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Finanzen

Festgeldkonten: Sicherheit in unsicheren Zeiten?

Externer Redakteur

Die Wirtschaft befindet sich aktuell in einer Rezession. Ereignisse wie der Klimawandel oder der Ukraine-Krieg haben zu einer hohen Unsicherheit und Volatilität auf den Finanzmärkten geführt. Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Geld heutzutage rentabel anlegen können, ohne hohe Risiken einzugehen.

Eine mögliche Antwort ist das Festgeldkonto. Ein Festgeldkonto ist ein Bankkonto, bei dem man einen festen Betrag für eine bestimmte Laufzeit zu einem festen Zinssatz anlegt. Das Geld ist während der Laufzeit nicht verfügbar, dafür erhält man am Ende eine garantierte Rendite. Festgeldkonten bieten mehrere Vorteile gegenüber anderen Anlageformen, die im Folgenden erläutert werden.

Vorteil 1: Sicherheit

Wer ein Festgeldkonto eröffnen möchte, sucht meistens vor allem eines: Sicherheit. Tatsächlich ist diese auch gewährleistet. Das Geld ist hier vor Kursschwankungen, Inflation und Bankenpleiten geschützt. Die meisten Festgeldkonten sind durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu einem Betrag von 100.000 Euro pro Kunde und Bank abgesichert. Das bedeutet, dass man im Falle einer Insolvenz der Bank sein Geld zurückbekommt. Zudem kann man sich auf den vereinbarten Zinssatz verlassen, der unabhängig von den Marktentwicklungen gilt.

Vorteil 2: Rendite

Ein weiterer Vorteil eines Festgeldkontos ist die Rendite. Während man noch vor Kurzem kaum Zinsen auf Festgeld bekam und quasi kein Weg an Aktien oder ETFs vorbeiführte, wenn man eine nennenswerte Rendite erzielen wollte, hat sich dies nun geändert. Aktuell (Stand: September 2023) gibt es Banken, die bis zu 4,15 Prozent Zinsen auf Festgeld bieten. 

Oft gilt: je länger die Laufzeit, desto höher der Zinssatz. Dies ist aber nicht immer der Fall. Außerdem profitiert man vom Zinseszins-Effekt, das heißt, dass die Zinsen auf die Zinsen berechnet werden. So kann man sein Vermögen langfristig vermehren.

Vorteil 3: Einfachheit

Der dritte Vorteil eines Festgeldkontos ist die Einfachheit. Während man sich in Anlageformen wie Aktien erst tief einlesen muss und viele Fehler machen kann, versteht man die Funktionsweise von Festgeldkonten schnell. Man kann selbst entscheiden, wie viel Geld man anlegen möchte und wie lange. Die Laufzeiten reichen von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahren. 

Man kann auch mehrere Festgeldkonten bei verschiedenen Banken eröffnen, um die jeweilige Einlagensicherung zu nutzen. Man sollte jedoch darauf achten, dass man das Geld während der Laufzeit nicht benötigt, da eine vorzeitige Kündigung meist mit Gebühren oder Zinsverlusten verbunden ist.

Zinstreppe: So nutzt man Festgeldkonten optimal

Wie eben bereits erwähnt, kann man bei Festgeldkonten erst nach Ende der vorher vereinbarten Laufzeit wieder auf sein Geld zugreifen. Dies ist natürlich ein Nachteil im Vergleich mit beispielsweise Tagesgeldkonten, bei denen man jederzeit an sein Geld kommt. Um flexibler zu bleiben, gibt es bei Festgeld jedoch einen “Trick”. Und keine Sorge: Er ist völlig legal! Die Rede ist nämlich davon, eine sogenannte Zinstreppe zu nutzen. 

Eine Zinstreppe ist eine Anlagestrategie, bei der man sein Geld auf mehrere Festgeldkonten mit unterschiedlichen Laufzeiten verteilt. Zum Beispiel könnte man 10.000 Euro auf vier Festgeldkonten mit Laufzeiten von einem Jahr, zwei Jahren, drei Jahren und vier Jahren anlegen. So erhält man jedes Jahr einen Teil seines Geldes zurück und kann es neu anlegen oder ausgeben. Gleichzeitig profitiert man von den höheren Zinsen für die längeren Laufzeiten. Eine Zinstreppe bietet mehr Flexibilität und Liquidität als ein einzelnes Festgeldkonto mit einer langen Laufzeit.

Fazit

Festgeldkonten sind eine attraktive Anlageform für alle, die Sicherheit und Rendite suchen. Sie bieten einen festen Zinssatz, eine gesetzliche Einlagensicherung, eine vorher festgelegte Laufzeit und die Möglichkeit, eine Zinstreppe zu nutzen. Sie eignen sich besonders für langfristige Sparziele oder als Teil eines diversifizierten Portfolios. Man sollte jedoch immer die Konditionen der verschiedenen Anbieter vergleichen und sich über mögliche Gebühren oder Steuern informieren. Wer ein Eigenheim besitzt, kann übrigens auch mit einer Solaranlage Rendite machen.