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Bayreuth

Ochsenkopf: Landrat Wiedemann reagiert auf Besucherkritik – Südbahn-Abriss steht bevor

Landrat Florian Wiedemann hat Stellung zur Besucherkritik am Ochsenkopf bezogen. Dank einiger Maßnahmen soll die Lage nun im Griff sein.

Landrat Florian Wiedemann hat Stellung zur Besucherkritik an der Situation am Ochsenkopf genommen.

Bei der Vorstellung des Jahresberichts des Landkreises Bayreuth fand Wiedemann beruhigende Worte.

Ochsenkopf-Besucher äußern Kritik

Vor zwei Wochen tummelten sich samstags und sonntags jeweils rund 2.500 Besucher am Ochsenkopf, die meisten von Ihnen Ski- und Snowboardfahrer. Im Anschluss kritisierten einige von ihnen die vermeintlich schlechte Organisation. Lange Wartezeiten, zu wenig Parkplätze und ein allgemeines Chaos sorgten dafür, dass mancher Skifahrer seinen Unmut äußern wollte.

Im Rahmen der Vorstellung des Jahresberichts des Landkreises hat Landrat Florian Wiedemann sich ausführlich zum Ochsenkopf und insbesondere der geäußerten Kritik zu Wort gemeldet. Lesen Sie auch: Was wird aus dem Bischofsgründer Riesenschneemann? Überraschung geplant.

“Größter Meilenstein des Jahres”

2023 war ein besonderes Jahr für die Tourismusregion Ochsenkopf. In einer “Rekordzeit” von rund neun Monaten wurde die neue Kabinenbahn errichtet und kurz vor Weihnachten feierlich mit dem Besuch von Ministerpräsident Markus Söder eingeweiht.

Für Florian Wiedemann ist die neue Bahn der “größte Meilenstein des Jahres” und ein “Befreiungsschlag” – sowohl für die Region als auch für den Landrat persönlich. Zwischendurch sei er selbst nicht sicher gewesen, ob alles wie geplant klappen würde.

Dank eines “Schlussspurts, der seinesgleichen sucht”, habe es dann aber doch noch geklappt. Dabei hat man laut Wiedemann auch gemerkt, dass man “alles richtig gemacht” habe. Großen Dank sprach der Landrat dabei auch noch einmal dem Freistaat Bayern aus, ohne dessen Förderung die Kabinenbahn in ihrer Form nicht umsetzbar gewesen wäre.

Suche nach kurzfristigen Lösungen

Doch in den Wochen nach der Eröffnung lief leider nicht alles glatt. Zunächst blieb der Schnee aus, sodass man sich lange mit der Beschneiung abmühen musste – bis es dann endlich losgehen konnte. Dann wiederum kam es zu dem großen Besucherandrang am 20. und 21. Januar 2024.

Dass es “mal drei bis fünf” Wochenenden pro Ski-Saison gäbe, an denen deutlich mehr Andrang herrscht, sei völlig normal, so Florian Wiedemann – wenngleich die 2.500 Besucher an einem Tag im Januar eine Rekordzahl waren. Es sei immer schwer vorherzusehen, wie viele Leute tatsächlich kommen würden, schließlich hänge dies von Schnee und Wetter ab. In diesem Jahr sei auch die neue Bahn ein Faktor für den großen Andrang gewesen.

Trotz dessen, dass diese Besuchermassen wohl eher Seltenheitswert genießen, hat man sich laut dem Landrat mit der Situation intensiv beschäftigt. “Wir haben analysiert, was wir hätten besser machen können – vor allem auch kurzfristig”. Unter anderem habe man die sozialen Medien verfolgt und auch die Parkplatzsituation immer im Auge behalten.

Keine Änderungen an der Piste geplant

Mittlerweile gibt es Einweiser am Parkplatz der Talstation Nord, sodass sich dort die Situation entspannen konnte. Im Laufe des Jahres soll der Parkplatz außerdem erweitert werden. Dies hätte bereits geschehen sollen, wurde dann aber durch den Wintereinbruch verhindert.

Die neuen Maßnahmen “funktionieren sehr gut”, wenngleich mit dem Blick auf das aktuelle Wetter wohl weitere große Anstürme ausbleiben werden. Man ist sich laut Florian Wiedemann aber durchaus bewusst, dass “der Ochsenkopf und die Piste von der Kapazität her beschränkt sind”.

Ob es in Zukunft eine Erweiterung der Piste geben könnte, sei denkbar – bleibt aber erstmal reine Theorie. Für den Fall, dass man etwas erweitert, würde man “mit Augenmaß” vorgehen. Eventuelle größere Rodungsmaßnahmen würde es, wenn überhaupt, nur in Absprache mit allen zuständigen Stellen geben. “Wegen eines Wochenendes” werde es keine größeren Arbeiten geben, so der Landrat.

Südbahn wird im Februar abgerissen

Auch für das Jahr 2024 hat man am Ochsenkopf große Pläne. Nachdem man jetzt weiß, wie es geht, soll schon in den nächsten Wochen mit dem Abriss und Neubau der Südbahn begonnen werden.

Ihre letzte Fahrt soll am Sonntag, dem 25. Februar, stattfinden. Wie auch die Eröffnung der Kabinenbahn auf der Nordseite soll die Abschlussfahrt gebührlich gefeiert und als offizieller Termin behandelt werden. Dabei wolle man auch “ein bisschen nostalgisch werden”, so Florian Wiedemann.

Der Zeitplan soll dann ähnlich dem der Kabinenbahn sein, sodass die Eröffnung der neuen Bahn wieder kurz vor Weihnachten 2024 stattfinden soll. Der Landrat gibt sich zuversichtlich, dass mit der Erfahrung aus dem letzten Großprojekt und ohne Zwischenstation alles “etwas einfacher” werden könnte. “Beim Bauen weiß man ja aber nie”, sagte er abschließend.