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Polizei

Judenfeindliche Straftaten in Oberfranken: Polizei alarmbereit

Vandalen haben judenfeindliche Graffitis in Coburg gesprüht, auch in Bamberg gab es einen Vorfall. Die Polizei behält jüdische Einrichtungen im Blick.

In beiden Fällen richtete sich die Sachbeschädigung gegen Israel. Die oberfränkische Polizei zeigt sich alarmbereit.

Judenfeindliche Schmierereien in Oberfranken

Ein Unbekannter hat am Sonntagabend, am 8. Oktober 2023, in Coburg judenfeindliche Graffitis gesprüht. Das berichtet das Polizeipräsidium Oberfranken.

An fünf Orten im Stadtgebiet soll er die gleichen Schriftzüge angebracht haben – an der Unterführung „Judenberg“, an der Brüstung „Mohrenbrücke“, am ehemaligen Kiosk „Adolf Schramm“, an der Firma „Sanitär Schneider“ und am Spielplatz Itzanlage. Der Sachschaden beläuft sich auf etwa 4.000 Euro.

Coburger Polizei sucht Zeugen

Die Coburger Polizei sucht nach Zeugen. Sie beschreibt den Täter als männlich und dunkelhäutig, er sei mit einem E-Roller unterwegs gewesen und habe eine Palästina-Flagge um die Schulter getragen. Zeugen sollen sich unter der Telefonnummer 09561/645-0 melden.

Einen weiteren antiisraelitischen Vorfall gab es am gleichen Tag in Bamberg.




Israel-Flagge in Mülleimer geworfen

Ein Unbekannter hat am Sonntagnachmittag in Bamberg eine israelische Flagge beschädigt. Laut dem Polizeipräsidium Oberfranken hat er gegen 16 Uhr am “Grünen Markt” eine Israel-Flagge beschmutzt und in den Mülleimer geworfen.

Dort fand zu dieser Zeit laut Polizei eine Versammlung statt. Teilnehmer forderten den Täter auf, die Flagge zurückzubringen. Er zeigte ihnen den Mittelfinger.

Die Polizei beschreibt den Täter folgendermaßen: männlich, 25 bis 30 Jahre alt, dunkler Hauttyp, dunkles Haar, bekleidet mit einer weißen Jacke. Die Kriminalpolizei Bamberg sucht nach Zeugen, Tel.: 0951/9129-491.

Polizei in Oberfranken überprüft Sicherheitslage

Die Polizei in Oberfranken sei “seit jeher darauf bedacht, für jüdische Einrichtungen einen bestmöglichen Schutz gewährleisten zu können”, sagt Präsidiums-Sprecher Michael Munzert auf bt-Anfrage. “Objekte, die unter Umständen anschlagsgefährdet sein könnten, haben wir im Blick.”

Die momentane Situation habe die Polizei “nochmals sensibilisiert”, so Munzert. “Die aktuelle Sicherheitslage unterliegt unsererseits einer ständigen Überprüfung und Auswertung.”