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Strafanzeige

Nach Ramsauers Aussage: Bayreuther reicht Anzeige ein

Bayreuth, 7. August 2023: Die Aussagen des CSU-Politikers Peter Ramsauer haben zu einer Strafanzeige geführt. Der ehemalige Verkehrsminister und Bundestagsabgeordnete steht im Zentrum einer Kontroverse, nachdem er Flüchtlinge als „Ungeziefer“ bezeichnet haben soll. Der Bayreuther Bürger Sebastian Kropp hat daraufhin eine Strafanzeige wegen Volksverhetzung gegen Ramsauer gestellt.

Die Äußerung soll in einem Interview mit dem Magazin „Mittelstand digital“ gefallen sein, das am 31. Juli 2023 veröffentlicht wurde. Obwohl Ramsauer behauptete, das Gespräch sei nicht autorisiert gewesen, habe er sich nicht von seiner Wortwahl distanziert.

Begründung der Anzeige

Sebastian Kropp, der die Strafanzeige begründet, verweist auf die historische Parallele. In den 1930er Jahren hatten die Nazis Menschen, die den Sozialstaat in Anspruch nahmen, als „Sozialparasiten“ diffamiert. Die Verwendung von Tierbezeichnungen, um Menschen herabzuwürdigen, sei eine Praxis, die besonders in jener Zeit massiv betrieben wurde. Kropp betont, dass solche Äußerungen, vor allem in der heutigen politischen Landschaft, die extremistische AfD unterstützen und die gesellschaftliche Spaltung weiter vorantreiben könnten.

Staatsanwaltschaft Traunstein

Die Staatsanwaltschaft Traunstein in Oberbayern ist nun mit dem Fall betraut. Kropp weist darauf hin, dass die Staatsanwaltschaft die Möglichkeit hat, die Immunität von Ramsauer beim Deutschen Bundestag aufzuheben, um ein gerichtliches Verfahren einzuleiten.

Ramsauer selbst hatte in dem besagten Interview vor einer unkontrollierten Einwanderung gewarnt und argumentiert, dass dies auch unerwünschte Personen ins Land bringen könne. Er nutzte dabei die äußerst unangemessene Metapher des „Ungeziefers“. Später wurde diese Passage aus dem Interview entfernt, und Ramsauer behauptete, dass die Äußerung nicht in autorisierter Form stattgefunden habe.

Die Diskussion um die Äußerungen des Politikers ist weiterhin in vollem Gange, und die öffentliche Aufmerksamkeit bleibt auf diesem sensiblen Thema gerichtet.

Die bt-Redaktion wird weiterhin über die Entwicklungen in diesem Fall berichten.