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Bayreuth

Bayreuther Stadtwerke erhöhen die Strompreise: Haushaltskrise der “Ampel” wirkt nach

Die Bayreuther Stadtwerke wollen zum 1. April 2024 ihre Strompreise erhöhen. Es ist eine Nachwirkung der Haushaltskrise im Bund.

Die Haushaltskrise der “Ampel”-Regierung hat ein Nachspiel, das auch die Kunden der Bayreuther Stadtwerke zu spüren bekommen.

Wieso der Strompreis beim Bayreuther Grundversorger steigt

Die Strompreise bei den Bayreuther Stadtwerken sollen zum 1. April 2024 steigen. Das haben die Stadtwerke bereits vergangene Woche angekündigt. Woran liegt das? “Die Bundesregierung hat im Dezember 2023 kurzfristig die Zuschüsse für die Übertragungsnetzentgelte gestrichen”, so die Stadtwerke.

Hintergrund: Der Bund hatte angekündigt, die Übertragungsnetzentgelte im Jahr 2024 mit bis zu 5,5 Milliarden Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds zu subventionieren, um die Strompreise möglichst niedrig zu halten. Die angekündigten Subventionen sind jedoch der Haushaltskrise zum Opfer gefallen. Lesen Sie auch: Bayern befragt 120.000 Bürger für den Mikrozensus.

Tennet verweist auf “anhaltend hohes Preisniveau” am Strommarkt

Die Kosten sind damit auch für den Netzbetreiber Tennet mit Sitz in Bayreuth gestiegen. Die deutschen Netzbetreiber haben ihre Übertragungsnetzentgelte entsprechend erhöht – bundesweit einheitlich. Durch den Zuschuss aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds lagen die Übertragungsnetzentgelte im vergangenen Jahr bei 3,12 Cent je Kilowattstunde. In diesem Jahr liegen sie nun – ohne die Subventionierung – bei 6,43 Cent je Kilowattstunde.

Tennet zufolge setzen sich die Netzentgelte zusammen aus Kosten für die Infrastruktur – etwa für Leitungen und Transformatoren -, für Dienstleistungen wie die Betriebsführung sowie für die Deckung von Verlusten beim Stromtransport.

Die Kosten liegen laut Tennet “weiterhin deutlich über dem Niveau der Vergangenheit. Die Hauptursache dafür ist das anhaltend hohe Preisniveau auf den Brennstoff- und Strommärkten.” Der Netzausbau im Zuge der Energiewende würde die Kosten weiter steigern.

So steigen die Preise bei den Bayreuther Stadtwerken

Die Stadtwerke Bayreuth erhöhen zum 1. April 2024 die Arbeitspreise in der Stromgrundversorgung um 2,38 Cent pro Kilowattstunde und die Grundpreise um 23,80 Euro pro Jahr – beides inklusive Mehrwertsteuer.

Konkret heißt das für die Grundversorgung: Der jährliche Grundpreis bei Eintarifmessung und einem Jahresverbrauch ab 1.354 Kilowattstunden steigt von 121,28 Euro auf 145,08 Euro – ein Plus von rund 20 Prozent. Der Arbeitspreis steigt von 38,04 auf 40,42 Cent pro Kilowattstunde – ein Plus von rund 6 Prozent.

Stadtwerke bedauern das Auf und Ab

Die Bayreuther Stadtwerke begründen die Erhöhung damit, dass auch sie angesichts der kurzfristigen Veränderung ihre Netzentgelte neu kalkulieren mussten. “Für unsere Kunden ist die kurzfristige Entscheidung der Bundesregierung ärgerlich, weil sich der Strommarkt seit den starken Verwerfungen im Sommer 2022 endlich wieder beruhigt hat und wir die Preise erst vor kurzem (zum 1. Januar 2024) deutlich senken konnten”, so Stadtwerke-Sprecher Jan Koch gegenüber dem bt.

Die Kunden der Stadtwerke hätten erst Mitte November einen Brief darüber erhalten, dass die Preise deutlich sinken – nun wiederum lande die Ankündigung über die Erhöhung in ihren Briefkästen. Die Preiserhöhung bedeute daher für die Stadtwerke auch, “dass ohne unser Zutun das Kundenvertrauen in unser Unternehmen und die gesamte deutsche Energiewirtschaft in Mitleidenschaft gezogen wird”.