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Coronavirus

Gesundheitsamt warnt vor steigenden Corona-Fallzahlen: Sorglosigkeit der Bürger und Urlaubsrückkehrer

Das Landratsamt Bayreuth und das Gesundheitsamt warnen vor steigenden Corona-Fallzahlen. Außerdem rät das Gesundheitsamt dringend zu einer Impfung gegen Influenza ab Oktober.

Bayreuther Landrat Florian Wiedemann (FW) hat wegen der Corona-Pandemie eine Pressekonferenz einberufen. Er hat zusammen mit Mitarbeitern des Gesundheitsamtes auf die Sorglosigkeit der Bürger gegenüber den geltenden Corona-Regeln aufmerksam gemacht. Außerdem empfiehlt Klaus von Stetten vom Gesundheitsamt dringend, sich ab Oktober gegen die Influenza-Grippe impfen zu lassen. Hier gibt es eine Übersicht über die aktuelle Corona-Lage in Bayreuth Stadt und Landkreis.

Bayreuth: Corona-Fallzahlen und Urlaubsrückkehrer

“Es geht um die Urlaubszeit”, nennt Wiedemann einen Grund für die einberufene Pressekonferenz, denn besagte Urlaubszeit habe Folgen auf die Corona-Fallzahlen im Raum Bayreuth.

Und er geht noch weiter: “Es ist ein Verdruss der Einschränkungen festzustellen.” Wiedemann geht dabei auf die Demonstrationen in Berlin ein. Er nennt diese Entwicklung des sorglosen Umgangs der Hygieneregeln und der Missachtung der Maskenpflicht bedenklich. “Wir wollen stark ansteigende Corona-Fallzahlen vermeiden.” Das Bewusstsein der Bürger solle weiter bestärkt werden. „Die Lage kann sich ganz schnell verändern.“ 

Verlauf der Corona-Pandemie in Bayreuth

“In Stadt und Landkreis Bayreuth gibt es im bundesweiten Gesamtvergleich seit Februar 2020 insgesamt weniger Infizierte, Erkrankte und Todesfälle als in den anderen Regionen Bayerns”, erklärt Klaus von Stetten vom Gesundheitsamt.

Insgesamt seien 645 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden, 37 seien daran verstorben. Wobei von Stetten erläutert, dass in dieser Statistik auch Menschen aufgeführt sind, die nicht an, sondern mit dem Coronavirus verstorben sind. “In Bayreuth spielt die Anzahl der Menschen, die mit Covid-19 gestorben sind, kaum eine Rolle”, erläutert von Stetten.

Im Klinikum Bayreuth sowie der Sana-Klinik in Pegnitz seien nach von Stettens Angaben zeitweise 52 Menschen gleichzeitig wegen Covid-19 behandelt worden. Von 27 Seniorenpflegeeinrichtungen waren im März drei Heime vom Coronavirus betroffen, erläutert er weiter. Eine weitere Ausbreitung konnte “durch die gute Mitarbeit des Pflegepersonals verhindert werden”, sagt von Stetten.

Aktuelle Corona-Lage im Raum Bayreuth

“Derzeit ist ein leichter Anstieg der Corona-Fallzahlen zu verzeichnen”, erläutert der Mann vom Gesundheitsamt weiter. Er erwartet auch für den Raum Bayreuth eine Zunahme der Corona-Zahlen durch Reiserückkehrer, die Öffnung des Schulbetriebs oder nachlassende Aufmerksamkeit mit den Corna-Regeln.

Das Gesundheitsamt, die Ordnungsämter sowie die Polizei werden nach seinen Angaben in den kommenden Monaten verstärkt auf die Einhaltung der Corona-Regeln achten.

Gesundheitsamt Bayreuth: Dringend gegen Influenza impfen lassen

Ab Oktober kommt zusätzlich zum Coronavirus die normale Grippesaison, mahnt von Stetten. “Das Gesundheitsamt Bayreuth empfiehlt dringend, eine Influenza-Impfung wahrzunehmen.”. Für Menschen der Risikogruppe wäre eine gleichzeitige Erkrankung mit Covid-19 sowie einer saisonalen Grippe sehr gefährlich. Ein neuer vierfach-Impfstoff werde ab Oktober 2020 verfügbar sein.

Trügerische Sicherheit bei Corona-Tests

Roland Hassel wurde von der Bundesregierung zur Hilfe in der Corona-Krise nach Bayreuth geschickt. Er erklärt, dass ein negativer Corona-Test keine Sicherheit gibt. “Tests sind immer nur eine Momentaufnahme des jeweiligen Tages”, sagt der Experte.

Aus medizinischer Sicht befürwortet Hassel deshalb einen zweiten Test nach fünf bis sieben Tagen zu machen, “auch wenn dieser rein rechtlich nicht gefordert ist”. Hassel erklärt, dass der Zeitpunkt eines Tests ausschlaggebend ist. Deshalb sei auch ein zweiter negativer Test keine Garantie. Eine Infektion könne sich während der gesamten Inkubationszeit von 14 Tagen manifestieren.

Bayreuther Tagblatt - Christoph Wiedemann

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Christoph Wiedemann