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Weihnachtsbäume

Endspurt im Weihnachtsbaumverkauf – Was kosten die Bäume aktuell und in Zukunft?

Die letzten Tage des Weihnachtsbaumverkaufs sind gekommen. Das bt hat anlässlich dessen mit einigen Verkäufern über das Geschäft gesprochen.

Der Christbaumverkauf für 2023 ist auf der Zielgeraden angekommen.

Das bt sprach mit drei Christbaumverkäufern über ihre aktuelle Situation und die Zukunft.

Werden Christbäume zum Luxus?

Wer noch einen Christbaum sucht, der sollte sich sputen. Die Stände der Händler leeren sich zusehends, manche bauen ihre sogar schon ab. Wer auf einen Ausverkauf am Samstag, dem 23. Dezember, hofft, muss ebenfalls hoffen, dass nicht alle den gleichen Plan haben.

Nicht wenige verzichten mittlerweile auf einen großen Baum, auch Kunststoffmodelle, die teils bis zu 20 Jahre halten, werden beliebter. Grund sind die – wie bei vielen anderen Dingen auch – gestiegenen Preise.

Das bt sprach mit Thomas Kraaß, Christbaumverkäufer für die Familie Wunder aus Reichenbach, Uwe Witzgall (Inhaber “Uwe Witzgall Weihnachtsbäume”) sowie Gabriele Vogel von der Baumschule Vogel in Goldkronach über die Entwicklungen im Geschäft. Lesen Sie auch: Die Ski-Saison am Ochsenkopf wird nicht wie geplant mit der Eröffnung der neuen Seilbahn stattfinden – Das Wetter macht einen Strich durch die Rechnung.

Stammkunden bleiben treu

Thomas Kraaß verkauft für die Familie Wunder aus Reichenbach bei Presseck (LK Kulmbach) Weihnachtsbäume auf dem Bayreuther Luitpoldplatz. Der Stand befindet sich direkt gegenüber vom Rathaus. Früher, so Kraaß, teilten sich fünf Verkäufer den Platz, mittlerweile steht er alleine dort.

“Viele Verkäufer hören auf”, so die traurige Einschätzung. Immer schwieriger werde der Verkauf für die, die noch weitermachen. Man müsse auch immer wieder Leute finden, die sich gerne von “früh bis abends hinstellen” – bei jedem Wetter.

Kleine Bäume werden auch gekauft

Der Platz direkt am Rathaus ist eigentlich optimal, viele Menschen laufen täglich vorbei. Ein spontaner Kauf gestaltet sich wegen der fehlenden Parkplätze jedoch teils schwierig. Dennoch kämen noch immer viele Leute gerne, darunter diverse Stammkunden, wie Kraaß erklärte.

Der Preis der Familie Wunder liegt bei 55 Euro für einen zwei Meter hohen Baum -damit liegt man im normalen Preissegment. “Früher waren die Bäume ja noch größer, teils sogar drei Meter”, so Kraaß, “altersbedingt sind sie mittlerweile aber kleiner”.

Der Verkauf läuft auch in diesem Jahr wieder gut, der Christbaum scheint für die Meisten noch immer zu Weihnachten dazuzugehören. Solange es so bleibt, ist sich Kraaß sicher, dass der Christbaumverkauf auch in Zukunft so weitergehen kann.

“Markt wird sich komplett verändern”

Uwe Witzgall, der in Petschen bei Stadtsteinach seine eigene Christbaumkultur besitzt, prophezeit: “Der Markt wird sich komplett verändern”. Viele Lieferanten aus dem Ausland, beispielsweise aus Dänemark, werden ab dem kommenden Jahr wegfallen, so Witzgall.

Durch die hohen Produktionskosten rentiere sich das Geschäft für diese nicht mehr, eine “Bäumeflut”, wie wir sie aktuell haben, wird wohl nicht mehr zustande kommen. Dennoch betont Witzgall: “Es wird Christbäume geben, auch regionale. Wir haben mit Sicherheit genügend Bäume”.

Preislich erwartet Uwe Witzgall eine leichte Steigerung verglichen zur aktuellen Situation. In der Region sind mittlerweile 19 bis 24 Euro pro Meter üblich. “Es gibt sicherlich auch Händler, die verlangen 28 Euro pro Meter.”, so der Christbaumverkäufer. Im kommenden Jahr wird es dann wohl nochmal “minimal” mehr werden.

Baumschule Vogel will “Tradition bewahren”

Auch die Baumschule Vogel in Goldkronach musste ihre Preise leicht anheben. Gabriele Vogel erklärt: “Die Bäume im Einzelnen werden einfach teurer, unter anderem durch gestiegene Düngerpreise”. Für die schöne Farbe an Weihnachten brauche es die ein oder andere Dosis an Kalium und Magnesium.

In diesem Jahr sind die Preise bei der Baumschule um 4 Euro je Größe nach oben gegangen. Im kommenden Jahr könnten es noch einmal “ein oder zwei Euro” mehr werden. Für zwei Meter Baum zahlt man aktuell nur rund 43 Euro – ein vergleichsweise niedriger Preis. “Es ist ja jedem selbst überlassen, wie er seine Preise ansetzt”, so Gabriele Vogel.

Man habe aber auch einen gewissen Anspruch, die Tradition des Natur-Weihnachtsbaums zu wahren. So verlange man lieber etwas weniger als die Konkurrenz, um die Menschen zu motivieren, sich weiter für die “richtigen” Bäume zu entscheiden – und nicht etwa auf Kunstbäume zu wechseln.