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Ukraine

Engpässe durch Krieg in der Ukraine: Kein Senf mehr für die Bratwurst?

Russland und die Ukraine sind wichtige Handelspartner für Senfsaat in Deutschland. Durch den Krieg gerät die Versorgung jetzt ins Wanken.

Bei vielen Lebensmittel sieht man in den Supermärkten bereits die Effekte der russischen Invasion in der Ukraine. Viele Produkte sind zum aktuellen Zeitpunkt schlichtweg nicht in den angeforderten Mengen lieferbar.

Stellenweise gibt es kein Sonnenblumenöl, Mehl oder Klopapier mehr. Die Zustände erinnern an die Anfänge der Pandemie während des ersten harten Lockdowns.

Ukraine ist einer der wichtigsten Lieferanten für Senfsaat

Senf ist in Deutschland und besonders in Franken ein Lebensgefühl. Einen Franken kann man sich nur schwer ohne seine „Brodwoschd mit Senft“ vorstellen. Doch mit dem jetzigen Krieg wird die Wirtschaft um die gelbe Saat auf die Probe gestellt. Die Ukraine ist einer der wichtigsten Lieferanten für Senfsaat nach Angaben des Lebensmittelverbands Kulinaria. Fast 80 Prozent der deutschen Importe stammen aus Russland und der Ukraine.

Fielen aufgrund des Konflikts die Lieferungen über das Jahr aus, könnte es für die Senfhersteller kritisch werden. Dabei würden die Sanktionen gegen Russland noch spürbare Auswirkungen auf den europäischen Agrarmarkt haben. Bereits jetzt sind die Effekte bei Produkten wie Sonnenblumenöl und Senfsaat spürbar.

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Senfsaat: Mit akuten Engpässen zu rechnen

Die beiden im Krieg befindlichen Länder stellen für Deutschland sehr wichtige Handelspartner für die gelbe Würzpaste dar. 51,9 Prozent der Senfkörnerimporte kommen aus Russland  und 27,6 Prozent aus der Ukraine, wie aus den Daten des Verbands hervorgeht. Bereits jetzt gebe es Probleme mit der Rohstoffverknappung. Diese könne sich in den kommenden Wochen derart verstärken, dass es zu vollständigen Lieferausfällen kommt.

„Es ist mit akuten Rohstoffengpässen und Lieferausfällen zu rechnen, die nicht ohne Weiteres aufgefangen werden können. Schließlich handelt es sich um Naturprodukte, die angebaut, gepflegt, geerntet und exportiert werden: Ein solches Volumen ist nicht ad-hoc durch andere Länder auszugleichen“, erläutert Stefan Durach, Präsident von Kulinaria Deutschland, die ernste Situation in der Pressemitteilung.