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Bayreuth

Platzmangel an Bayreuther Gymnasien: Das will die Stadt unternehmen

Der Platz an den Bayreuther Gymnasien wird knapp. Die Stadt hat Lösungsansätze präsentiert – die Schulleiter sind noch nicht überzeugt.

Der Platzbedarf an den Bayreuther Gymnasien steigt, der Sanierungs-Stau erschwert die Lage zusätzlich.

Die Stadt Bayreuth hat am heutigen Montag, den 5. Februar 2024, in einem Gespräch mit den Leitern der fünf Bayreuther Gymnasien ihre Lösungsansätze präsentiert.

Schülerzahl an Bayreuther Gymnasien steigt

Der Platzbedarf an den bayerischen Schulen steigt, so auch in Bayreuth. Die baulichen Mängel an den Bayreuther Gymnasien verschlimmern die Situation. Über die Lösungsansätze berichtet haben heute Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU), der dritte Bürgermeister Stefan Schuh (JB) und Schulreferentin Manuela Brozat.

“Wir sehen, dass die Schülerzahlen in absehbarer Zeit steigen werden”, sagte Stefan Schuh, zu dessen Schwerpunkte die Schulen zählen. “Wir haben jetzt schon an manchen Gymnasien eine Überbelegung.”

Die steigenden Zahlen hätten mehrere Gründe, wie die Vertreter der Stadt und die Schulleiter darlegten: die Rückkehr zum G9-System in Bayern, der Zuzug nach Bayreuth, die Tendenz, dass mehr Schüler das Gymnasium statt eine Mittel- oder Realschule besuchen. Lesen Sie auch: Ein neuer Kindergarten soll im Bayreuther Stadtteil Sankt Johannis entstehen.

So groß ist das Problem an den Bayreuther Gymnasien

In Zahlen sieht das Problem so aus: Bisher gehen laut Schuh an den Bayreuther Gymnasien jährlich etwa 500 Neuanmeldungen ein. Die Zahl werde schon im Schuljahr 2026/27 bei rund 620 Neuanmeldungen liegen.

Insgesamt hätte Bayreuth damit im September 2026 ganze 20 Gymnasial-Klassen mehr, rechnete Franz Eisentraut, Direktor des Gymnasium Christian-Ernestinum (GCE), bei dem Gespräch vor. Dabei seien die Schulen jetzt schon überbelegt – das GCE habe Platz für 550 Schüler, werde aber momentan von rund 750 Schülern besucht.

Die Vertreter der Stadt verwiesen zwar auf Lösungsansätze – überzeugen konnten sie die Schulleiter damit aber noch nicht.

Das will die Stadt unternehmen

“Wir sind bis jetzt in der komfortablen Situation gewesen, dass jeder Schüler in das Gymnasium gehen wollte, das er sich gewünscht hat”, sagte OB Ebersberger. In manch anderer Stadt ähnlicher Größe sei das nicht mehr möglich. Auch in Bayreuth könnte sich das ändern.

Die Stadt will nun das Anmeldeverfahren “dahingehend erweitern, dass man sich nicht mehr nur an seiner Wunschschule anmeldet, sondern auch einen Zweitwunsch abgibt”, sagte Schuh. So könne man die Schüler “entsprechend ihrer Neigungen” verteilen.

Die überzähligen Schüler will die Stadt außerdem in Containern unterbringen – möglicherweise an einem zentralen Standort. Die Stadt will laut Schulreferentin Manuela Brozat bis zum Herbst eine Analyse darüber vorlegen, wie viele zusätzliche Plätze geschaffen werden müssen. Beide Punkte sorgten für Kritik.

Schulleiter noch nicht überzeugt

“Die Bedarfs-Analyse muss meiner Meinung nach in zwei Wochen fertig sein”, sagte GCE-Direktor Eisentraut. Im Herbst sei es zu spät. “Wir schaffen das sonst nicht mehr.” Laut Martin Schmidt, Direktor des Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasiums (WWG), werden spätestens bei der G9-Rückkehr im nächsten Jahr alle Plätze an den Bayreuther Gymnasien voll sein.

Auch der Vorschlag, Container an einem einzelnen Ort aufzustellen, zu dem Schüler hinpendeln müssten, überzeugte die Schulleiter nicht, Zeit und Aufwand seien zu hoch. “Man müsste gegebenenfalls an allen Gymnasien modulare Lösungen aufstellen”, sagte Ursula Graf, Direktorin des Richard-Wagner-Gymnasiums (RWG).

Vor allem aber wünschen sich die Schulleiter, dass die Sanierungen und der Ausbau der Schulen voranschreiten. Schon lange auf der Liste steht etwa das RWG – doch auch dieses Jahr musste die Stadt den Bau aufgrund von personalen Problemen im Hochbauamt aufschieben, so OB Ebersberger. Dazu kommt laut Schuh der angespannte Haushalt der Stadt Bayreuth.

Gespräche gehen weiter

Eine einvernehmliche Lösung brachte das heutige Krisen-Gespräch damit nicht. Die Gespräche zwischen Stadt und Schulleitern sollen weitergehen. OB Ebersberger verspricht: “Es wird jeder Schüler einen Platz bekommen, darauf kann man sich verlassen.”