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Bayreuth

Elterntaxis vor Bayreuther Schulen: “Es wird immer schlimmer”

Die Bayreuther Polizei verzeichnet immer mehr Elterntaxis vor den Schulen. Sie belasten zunehmend den morgendlichen Berufsverkehr.

Laut der Bayreuther Polizei hat das Problem in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Die Polizei richtet deshalb eine Bitte an die Eltern.

Bayreuther Polizei sieht wachsendes Problem in den Elterntaxis

Die Bayreuther Polizei stellt fest, dass Elterntaxis zunehmend den morgendlichen Verkehr behindern. “Es wird immer schlimmer”, sagt der Hauptkommissar Eike Leppert. Er ist bei der Polizeiinspektion Bayreuth-Stadt für den Verkehrsbereich zuständig. “Das Problem gab es vor zehn Jahren nicht in dieser Größe.”

Ein Problem liegt ihm zufolge darin, dass Eltern oft kurz bei der Schule anhalten, um ihr Kind aussteigen zu lassen, etwa im Umfeld des Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasiums (WWG). “Selbst das kurze Halten ist nicht unproblematisch”, sagt Leppert.

Schulverkehr bremst Albrecht-Dürer-Straße aus

Ein anderes Problem gebe es beim Gymnasium Christian-Ernestinum (GCE): Hier würden die Eltern zwar auf den Parkplatz fahren, aber die vielen Ein- und Ausfahrten würden den Verkehr auf der Albrecht-Dürer-Straße ausbremsen.

Die Bayreuther Polizei wirkt dem Problem nun mit einem Pilot-Projekt entgegen. Lesen Sie auch: Die Polizei führt in Oberfranken einen großen Kontrolltag durch.




Eltern-Haltestellen sollen helfen

Ein Pilot-Projekt hat mit diesem Schuljahr rund um die Grundschule St. Georgen begonnen: “Wir haben extra Eltern-Haltestellen eingerichtet”, sagt der Hauptkommissar. “Das ist ein Pilotprojekt.” Fünf Haltestellen habe man rund um die Schule ausgewiesen.

“Wir müssen jetzt beobachten, wie es in St. Georgen weitergeht”, sagt Leppert. Eventuell wäre das auch ein Modell für andere Schulen – doch nicht überall könne man kurzfristig Eltern-Haltestellen einrichten.

Dennoch wenig Unfälle

Die Elterntaxis mögen zunehmend den Verkehr ausbremsen – doch die Zahl der Schulwegunfälle geht in Bayreuth glücklicherweise trotzdem zurück. Während 2018 noch neun Unfälle in Bayreuth geschehen sind, waren es im Jahr 2022 nur noch drei Unfälle, so Leppert.

Bei diesen Unfällen seien meist nicht die Elterntaxis das Problem. “Man muss leider sagen, dass der Großteil der Unfälle von den Schülern selbst verursacht wird”, sagt Leppert. Etwa indem sie bei Rot über die Ampel gehen oder zu unvorsichtig zwischen parkenden Autos auf die Straße treten.

Bayreuther Polizei richtet Bitte an Eltern

Der Hauptkommissar bittet Eltern, lieber einen Parkplatz in 200 bis 300 Metern Entfernung anzusteuern. Beispielsweise würde sich im Falle des GCE der Parkplatz der Dreifach-Turnhalle in der Johann-Sebastian-Bach-Straße anbieten.

“Man kann den Schulweg dann eine Woche lang zusammen mit dem Kind trainieren”, sagt er. “200 bis 300 Meter Entfernung kann man den Schülern zumuten.”

Zugleich wolle die Bayreuther Polizei aber auch die Kontrollen rund um Schulen verstärken. Und Eltern verwarnen, die ihr Kind im Halteverbot aussteigen lassen.