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Gastronomie und Hotellerie
Dramatischer Appell von Gaststättenverband: Teilweise seit einem Jahr im Lockdown
Hotels, Diskos, Bars, Restaurants: Einige davon sind seit einem Jahr im Lockdown. Der Gaststättenverband Dehoga richtet sich mit einem offenen Brief an Ministerpräsident Markus Söder.
Die Lage im Gastgewerbe sei wegen der coronabedingten Schließungen dramatisch. Ein großer Teil der Betreiber von Restaurants, Diskotheken und Kneipen kämpfe um die Existenz. Jetzt richtete sich der Gaststättenverband Dehoga mit einem offenen Brief an Ministerpräsident Markus Söder (CSU).
„Tausende Existenzen und Hunderttausende Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel“, mahnt Dehoga in dem Brief. Private Rücklagen und die Altersvorsorge seien aufgebraucht. „Die Lage ist äußerst verzweifelt.“
Gastronomie in Bayern: Lockdown seit sieben Monaten – oder einem Jahr
Hotels und Restaurants sind seit mittlerweile sieben Monaten geschlossen, Schankwirtschaften, Clubs und Diskotheken dürfen seit gut einem Jahr keine Gäste empfangen. Fast eine halbe Million Menschen seien in der Gastronomie angestellt – und damit auch in Not.
In dem offenen Brief steht weiter: „Die Sicherheit von Mitarbeitern und Gästen steht für uns immer an oberster Stelle. Es geht nicht um Öffnungen auf Kosten der Gesundheit oder um jeden Preis. Wir wollen keine Öffnungen um des Öffnen-Willens, doch wir wollen, dass verantwortbare Öffnungsschritte auch gegangen werden.“
Gastronomie kein „Pandemietreiber“
Die Dehoga betont in dem Schreiben: Man sei Teil der Lösung, nicht des Problems. Gerade im Frühling werde es viele Menschen ins Freie ziehen. Restaurants und Gaststätten könnten Zusammenkünfte mit Schnelltests und Hygienekonzepten sicher gestalten.
Mehrere Studien belegen, dass die Ansteckungsgefahr in Gastro-Betrieben bei einer Auslastung von etwa 50 Prozent verhältnismäßig gering sei. „Wir sind kein Pandemietreiber“, sagt die Dehoga in dem Brief.
Der lange Lockdown sei keine Lösung. Dabei bringt Dehoga eine Aufstockung und Verlängerung der Hilfsprogramme ins Spiel. Eine Forderung dabei: „Die Fixkosten im Rahmen der Überbrückungshilfe III müssen zu 100 Prozent erstattet werden.“ Zudem müsse endlich ein Unternehmerlohn angesetzt werden können.
Hotels in Deutschland geschlossen – aber Urlaub im Ausland erlaubt
Auch die Hotellerie sorgt für Verärgerung: „Es werden Ausweichbewegungen ins Ausland wie aktuell nach Mallorca oder Madrid sowie Verwandtenbesuche an Ostern stattfinden“, heißt es in dem Brief. „Was ist das fachliche Argument für das Verbot innerdeutscher Urlaube, obwohl man doch mit Schnelltests sogar ins Ausland darf?“
bt-Redakteur Online/Multimedia
Christoph Wiedemann