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Richard-Wagner-Festspiele Bayreuth

Bayreuther Hotels in der Festspielzeit: Manches Bett ist noch frei

In manchen Bayreuther Hotels sind trotz der Festspiele noch viele Betten frei. Davon betroffen sind auch Traditions-Häuser.

Der „Goldene Anker“ und der „Bayerische Hof“ sind traditionell beliebt bei Festspiel-Gästen – doch dieses Jahr sind viele Betten frei.

Aber es gibt auch Bayreuther Hotels, die kaum einen Rückgang bemerken.

Der Bayreuther „Goldene Anker“ verzeichnet Verluste

Der „Goldene Anker“ ist traditionell eines der beliebtesten Hotels für Festspiel-Gäste. Doch in diesem Jahr seien von den 35 Zimmern oft noch die Hälfte oder mehr frei, so Hotel-Chefin Eva Graf. „Das sind massive Verluste“, sagt sie gegenüber dem bt. Vor den Corona-Jahren war der „Goldene Anker“ ihr zufolge stets ausgebucht in der Festspiel-Zeit.

Woran liegt der Rückgang? Einerseits seien gerade während der Corona-Zeit neue Hotels in Bayreuth entstanden, so die Leiterin des „Goldenen Ankers“. Manche Festspiel-Gäste würden jetzt vielleicht eher in einem neuen Business-Hotel übernachten.

Andererseits könne es aber auch an den Festspielen selbst liegen. Mancher Stammgast habe ihr dieses Jahr abgesagt, da das Angebot der Festspiele nicht den Erwartungen entspreche. „Kritisiert wurde schon immer. Aber so stark wie in den letzten Jahren war es vorher nicht“, sagt die Hotel-Chefin. „Das ist mein Eindruck.“

Der „Bayerische Hof“ spürt Veränderungen

Auch ein zweites Bayreuther Traditions-Hotel, der „Bayerische Hof“, verzeichnet einen Rückgang. „Es ist nicht mehr so wie noch vor Corona, als wir komplett ausgebucht waren“, sagt Laura Dittmar, Geschäftsführungs-Assistentin im „Bayerischen Hof“. „Letztes Jahr war es auch schon nicht prickelnd. Aber für dieses Jahr hatten wir gehofft, dass es wieder normal wird.“

Von den 54 Zimmern seien in dieser Woche nur 30 bis 40 Zimmer belegt. Laut Laura Dittmar ist es allgemein ruhiger und weniger festlich geworden: „Es wird auch nach den Aufführungen nicht mehr so oft an der Hotelbar was getrunken.“

Sie vermutet, dass die gestiegenen Preise bei den Festspiel-Tickets – und in den meisten anderen Lebensbereichen – schuld sind. Und dass nicht mehr so viele Besucher bereit sind, für eine ganze Woche nach Bayreuth zu reisen, um den kompletten „Ring“ zu sehen.

Auch „Ibis“-Hotels nahe dem Festspielhaus nicht ausgebucht

Die „Ibis“-Hotels in Bayreuth, nahe dem Festspielhaus gelegen, sind ebenfalls nicht ausgebucht. Das „Ibis Budget“-Hotel mit 84 Zimmern war nach Unternehmensangaben in der Nacht zu Mittwoch, den 2. August 2023, zu 84 Prozent belegt. Das „Ibis Styles“-Hotel mit 96 Zimmern zu 72 Prozent.




Nicht alle verzeichnen einen großen Einbruch

Nicht allen Bayreuther Hotels geht es so. In der „Lohmühle“ etwa sind die 42 Zimmer an den meisten Festspiel-Tagen ausgebucht, so die Inhaberin Martina Groh-Walter. „Es gibt ein paar Lücken, aber die gibt es jedes Jahr“, sagt sie gegenüber dem bt.

Auch das „Liebesbier“-Hotel ist an den meisten Tagen ausgebucht. „Wir sind schon sehr zufrieden mit der Festspielzeit“, sagt Maisel-Sprecherin Eva Ploß. Lesen Sie auch: Das „Liebesbier“ hat einen der beliebtesten Biergärten Bayerns.

Trotz vieler Gäste weniger Gewinn

Das „Rheingold“ ist mit den Buchungen eigentlich auch recht zufrieden. „Wir haben eine etwas geringere Auslastung als 2019“, sagt Hotel-Direktorin Gertraud Hurrle. „Wir sind aber auch erst in der Aufbau-Phase nach Corona.“ Die 149 Doppelzimmer des „Rheingold“ sind laut der Direktorin während der Festspiele zu etwa 80 Prozent belegt.

Das Problem seien weniger die Besucherzahlen als vielmehr die gestiegenen Kosten, so die „Rheingold“-Direktorin . „Wir haben leider unsere Preise für das Jahr 2023 nicht gut genug angepasst.“ Und auch sie stellt fest, dass weniger Festspiel-Gäste als früher eine ganze Woche lang bleiben. „Fast niemand bleibt länger als ein oder zwei Tage“, sagt sie.

Wer mehr über die Bayreuther Festspiele erfahren will, findet hier alle bt-Artikel dazu.