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Henry Kissinger ist verstorben

Der frühere US-Außenminister Henry Kissinger ist tot. Der gebürtige Franke ist im Alter von 100 Jahren verstorben.

Henry Kissinger hat 1973 den Friedensnobelpreis verliehen bekommen. Nun ist er in seinem Haus in Connecticut im Alter von 100 Jahren verstorben.

Sein Weg führte von Franken in die hohen Riegen der US-Politik

Henry Kissinger kam am 27. Mai 1923 in Fürth zur Welt. Seine Familie war jüdisch. Er floh mit seiner Familie im Jahre 1938 vor den Nationalsozialisten – Henry Kissinger war damals 15 Jahre alt. Am 5. September 1938 kam die Familie in New York an.

Kissinger studierte in Harvard Politikwissenschaft. 1968 wurde er Berater des neu gewählten republikanischen US-Präsidenten Richard Nixon. Von 1973 bis 1977 war er US-Außenminister. Besonders prägend blieb sein Wirken im Vietnamkrieg.

Friedensnobelpreis für Abkommen im Vietnamkrieg

Kissinger hat entscheidend dazu beigetragen, im Jahr 1973 einen Friedensvertrag im Vietnamkrieg zu erwirken. Dafür erhielt er im gleichen Jahr den Friedensnobelpreis, zusammen mit dem vietnamesischen Politiker Lê Đức Thọ. Der Krieg endete schließlich im Jahr 1975.

Kissinger vermittelte auch zwischen den USA und dem kommunistischen China sowie der Sowjetunion. Im Jahr 1971 reiste er in beide Länder, um die Beziehungen zu entspannen. Als der Demokrat Jimmy Carter im Jahre 1977 zum US-Präsident wurde, schied Henry Kissinger aus der Regierung aus.

Henry Kissinger war bis zuletzt als politischer Kommentator und Autor aktiv. Er starb am 29. November 2023 in seinem Haus im US-amerikanischen Connecticut.

Mit Fürther Heimat verbunden geblieben

Kissinger besuchte im Jahr 2010 seine Heimatstadt Fürth, besuchte dort sein Geburtshaus und seine ehemalige Schule. Er war Ehrenbürger der Stadt. Noch dieses Jahr hat er anlässlich seines hundertsten Geburtstags seine Geburtsstadt besucht. Er war treuer Fan des Fußballvereins SpVgg Fürth. Früher ließ er sich die Spielergebnisse von der deutschen Botschaft in den USA mitteilen.

Bayern drückt seine Trauer aus

“Bayern trauert um Henry Kissinger”, sagt Ministerpräsident Markus Söder in einer offiziellen Mitteilung. “Er war ein bedeutender Staatsmann, der mit Weitsicht und großem analytischen Scharfsinn die Menschen überzeugen konnte. Bis zuletzt zählte er zu den einflussreichsten außenpolitischen Beobachtern und Denkern.”

Manche von Kissingers Positionen seien umstritten gewesen, so Söder. “Aber er war einer der wichtigsten und klügsten Außenpolitiker des vergangenen Jahrhunderts. Er war Bayer, Franke, Fürther und seiner alten Heimat und dem jüdischen Leben bis zuletzt verbunden.”