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Toter Patient in Bayreuth

Fahrlässige Körperverletzung im Klinikum: Arzt spritzt Desinfektionsmittel

Heute, am 09. Dezember 2022, kam es am Bayreuther Amtsgericht zu einer Gerichtsverhandlung wegen fahrlässiger Körperverletzung. Ein Bayreuther Mediziner soll einem Patienten Desinfektionsmittel gespritzt haben.

Zu einem folgenschweren Krankenhausaufenthalt kam es im Jahr 2021. Ein 85-Jähriger wurde mit einer schweren Corona-Infektion in das Bayreuther Klinikum eingeliefert.

Ein behandelnder Arzt machte jedoch einen schweren Fehler bei der Behandlung.

Fahrlässige Körperverletzung in Bayreuth

Am 07. Februar 2021 wurde ein 85-Jähriger in das Klinikum Bayreuth gebracht. Eingeliefert wurde er wegen einer schweren Corona-Infektion. Aufgrund einer Verschlechterung seines Allgemeinzustandes wurde er drei Tage später auf die herzchirurgische Intensivstation verlegt. Auf der herzchirurgischen Intensivstation kam es allerdings zu einem Fehler in der Behandlung. Einer der behandelnden Ärzte spritzte dem 85-Jährigen statt einer Kochsalzlösung Desinfektionsmittel. Lesen Sie auch: Nach einer versuchten Vergewaltigung beim Röhrensee wurde jetzt ein Mann verhaftet. 

Dies führte dazu, dass es trotz mehrmaligen Spülens mit Kochsalzlösung und sofortiger Gabe eines gefäßerweiternden Mittels aufgrund der in dem Desinfektionsmittel enthaltenen konzentrierten Alkohole zu einer Gefäßwandschädigung und im weiteren Verlauf infolge einer Aktivierung der Blutgerinnungskaskade zu Gefäßverschlüssen durch Blutgerinnsel und hieraus resultierend zu Durchblutungsstörungen der Hand und des linken Armes kam. Aufgrund der Fehlgabe musste der Geschädigte mehrfach operiert werden. Letztendlich musste ihm der linke Arm amputiert werden.




Staatsanwaltschaft sah Schuld beim Arzt

Laut Clemens Haseloff, Pressesprecher des Amtsgericht Bayreuth, wurde zuerst wegen fahrlässiger Tötung ermittelt, allerdings konnte dem Beschuldigten nicht nachgewiesen werden, die Handlung vorsätzlich gemacht zu haben.

Allerdings sah die Staatsanwaltschaft ein Verschulden des Arztes für die Amputation des Armes. Aus diesem Grund beantragte dieser ein Strafbefehl gegen den behandelnden Arzt. Der Mediziner wurde heute am 09, Dezember 2022, schließlich wegen fahrlässiger Körperverletzung angezeigt und zu einer Geldstrafe von 50 Tagessätzen verurteilt. Über die genaue Höhe der Tagessätze sowie über das Einkommen des Angeklagten wurde in der öffentlichen Verhandlung nicht gesprochen.