Zuletzt aktualisiert am

Deutschland

Feuerlöscher-Reform: Kosten für Haushalte und Firmen drohen

Ab 2024 werden Feuerlöscher mit bestimmten Giftstoffen verboten. Über das korrekte Austauschen und Ersetzen sollte sich jetzt informiert werden.

Feuerlöscher müssen ab 2024 frei von den sogenannten PFAS-Stoffen (per- und polyfluorierte Chemikalien) sein – die meisten Geräte müssen daher entsorgt und ausgetauscht werden.

Altgeräte austauschen und entsorgen

Das Jahr 2024 hält zahlreiche Neuerungen für Deutschland bereit. Das bt blickte bereits auf einige wichtige Änderungen. Ein weiteres neues Konzept ist die Feuerlöscher-Reform, die enorme Kosten für Firmen, aber auch Privathaushalte bedeuten könnte.

Aktuell enthalten die meisten Feuerlöscher giftige PFAS-Stoffe, wie sie sich unter anderem auch in Teflonbeschichtungen finden. Ein typischer Stoff, der bei den Löschern vorkommt, ist Fluor. Ab 2024 sind diese Geräte jedoch verboten.

Das bedeutet, (voraussichtlich) ab Juni 2024  alle solchen Feuerlöscher entsorgt und durch umweltfreundlichere Alternativen ersetzt werden müssen. Die Entsorgung allein bereitet dabei schon Probleme. Lesen Sie auch:

Krebserregende Giftstoffe

Das krebserregende Fluor ist bei Feuerlöschern für gewöhnliche Bestandteil des Schaums und verstärkt dabei die Löschwirkung. Genau wie andere PFAS-Stoffe kann es bei nicht fachgerechter Entsorgung ins Grundwasser eindringen und so eine Gefahr für unsere Gesundheit werden.

Diese Stoffe können unter anderem krebserregend sein. In den letzten Jahren wurde die Belastung der Umwelt durch PFAS laut dem Bundesumweltministerium (BMUV) deutlich stärker, weswegen sie nun zunehmend verboten werden.

Ist ein Gewässer oder Boden erst einmal mit PFAS-Stoffen belastet, ist es laut dem BMUV nur schwer möglich, diese wieder zu beseitigen. Daher sind die Maßnahmen des Bundes und der EU vor allem auf Prävention der weiteren Verbreitung ausgelegt.

Brandschutzverbund gibt Tipps

Der Bundesverband Technischer Brandschutz (bvfa) sieht die Neuerungen positiv und gibt Verbrauchern wie Unternehmen Tipps, wie man sich am besten vorbereitet. Noch sei das PFAS-Verbot zwar nicht endgültig beschlossen, es wird aber fest mit der Durchsetzung ab 2024 gerechnet.

Laut bfva sind die sogenannten Aufladelöscher die bestmögliche und umweltschonende Alternative für die aktuellen Geräte. Bei diesen steht der Löcher nicht dauerhaft unter Druck, sondern lagert Treibgas und Löschmittel separat.

Eine weitere Empfehlung des bfva ist, “vorausschauend” zu handeln und bereits frühzeitig auf Aufladelöscher umzustellen. Durch die erhöhte Nachfrage nach Inkrafttreten des Verbots könne es zu Lieferengpässen und steigenden Kosten kommen.

Gleichwertige Alternativen

Laut einem Bericht des Handwerksblatts sind die PFAS-freien Feuerlöscher genauso effektiv bei der Brandbekämpfung, wie die aktuell genutzten Geräte. Der einzige Unterschied sei, dass diese weniger schädlich für Umwelt und Gesundheit sind.

Bei der Neuanschaffung sind dennoch einige Aspekte zu berücksichtigen, wie beispielsweise die Brandklassen. Manche Arten von Feuerlöschern, beispielsweise Pulverlöscher, sind in der Regel nicht für Innenbereiche geeignet, da sie erhebliche Verschmutzungen beim Löschen verursachen können.

Entsorgung und Fristen

Nach aktuellem Stand müssen alle PFAS-Feuerlöscher bis Ende Dezember 2024 ausgetauscht werden, ansonsten drohen Bußgelder. Aktuelle Geräte können unter anderem bei einem örtlichen Wertstoffhof oder Brandschutzverbänden abgegeben werden.

Die Kosten sind dabei (noch) überschaubar, zwischen 10 und 30 Euro kostet der Vorgang normalerweise. Für einen neuen, PFAS-freien Feuerlöscher zahlt man aktuell durchschnittlich rund 130 Euro. Durch die erwartete steigende Nachfrage in den kommenden Monaten kann es aber schnell teuer werden.

Das gilt vor allem für größere Firmen, die bald sämtliche Feuerlöscher in ihren Geschäftsräumen austauschen müssen (sofern noch nicht geschehen).