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Bayreuth

Streit ums Wohnen an der Hohlmühlleite: Wie sollen die Häuser heizen?

Die Stadt Bayreuth will in Oberkonnersreuth ein neues Baugebiet schaffen. Die Häuser sollen auch Erdwärme nutzen können.

Update: 28. Juni 2023

Der Stadtrat hat für die aktuellen Pläne gestimmt. Damit kann jetzt die Beteiligung der Bürger und Behörden erfolgen.

Erstmeldung vom 20. Juni 2023:

Einfamilienhäuser an der Hohlmühlleite sollen kommen

Nicht nur das geplante Wohngebiet am Eichelberg beschäftigte den Bayreuther Bauausschuss in seiner Sitzung am Dienstag, den 20. Juni 2023.

Die Planung ist hier noch nicht so weit wie beim Eichelberg – die öffentliche Auslegung folgt erst noch. Der Plan sieht vor, dass auf dem Gebiet in Oberkonnersreuth Raum geschaffen wird für etwa 31 Einfamilienhäuser, acht Reihenhäuser und vier Doppelhäuser.

Die Häuser sollen auf Wärmepumpen setzen, erklärte Ulrich Meyer zu Helligen vom Stadtplanungsamt vor dem Bauausschuss – und nach Möglichkeit Erdwärme verwenden. “Schön wäre es, dort als Modellprojekt Erdwärme zu nutzen”, sagt er.

CSU-Stadträtin Stephanie Kollmer zeigte sich überzeugt von der Planung, gerade in ökologischer Sicht. Sie hob besonders die Möglichkeit hervor, dort Häuser mit Flachdächern zu bauen. “Das ist die ökologischste Variante”, sagte sie.




Wird das Bauen dort zu teuer?

SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Bauske äußerte Bedenken hinsichtlich des “topographisch anspruchsvollen Geländes”. Die Landschaft in Oberkonnersreuth könne ihm zufolge dazu führen, dass das Bauen dort teurer wird. Er wolle dagegenstimmen.

Grünen-Stadträtin Johanna Schmidtmann kritisierte die geplante Bebauung mit Einfamilienhäusern. In Hinblick auf die Flächenversiegelung sei das “nicht mehr zeitgemäß”. Auch aus ihrer Sicht spreche die Beschaffenheit des Geländes gegen eine Bebauung. Und die Stadt brauche die Flächen für die Kaltluftzufuhr.

Eine Gefahr der anderen Art

Eine Sorge der anderen Art äußerten CSU-Stadtrat Helmut Parzen und BG-Stadtrat Karsten Schieseck: Wenn man in Bayreuth zu wenig Bauplätze biete, würden junge Familien eben in den Landkreis abwandern – und dann in die Stadt pendeln, was der Umwelt auch wieder schade. “Wir müssen Kompromisse finden”, sagte Schieseck.

Auch FDP/DU/FL-Stadtrat Gert Dieter Meier stimmte zu: “Wir müssen uns klar sein, dass eine Verlagerung in den Landkreis keine Möglichkeit darstellt.”

Welche Rolle die Geothermie spielen soll

BG-Stadtrat Frank Hofmann forderte, dass man nicht jedes einzelne Haus darauf überprüfen sollte, ob es die Erde unter sich für Geothermie nutzen kann. Sondern dass die Stadtwerke eine Fernwärme mit Geothermie einrichten.

Dagegen hielt Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU), dass es nicht unbedingt einen Unterschied mache, ob man viele kleine Schächte oder einen großen anlege.

Plänen zugestimmt

Auf die Frage, ob die Versorgung mit Fernwärme künftig theoretisch möglich wäre, gab Helligen keine eindeutige Antwort. “Wir haben viele Spielräume”, sagte er.

Letztlich stimmte der Bauausschuss für die aktuellen Pläne – mit vier Gegen- und 13 Pro-Stimmen. Nun folgt die öffentliche Auslegung.