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Weihnachten
„Ja, es gibt einen Weihnachtsmann“: Diese Weihnachtsgeschichte berührt bis heute
von bt-Redaktion
„Ja, es gibt einen Weihnachtsmann“ – das antwortet ein Redakteur im Jahre 1897 auf eine Kinderfrage. Der Artikel berührt bis heute.
Die Frage nach der Existenz des Weihnachtsmanns hat im Jahre 1897 in den USA die acht Jahre alte Virginia beschäftigt. Sie schrieb einen Leserbrief an die Zeitung „New York Sun“.
Ein Redakteur schrieb eine Antwort an die kleine Virginia – die bis heute die Herzen vieler Menschen berührt.
Was hinter dem berühmten Artikel steckt
Die achtjährige Virginia aus New York hatte von Freunden gehört, dass es den Weihnachtsmann gar nicht geben würde. Also wandte sich das Mädchen mit einem Leserbrief an die Zeitung „New York Sun“. Ihr Vater hatte ihr gesagt, dass alles wahr sei, was in dieser Zeitung stehe. Virginia schrieb in ihrem Brief: „Bitte sagen Sie mir die Wahrheit: Gibt es einen Weihnachtsmann?“
„Sun“-Redakteur Francis P. Church verfasste eine Antwort auf die Frage Virginias. Darin schreibt er die berühmtgewordenen Worte: „Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann.“ Der Artikel erschien im Jahre 1897. Er gehört für manche so fest zum Weihnachtsfest wie Charles Dickens „Weihnachtsgeschichte“.
Dies ist der berühmte Artikel in einer deutschen Übersetzung.
„Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann“
Virginia, deine kleinen Freunde haben unrecht. Sie sind beeinflusst von der Skepsis eines skeptischen Zeitalters. Sie glauben an nichts, das sie nicht sehen. Sie glauben, dass nichts sein kann, was ihr kleiner Verstand nicht fassen kann. Der Verstand, Virginia, sei er nun von Erwachsenen oder Kindern, ist immer klein. In diesem unserem großen Universum ist der Mensch vom Intellekt her ein bloßes Insekt, eine Ameise, verglichen mit der grenzenlosen Welt über ihm, gemessen an der Intelligenz, die zum Begreifen der Gesamtheit von Wahrheit und Wissen fähig ist.
Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann. Er existiert so zweifellos wie Liebe und Großzügigkeit und Zuneigung bestehen, und du weißt, dass sie reichlich vorhanden sind und deinem Leben seine höchste Schönheit und Freude geben.
O weh! Wie öde wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe. Sie wäre so öde, als wenn es dort keine Virginias gäbe. Es gäbe dann keinen kindlichen Glauben, keine Poesie, keine Romantik, die diese Existenz erträglich machen. Wir hätten keine Freude außer durch die Sinne und den Anblick. Das ewige Licht, mit dem die Kindheit die Welt erfüllt, wäre ausgelöscht.
„Niemand sieht den Weihnachtsmann, aber das ist kein Zeichen dafür, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt“
Nicht an den Weihnachtsmann glauben! Du könntest ebenso gut nicht an Elfen glauben! Du könntest deinen Papa veranlassen, Menschen anzustellen, die am Weihnachtsabend auf alle Kamine aufpassen, um den Weihnachtsmann zu fangen; aber selbst wenn sie den Weihnachtsmann nicht herunterkommen sähen, was würde das beweisen? Niemand sieht den Weihnachtsmann, aber das ist kein Zeichen dafür, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt.
Die wirklichsten Dinge in der Welt sind jene, die weder Kinder noch Erwachsene sehen können. Sahst du jemals Elfen auf dem Rasen tanzen? Selbstverständlich nicht, aber das ist kein Beweis dafür, dass sie nicht dort sind. Niemand kann die ungesehenen und unsichtbaren Wunder der Welt begreifen oder sie sich vorstellen.
Du kannst die Babyrassel auseinanderreißen und nachsehen, was darin die Geräusche erzeugt; aber die unsichtbare Welt ist von einem Schleier bedeckt, den nicht der stärkste Mann, noch nicht einmal die gemeinsame Stärke aller stärksten Männer aller Zeiten, auseinanderreißen könnte.
„Nichts sonst ist wahrer und beständiger“
Nur Glaube, Phantasie, Poesie, Liebe, Romantik können diesen Vorhang beiseiteschieben und die übernatürliche Schönheit und den Glanz dahinter betrachten und beschreiben. Ist das alles wahr? Ach, Virginia, in der ganzen Welt ist nichts sonst wahrer und beständiger.
Kein Weihnachtsmann! Gott sei Dank! lebt er, und er lebt auf ewig. Noch in tausend Jahren, Virginia, nein, noch in zehnmal zehntausend Jahren wird er fortfahren, das Herz der Kindheit zu erfreuen.