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Wirtschaft in Bayreuth
Amazon-Parkhaus in Bayreuth – so weit ist der Bau für über 400 Elektro-Vans
Das Amazon-Parkhaus für über 400 Elektro-Vans im Bayreuther Logistik-Park nimmt konkrete Formen an. Der Logistik-Experte und direkte Amazon-Nachbar Wedlich baut das Parkhaus in rekordverdächtiger Zeit.
Die Lieferwägen von Amazon in Bayreuth laufen allesamt mit Elektroantrieb. In absehbarer Zeit wird das Parkhaus für die stattliche Flotte von weit über 400 Vans fertiggestellt sein. Der Logistik-Experte Wedlich hat die Zügel auf der Baustelle fest in der Hand. Das Amazon Verteilzentrum in Bayreuth hat selbst erst im Oktober den Betrieb aufgenommen.
Parkhaus für über 400 Vans – so weit ist das Amazon-Parkhaus in Bayreuth bereits
„Es ist Halbzeit“, sagt Christian Wedlich vom gleichnamigen Fullservice-Logistiker. Direkt neben dem Standort seiner Wedlich-Gruppe im Bayreuther Logistkpark wächst gerade das so dringend benötigte Amazon-Parkhaus aus dem Boden. „Im März wurde angefangen zu bauen, die Übergabe an Amazon erfolgt am 15. September. Wir sind voll im Plan.“ Statt der ursprünglich angedachten 455 Elektro-Vans werden nun 428 Autos Platz im Parkhaus finden. „So können die Abläufe auf den fünf Parkebenen optimiert werden“, ergänzt Wedlich.
Wedlich reicht den Ausdruck eines Entwurfs vom Amazon-Parkhaus über den Tisch. Auf der obersten Etage sind jede Menge geparkte Elektro-Vans von Amazon zu sehen. „Obendrauf kommt noch das Dach für die Photovoltaikanlage“, erklärt Wedlich. Diese Photovoltaik-Anlage macht eine Änderung des Bebauungsplans notwendig. Im November hat der Stadtrat grünes Licht für das High-Tech-Parkhaus gegeben.
Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Amazon-Parkhaus liefert den benötigten Strom
Hängen die Elektro-Vans von Amazon zum Aufladen an der Steckdose, ist der Stromverbrauch enorm. Etwas mehr als 2 Megawatt benötigt es. Die Energie dafür kommt vom Dach, wie Wedlich vorrechnet: „Auf das Dach kommt eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 749 Kilowatt-Peak. Dazu kommt nochmal exakt die gleiche Leistung von der Photovoltaik auf unserem Dach direkt nebenan. Rund zwei Drittel des benötigten Stroms kann über die Trafo-Anlage zugeführt werden.“ Das vollständige Aufladen der Autos erfolge Wedlich zufolge über das Lastenmanagement an den Wochenenden.
Diese Technik plant Wedlich im Amazon-Parkhaus
Mit der umfassenden Photovoltaikanlage hat es sich laut Wedlich noch längst nicht getan. „Jedes ins Parkhaus einfahrende Auto wird registriert. Die privaten Autos der Mitarbeiter, die zur Arbeit kommen, die Amazon-Vans sowieso. Jeder Mitarbeiter weiß, wo sein ihm zugeteiltes Auto geparkt ist. Auch, wenn er am Vortag frei hatte und es nicht selbst dort abgestellt hat.“
Facility Parkzentrale nennt Wedlich den Ort, wo alle Fäden im Parkhaus zusammenlaufen werden. „Das ist unser Äquivalent zur Rezeption im Hotel. Der Mitarbeiter am Desk weiß, wann welches Auto eingefahren ist und wo es steht. Außerdem erhalten die Mitarbeiter dort die Autoschlüssel für die Vans.“
Ökologie und Wirtschaft – Wedlich denkt über das Parkhaus hinaus
Doch auch wenn das Parkhaus für Amazon abgeschlossen sein wird, behält Wedlich den ökologischen Aspekt im Auge. Der findet sich auch in den Unternehmensleitlinien von Wedlich wieder. „Eine gesunde Umwelt ist im Interesse von uns allen. Deshalb bedenken wir grundsätzlich bei allen Aktivitäten die Auswirkung auf die Umwelt und die Gesellschaft“, steht da niedergeschrieben.
Jenseits der bereits zu Zeiten der Kaserne versiegelten Flächen plant Wedlich die Versickerung von Regenwasser. Sogenannte Regolen als technisches Mittel der Wahl sollen Regenwasser auffangen und dem Boden zuführen. „Die Böden bleiben feucht. Bei Starkregen können die Kanäle entlastet werden“, blickt Wedlich bereits in die Zukunft. Er findet, bei öffentlichen, gewerblichen und privaten Bauanträgen müsse die Versickerung von Regenwasser im Bauantrag zukünftig festgeschrieben werden. Einen entsprechenden Antrag hat er am 10. Mai an Oberbürgermeister Ebersberger gerichtet.
bt-Redakteur Online/Multimedia
Jürgen Lenkeit