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Bayreuth

Update: Baugebiet am Eichelberg rückt näher: Stadtrat gibt grünes Licht

Das Bayreuther Wohngebiet am Eichelberg könnte bald kommen. Auch wenn die kritischen Stimmen bleiben.

Update: 28. Juni 2023

Der Stadtrat hat sich dem Bauausschuss angeschlossen und ebenfalls dafür gestimmt, dass das lange geplante Baugebiet nun Wirklichkeit wird.

Erstmeldung vom 20. Juni 2023:

Bauausschuss stimmt für Baugebiet am Eichelberg

Noch immer gibt es Ängste um das Stadtklima – doch das Baugebiet am Eichelberg ist einen großen Schritt nähergerückt.

Der Bauausschuss hat in seiner Sitzung am Dienstag, den 20. Juni 2023, über die aktuellen Pläne abgestimmt.

Am Eichelberg soll ein neues Wohngebiet für Bayreuth wachsen – das sorgt seit Jahren für Streit. Nun hat sich der Bauausschuss wieder damit befasst. Dem vorausgegangen war eine erneute öffentliche Auslegung der Pläne. Die hatte erneut bestimmte Bedenken ans Licht gebracht.

21 Stellungnahmen von Bürgern und 17 Stellungnahmen von Behörden waren eingegangen sowie ein Sammelschreiben von 34 Bewohnern des Heisenbergrings. Die Sorgen drehten sich unter anderem um das zu erwartende Verkehrsaufkommen, um die Entwässerung und das Stadtklima.

Stadt sieht keine Probleme mehr

Ulrich Meyer zu Helligen vom Stadtplanungsamt hat die aktuellen Pläne vor dem Bauausschuss erklärt. Ihm zufolge wird sich das Baugebiet am Eichelberg über eine Gesamtfläche von 4,8 Hektar erstrecken, davon sollen 2,7 Hektar tatsächliche Baufläche sein.

Die Entwässerung stellt nach seinen Ausführungen kein Problem dar – und soll auch nicht die Privatgrundstücke betreffen. “Mehrere Fachgutachten haben bestätigt, dass eine Überlastung der Entwässerung nicht zu befürchten ist”, sagte Helligen.

Kaltluftschneise bleibt wie geplant

Nach wie vor soll das Baugebiet 60 Wohneinheiten umfassen. Der Verkehr könne abgefangen werden, so Helligen. Außerdem wolle man durch Maßnahmen dafür sorgen, “dass entschleunigt in das Gebiet gefahren wird”.

In Sachen Umwelt wies er darauf hin, dass mindestens 50 Prozent der Dachflächen Solaranlagen tragen sollen und die Stadt ausreichend Ausgleichsflächen für die Bebauung schaffe. Nur die vielfach geforderte Drehung der Kaltluftschneise habe man nicht umgesetzt – aus Sicht der Stadt wird auch so genügend kalte Luft über die A9 in Richtung Zentrum strömen.

Doch er konnte nicht alle Bedenken zerstreuen.




Kritik ebbt nicht ganz ab

Vor allem die Grünen blieben im Bauausschuss bei ihrer Kritik: Eine “wesentliche Forderung” des Klimabeirats sei nicht umgesetzt worden, sagte Grünen-Fraktionsvorsitzende Sabine Steininger: eben die Drehung der Kaltluftschneise. Außerdem seien die bayerischen Richtlinien zur Entwässerung veraltet.

Steininger kündigte an, dass ihre Fraktion weiterhin gegen die Pläne stimmen werde. Auch Junges Bayreuth (JB)-Stadtrat Christopher Süss kündigte seine Gegenstimme an.

SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Bauske lehnte die Pläne nicht ab, zeigte sich aber auch nicht in allen Punkten zufrieden. Er fragte unter anderem, ob die Kita in der Mitte des Wohngebiets optimal gelegen sei, wegen des zu erwartenden Verkehrsaufkommens. Und merkte ebenfalls kritisch an, dass die Drehung der Schneise nicht erfolgt ist.

Zustimmung von CSU und BG

CSU-Fraktionsvorsitzender Stefan Specht lobte die Änderungen und Prüfungen der Problempunkte, aus seiner Sicht wurden die Sorgen der Anwohner einbezogen. BG-Stadtrat Georg Kämpf nannte es einen “Kompromiss, der im Ganzen so akzeptabel ist”.

Letztlich hat der Bauausschuss den Plänen zugestimmt – mit elf Pro- und sechs Gegenstimmen. Der Bauausschuss stimmte außerdem einstimmig dafür, eine Fläche von 7,5 Hektar aus der ursprünglich angesetzten Fläche für die landwirtschaftliche Nutzung zu reservieren.

Nun geht das Projekt wieder an den Stadtrat. Er soll in seiner Sitzung am kommenden Mittwoch, den 28. Juni 2023, darüber entscheiden.