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Corona-Impfung

Kinder ab 12 gegen Corona impfen lassen? Das sagt ein Arzt am Klinikum Bayreuth

Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Corona-Impfung für Jugendliche. Ein Experte des Klinikums Bayreuth hat dazu eine klare Meinung.

Am Montag (16. August) hat die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Impfempfehlung für Jugendliche ausgesprochen.

Das bt hat einen Mediziner aus Bayreuth zu dieser Empfehlung befragt – und der hat eine klare Meinung.

Corona-Impfung für Kinder ab 12 Jahren: Diese Empfehlung gibt die Ständige Impfkommission ab

Die STIKO hat ihre Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren aktualisiert. Sie “spricht nunmehr eine Impfempfehlung für alle 12- bis 17-Jährigen aus”, heißt es auf der Website des Robert-Koch-Instituts seit Montag (16. August). Die Impfquote der Erwachsenen in Bayreuth steigt unterdessen immer langsamer.

Zuletzt hatte die STIKO am 10. Juni 2021 eine Corona-Impfung für Personen ab 12 Jahren nur unter bestimmten Voraussetzungen empfohlen. Dazu zählten beispielsweise Vorerkrankungen. Das hat die STIKO nun korrigiert. Auf der Website des RKI heißt es wie folgt:

Nach sorgfältiger Bewertung dieser neuen wissenschaftlichen Beobachtungen und Daten kommt die STIKO zu der Einschätzung, dass nach gegenwärtigem Wissenstand die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Impfnebenwirkungen überwiegen. Daher hat die STIKO entschieden, ihre bisherige Einschätzung zu aktualisieren und eine allgemeine COVID-19-Impfempfehlung für 12- bis 17-Jährige auszusprechen.

Ständige Impfkommission, 16. August

Kinder von 12 bis 17 Jahren gegen Corona impfen lassen? Das sagt ein Kinderarzt vom Klinikum Bayreuth

Was ist von dieser neuen, korrigierten Impfempfehlung der STIKO zu halten? Das bt hat bei Dr. Winfried Rauch am Klinikum Bayreuth nachgefragt. Er ist dort der Oberarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche.

Laut Rauch gebe die Ständige Impfkommission ihre Empfehlung aufgrund einer breiten und belastbaren Datenbasis aus den USA ab. Aus diesen Daten ergebe sich, dass der Nutzen der Impfung für die Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen die Risiken klar überwiegt. “Bis dato war von Herzmuskelentzündungen im Zusammenhang mit der Impfung als mögliche Nebenwirkung die Rede. Auch wir sehen allerdings, dass die Delta-Variante zu schweren Verläufen in dieser bislang eher ungeschützten Altersgruppe führen kann”, sagt der Kinderarzt. Er spricht deshalb für das Klinikum Bayreuth: “Wir schließen uns deshalb der Haltung der Ständigen Impfkommission an und empfehlen – nach ärztlicher Beratung – eine Impfung, sofern die individuelle Disposition nicht dagegen spricht.” In Bayreuth ist unterdessen die Inzidenz erneut leicht angestiegen.