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Nachrichten aus Bayreuth
Radentscheid Bayreuth will Bayreuth zur Fahrradstadt machen – es fehlen nicht mehr viele Unterschriften
Wegen des Coronavirus haben Fahrradtouren und -ausflüge einen Boom erlebt, erklärt ein Sprecher der Initiative Radentscheid Bayreuth. Das seien gute Voraussetzungen für das Ziel der Gruppe, Bayreuth zu einer Fahrradstadt zu machen.
Die Initiative Radentscheid Bayreuth hat seit dem 31. Januar 2020 Unterschriften für ihr Bürgerbegehren gesammelt. Die letzten zwei Monate mussten die Sammelaktionen aufgrund der Corona-Maßnahmen aber ausgesetzt werden. Jetzt läutet die Initiative den Endspurt ein, um das Quorum sicher und zügig zu erreichen. Mehrere Aktionen sind in den nächsten Wochen geplant.
3.400 Unterschriften für den Radentscheid Bayreuth
„Erst einmal bedanken wir uns bei allen Bürgerinnen und Bürgern, die schon für uns gesammelt oder uns mit ihrer Unterschrift unterstützt haben“, sagt Daniel Brunnabend, einer der Vertreter der Initiative. „Es freut uns, wie viele unseren Traum von einer Fahrradstadt Bayreuth teilen.“
Um einen Bürgerentscheid zu erreichen müssen 6 % der knapp 59.000 Wahlberechtigten in Bayreuth unterschreiben. Das sind ca. 3550 Unterschriften. Allerdings muss immer auch mit ungültigen Unterschriften gerechnet werden. Um das Quorum sicher zu erreichen peilt die Initiative daher 5000 Unterschriften an. Obwohl ihr politisches Engagement momentan unter erschwerten Bedingungen abläuft sind die Aktivisten zuversichtlich, ihr Ziel zu erreichen. Weiterhin könne an vielen Sammelstellen unterschrieben werden. Und die Pandemie habe die vielen Vorteile des Fahrrads wieder einmal deutlich gemacht.
Boom für Fahrradtouren und Ausflüge
Durch die Ausgangsbeschränkungen haben Ausflüge und Touren mit dem Fahrrad einen Boom erlebt. Gleichzeitig meidet ein großer Teil der vorherigen Nutzer den ÖPNV wegen der Infektionsgefahr. Personen mit geringem Einkommen, die sich kein Auto leisten können, sind nun noch mehr auf das Fahrrad angewiesen. „Viele Menschen haben in den letzten Wochen das Fahrrad wieder für sich entdeckt und lieben gelernt“, sagt Saskia Seibert, Vertreterin der Initiative. “Damit diese Leute dabei bleiben braucht es jetzt die passende Infrastruktur.“
Doch in Deutschland verfällt die Politik wieder in alte Muster. Für die Aktiven im Radentscheid Bayreuth unverständlich. „Während in Frankreich Reparaturgutscheine für das Fahrrad ausgegeben werden, diskutiert man in Deutschland über Kaufprämien für dreckige Diesel und Benziner”, sagt Roland Sack, Vertreter der Initiative. „Dieser durch Lobbyisten gesteuerte Kampagne muss die Zivilgesellschaft etwas entgegenhalten, auch wenn es momentan schwer fällt. Wir kämpfen weiter.“
Mehr zum Radentscheid Bayreuth
Nachdem die Initiative ihre Aktionen pausiert hatte, werden nach der Rücknahme von einigen Beschränkungen für die nächsten Wochen wieder Aktionen geplant, die natürlich dem Infektionsschutz entsprechend durchgeführt werden, teilt ein Sprecher des Radentscheids mit. Unter anderem seien mobile Sammelstellen aufgestellt worden. Zudem sei ein Pop-Up Radweg in Vorbereitung.
Hier gibt’s mehr Infos zum Radentscheid Bayreuth.
bt-Redakteur Online/Multimedia
Frederik Eichstädt