. Dabei wurden die Ausschreibungsunterlagen veröffentlicht.
Derzeit laufen im Friedrichsforum die Planungen des Balkonsaals Bauteil B, des kleinen Saals Bauteil C2, des Konzertzimmers und die Bestuhlung des Großen Saals. Die derzeitig getätigten Ausschreibungen und Vergaben seien etwas teurer als angenommen, allerdings liegen die Kosten nach wie vor im Budget, sagt Pickel.
Aufträge müssen neu vergeben werden
Die Aufträge zur Heizung und Kältetechnik müssten neu vergeben werden. Durch die Verzögerungen sind Firmen, rechtmäßig, vom Vertrag zurückgetreten. Von Planern sind derweil bereits erste Honorarforderungen aufgrund der Bauzeitverlängerung eingegangen.
Der komplette Bauablauf muss umgestellt werden. Diese Verzögerung hätten sich während des Baus ergeben, sagt Pickel von Drees & Sommer. Im Bühnenturm seien Risse, die den weiteren Bau gefährden. Hier müsse man prüfen, wie dringend diese Risse entfernt werden müssten. Einreisestopps durch die Corona-Pandemie hätten das Projekt zudem behindert. Der 30. Juni 2022 wird als Termin nicht eingehalten werden können, sagt Pickel. Ein neuer Termin könne derzeit nicht abgesehen werden. Dies sei erst möglich, wenn die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sind und die Unternehmen wie “in einem Rohbau agieren könnten”, informiert der Vertreter des Projektplaners.
“Keine erfreuliche Entwicklung”
Für Stefan Specht (CSU) sei diese Entwicklung weniger erfreulich, auch wenn abzusehen war, dass der Bau sich durch das Coronavirus und die Folgen verzögern würde. Thomas Bauske (SPD) sagte, dass die Verzögerungen und Kostensteigerungen eine logische Konsequenz des damaligen Beschlusses des Bauausschusses seien. Demnach sei die Mehrheit, die diese Sanierung damals in dieser Form beschlossen habe, dafür verantwortlich. Dass es im Planungsteam “menscheln würde”, wie Pickel berichtete, sei für Gert-Dieter Meier (DU) ein Unding. Die Beteiligten müssten ganz schnell wieder zur Professionalität zurückkehren.
“Eher ein halbes Jahr als zwei bis drei Jahre Verzögerung”
Für Thomas Hacker (FDP) sei der Wegfall eines Eröffnungstermins unschön. Der Fraktionsvorsitzende zog daraufhin einen Vergleich zum Berliner Flughafen. Oberbürgermeister Thomas Ebersberger erklärte, dass man etwaige Verzögerungen, beispielsweise durch Risse im Turm, wieder aufholen könne.
Dennoch sagte Ebersberger, dass er davon ausgehe, dass sich die Eröffnung des Friedrichsforums wohl um etwa ein halbes Jahr verzögern werde. Er gehe nicht davon aus, dass es zwei bis drei Jahre sein werden. Mit Sicherheit könne man es aber erst sagen, wenn das Dach auf dem Gebäude sei. Sofern es eine zweite Welle der Corona-Pandemie geben sollte, sei auch das unklar. Daher möchte man nun nicht immer wieder und wieder neue Termine verkünden, sondern sich Zeit lassen, bis Substanz hinter einen möglichen Termin sei. Seit längerem hat die Tiefgarage am Friedrichsforum wieder eröffnet.
bt-Redakteur Online/Multimedia
Frederik Eichstädt