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Landkreis Bayreuth

Emtmannsberger Dorfladen feiert fünften Geburtstag – Das ist das Erfolgsrezept

Im November 2018 erfreute sich die Gemeinde Emtmannsberg an der Eröffnung des eigenen Dorfladens. Fast fünf Jahre später ist er erfolgreicher denn je.

Das bt war in Emtmannsberg unterwegs und hat mit den Hauptverantwortlichen gesprochen.

Von baufällig zur Dorfattraktion

“Lange Zeit war das Schloss Emtmannsberg baufällig und stand leer”, erklärt Karin Benker, stellvertretende Leiterin des Dorfladens und 3. Bürgermeisterin. 2015 entschied die Gemeinde sich, endlich etwas dagegen zu unternehmen. Schnell war klar, dass das Bürgermeisterbüro und der Sitzungssaal des Gemeinderates dort einziehen sollen. Aber was wird aus dem Rest?

“Während dem Austausch mit der Bevölkerung kam recht schnell die Idee für einen Dorfladen und das fanden eigentlich alle gut”, erzählt Benker. Mit den Sanierungsarbeiten begannen dann auch die Arbeiten am Dorfladen. “Im Austausch mit den Anwohnern wurde schnell klar, dass besonders Produkte direkt aus der Region gewünscht waren und darauf haben wir uns dann ganz spezialisiert”, erklärt Stefan Bauernfeind. Seit Eröffnung ist der gelernte Kaufmann, mit mehr als 15 Jahren Einzelhandelserfahrung, Leiter des Dorfladens.




Womit sticht der Dorfladen aus der Menge?

Noch bevor man überhaupt den Laden betreten kann, bemerkt man die zwei prallgefüllten Verkaufsautomaten. “Die Automaten machen vor allem ihren Umsatz am Samstagnachmittag und am Sonntag. Wir füllen sie vor allem mit ‘Hab-ich-vergessen’- Produkten. Also sowas wie Grillfleisch, Milch, Eier und ähnliches”, erklärt Bauernfeind scherzhaft.

Wenn man dann die circa 50 Quadratmeter große Verkaufsfläche betritt, springen einem sofort die große Anzahl an regionalen Produkten ins Auge. “Etwa 80 Prozent des Umsatzes macht der Dorfladen mit Produkten aus der Region”, erklärt der Geschäftsführer.

Egal ob Käse- und Wurstwaren, Obst und Gemüse, frisches Brot oder auch Süßigkeiten. Vieles, was in den Regalen steht, kommt aus einem Umkreis von 100 Kilometern. “Besonders stolz sind wir auf unsere Emtmannsberger Schlossbärchen”, erklärt Karin Benker.

Was macht den Dorfladen zur regionalen Attraktion?

Der Fokus auf regionale Produkte scheint sich gelohnt zu haben. Immer wieder kommen Personen zum Einkaufen, die nicht in der Gemeinde leben. “Dank unserer individuell zusammenstellbaren Geschenkkörbe werden auch immer wieder Leute von außerhalb auf uns aufmerksam. Jeder Geschenkkorb lädt mit einem Kaffeegutschein ein und wer einmal hier war, kommt in der Regel auch ein zweites Mal”, erklärt Stefan Bauernfeind. “Auf jeden Fall ist unser regionaler Fokus maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Leute gerne zu uns kommen”, sagt der Geschäftsführer stolz.

Ein weiteres besonderes Merkmal ist die Belegschaft des Dorfladens. Diese besteht nämlich fast ausschließlich aus freiwilligen Helfern. “Dafür haben wir uns auch direkt am Anfang entschieden, damit haben wir auch die Dorfgemeinschaft gestärkt”, erzählt Benker. “Aus fast jeder Altersgruppe gibt es Freiwillige. Wir haben Personen, die fest im Berufsleben stehen, Senioren oder Studenten”, führt sie fort.