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Bonpflicht
Bayreuther Handwerkskammer findet Bonpflicht irrsinnig
Handwerkskammerpräsident Thomas Zimmer will auch im Handwerk die Nachhaltigkeit sichern. Das sagte er beim Jahrespressegespräch der Handwerkskammer Oberfranken am Dienstag (21.01.2020).
Handwerkskammerpräsident Thomas Zimmer will auch im Handwerk die Nachhaltigkeit sichern. Das sagte er beim Jahrespressegespräch der Handwerkskammer Oberfranken am Dienstag (21.01.2020).
Bundesweites Berufsbildungspaket
Es müsse ein bundesweites Berufsbildungspaket geben, fordert Thomas Zimmer. Studenten können Bafög beantragen. Für das Handwerk gibt es so etwas nicht. Das findet Zimmer unfair. Wer sich im Handwerk weiter qualifizieren will, muss den Meister machen. Der kostet allerdings einige tausend Euro. Viele können sich das nicht leisten. Deswegen wäre ein bundesweites Berufsbildungspaket vorteilhaft. Denn dieses solle eine eine finanzielle Angleichung von akademischer und beruflicher Bildung ermöglichen. Außerdem wünscht sich der Präsident der HWK, dass eine Berufsorientierung verpflichtend wird.
Irrsinnige Bonpflicht
Viele Handwerker fühlten sich auch in ihrem Beruf der Nachhaltigkeit verpflichtet, allerdings sei das Thema aktuell schwierig, wegen der seit Januar geltenden Bonpflicht. Zimmer empfindet diese als “Irrsinn”. Es würde dadurch unnötiger Müll produziert, weil die Kunden gar keinen Bon wollen. Zudem können die Bons laut Zimmer nicht mit dem Papiermüll entsorgt werden, weil sie auf Thermopapier gedruckt sind. Damit gehören sie in den Sondermüll.
Nachwuchswerbung mit dem WWG
Um mehr Kinder und Jugendliche für das Handwerk zu begeistern, hat die Handwerkskammer gemeinsam mit dem Wirtschafts- und Naturwissenschaftlichem Gymnasium Bayreuth (WWG) ein Projekt auf die Beine gestellt. Das Projekt gibt es seit dem aktuellen Schuljahr. Bisher hat es einen ersten Tag der Mathematik für die 7. Klassen und die erste Berufsorientierungsmesse für die die 10. und 11. Klassen gegeben.
Dabei erfuhren die Siebtklässler, in welchen Berufen sie etwa die Flächenberechnung brauchen. Damit sollte den Schülern der praktische Nutzen aufgezeigt werden. Fliesenleger und Schreiner müssen beispielsweise Flächen ausrechnen. Für die älteren Jahrgänge wurden bei der Messe Praktika angeboten. Handwerkskammerpräsident Thomas Zimmer wünscht sich, dass diese Kooperation sich als bayernweites Pilotprojekt etablieren und an weiteren Gymnasien angewendet werden wird.