Zuletzt aktualisiert am

Bayreuth

Bayreuther Rettungshunde üben Vermisstensuche: so läuft ein Einsatz ab

Vor Kurzem übten Bayreuther Rettungshunde die Vermisstensuche in einem Wald bei Eckersdorf. Doch wie läuft so eine Übung eigentlich ab?

Für die Vermisstensuche sind ausgebildete Rettungshunde wertvolle Teammitglieder. Am Wochenenden vom 11. bis 13. August 2023 übte der BRK Kreisverband Bayreuth daher die Vermisstensuche mit fünf Flächensuchhunde. Doch wie läuft so eine Übung überhaupt ab? Und welche Hunde sind für die Ausbildung zum Rettungshund geeignet?

Rettungshunde als wichtiger Bestandteil einer Vermisstensuche

Durchschnittlich ein- bis zweimal im Monat wird die integrierte Leitstelle Bayreuth/Kulmbach zur Suche nach einer vermissten Person alarmiert. Ein wichtiger Bestandteil der Vermisstensuche sind Rettungshunde.

Um für den Ernstfall vorbereitet zu sein, trainierten vor Kurzem die Rettungshundestaffel des BRK Kreisverbandes Bayreuth und Einsatzkräfte des Malteser-Hilfsdienstes aus Waischenfeld die Vermisstensuche bei Nacht im Wald bei der Waldhütte bei Eckersdorf.




Übung für den Ernstfall

Fünf Flächensuchhunde der Rettungshundestaffel des Bayreuther BRK waren bei der Übung im Einsatz. Für die Übung wurde jedem Hundeführer ein Suchgebiet zugewiesen, in denen sich versteckte Helfer befanden. Da die Hunde das Suchgebiet selbständig und ohne Leine durchsuchen, sind sie mit einem GPS-Tracker ausgestattet. Durch diesen kann der Hundeführer jederzeit die Position seines Suchhundes feststellen.

Die Standortdaten des Suchteams werden über Funk in das Einsatzleitfahrzeug übertragen, damit die Einsatzleitung jederzeit weiß, in welchem Gebiet sich ein Suchteam befindet. Unterstützt wird das Einsatzteam Mensch/Hund immer von einem weiteren Helfer, der die Kommunikation mit der Einsatzleitung aufrechterhält und beim Auffinden des Vermissten Erste Hilfe leisten kann.

Technologie unterstützt die Hundestaffel am Einsatzort

Die Rettungshunde und ihre Hundeführer bekommen zudem Unterstützung aus der Luft. Eine Drohne, die mit einer Wärmebildkamera ausgestattet ist, kann auch Nachts gut Menschen erkennen. Aber nur soweit das Gelände auch frei ist, denn im Wald wird die Wärmestrahlung einer Person nach oben bereits früh durch Bäume verdeckt.

In zwei Durchgängen suchten die fünf Hundeführer mit ihren Hunden nach Hilfspersonen, die sich vorher im Gelände versteckt hatten. Die Rettungshunde konnten in der Übung alle versteckten Helfer ausfindig machen. Somit war die Übung für alle Beteiligten eine wichtige Vorbereitung für den Ernstfall.

Verschiedene Rettungshunde für verschiedene Notfälle

Bei der Übung des BRK Kreisverband Bayreuth kamen lediglich Flächensuchhunde zum Einsatz. Diese eignen sich besonders dazu, wie der Name bereits vermuten lässt, eine bestimmte Fläche nach vermissten Personen abzusuchen. Dies ist dann wichtig, wenn nur ein ungefährer Aufenthaltsbereich eines Vermissten bekannt ist. Flächensuchhunde zeigen zudem jede Person, die sie im Suchbereich finden, an.

Wenn jedoch der letzte genaue Aufenthaltsort einer vermissten Person bekannt ist, werden häufig sogenannte „Mantrailer“ also Personenspürhunde eingesetzt. Diese versuchen, die Person anhand einer Geruchsprobe ausfindig zu machen. Anders als Flächensuchhunde fokussieren sich Personenspürhunde aber nur auf ihr Ziel. Ihnen ist es also egal, wie viele andere Personen über eine Spur gelaufen sind.

Nicht jeder Hund ist geeignet

Vom kleinen Terrier bis zum großen Schäferhund können alle Hunde Spürhunde werden. „Es ist nicht von der Hunderasse abhängig, sondern der Hund muss einen Spieltrieb haben“, sagt Thomas Janovsky vom BRK Kreisverband Bayreuth. Die Ausbildung zum Suchhund sei wie spielen für den Hund.

„Das Interessante an Rettungshunden ist, dass sie sehr menschenfreundlich sind“, so Janovsky. Menschenfreundlichkeit ist ein wichtiges Kriterium für angehende Rettungshunde, denn sie dürfen einen gefundenen Vermissten nicht verunsichern.

Auch das Alter spielt für Rettungshunde keine Rolle. Viel wichtiger sei die Fitness des Hundes: „So lang der Hund fit ist, kann er auch suchen“. Die Ausbildung zu einem Rettungshund dauert zudem etwa zwei bis drei Jahre.

Der BRK Kreisverband Bayreuth verfügt über fünf ausgebildete Flächensuchhunde. Zehn weitere befinden sich momentan in der Ausbildung. Davon werden sieben zu Flächensuchhunden und drei zu „Mantrailern“ ausgebildet.

Ein normales Hundeleben abseits vom Einsatz

Abseits vom Einsatz leben die Rettungshunde ein normales Hundeleben. Sie leben bei ihren Bezugspersonen in der Familie wie jeder andere Hund auch. „Jeder Hund reagiert anders, daher müssen sich Hund und Bezugsperson untereinander verstehen“.

Die Hundeführer arbeiten ehrenamtlich beim BRK. „Auch der Hund arbeitet voll im Ehrenamt“, sagt Janovsky. Zuschüsse bekommen die Hundeführer und ihre Hunde also nicht. Auf Antrag kann es gegebenenfalls eine Befreiung von der Hundesteuer geben, dies ist aber von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich.