Zuletzt aktualisiert am

Polizei

S-Bahn-Unfall in Bayern mit Todesopfer und vielen Verletzten: Lokführer unter Verdacht – hat er einen folgenreichen Fehler gemacht?

Bei München sind am Dienstag (15. Februar 2022) zwei S-Bahnen kollidiert. Zu den Spekulationen kommt nun ein Verdacht gegen einen Lokführer. 




Im Süden von München sind sind am Dienstag (15. Februar) zwei S-Bahnen zusammengestoßen. Ein 24-Jähriger ist gestorben, zahlreiche Menschen wurden verletzt.

Nun erhärtet sich ein Verdacht gegen einen der beiden Lokführer.

Update vom 17. Februar 2022 um 13:43 Uhr: Nach S-Bahn-Unglück mit Todesopfer bei München: Lokführer unter Verdacht

Am Dienstag kam es bei Schäftlarn im Kreis München zu einem schlimmen Unfall. Zwei S-Bahnen sind miteinander kollidiert. Ein Mensch ist ums Leben gekommen, mehr als 40 Personen wurden verletzt. Die Polizei ermittelt. Im Fokus der Untersuchungen steht aktuell einer der beiden Triebwagenführer.

Ermittlungen wurden bereits gegen einen Lokführer der zwei S-Bahnen aufgenommen. Der 54-Jährige wurde bereits von der Polizei vernommen. Nach aktuellem Stand habe der 54-Jährige in Ebenhausen gehalten und sei danach in Richtung München weitergefahren. Während der Fahrt habe er womöglich ein Haltesignal ignoriert, wie die Ermittler am Donnerstag, 17. Februar 2022, in München mitteilten. Ob es sich dabei um technisches oder menschliches Versagen gehandelt habe, könnten die Ermittler in diesem frühen Stadium der Ermittlungen noch nicht sagen.

Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I sagte zudem, die Wohnung des beschuldigten Lokführers sei bereits durchsucht worden. Auch eine Vernehmung des Mannes habe es bereits gegeben. Angaben zum S-Bahn-Unglück habe der Mann jedoch keine gemacht.

Von beiden Lokführern habe man Blutproben genommen, die jedoch keine Rückschlüsse auf Alkoholkonsum zugelassen haben. Die Mobiltelefone der Männer wurden zum Zwecke der Auswertung ebenfalls sichergestellt. Beide Lokführer befinden sich noch im Krankenhaus. Sie zählten beide zu den Schwerverletzten des Unglücks von Schäftlarn.

Update vom 15. Februar 2022 um 11:10 Uhr: 24-jähriger Fahrgast verliert sein Leben

Bei dem Zusammenprall zweier S-Bahnen im Landkreis München kam ein 24-jähriger Fahrgast ums Leben, wie aus einem Bericht des BR hervorgeht. Mindestens 18 Menschen wurden bei dem Unglück verletzt, sechs davon schwer.

Vor Mittwoch werde man mit der Bergung der verunglückten Züge noch nicht beginnen, heißt es darin weiter. Zunächste müsse die Arbeit der Gutachter beendet werden. Allerdings habe die Polizei bereits einige Zeugen verhört und die Fahrtenschreiber beider Triebwagen sichergestellt. Die betroffene Bahnstrecke bleibt vorerst gesperrt.

Ursprüngliche Meldung von Dienstag, 15. Februar 2022, um 8:01 Uhr: Unfall von S-Bahnen in München: Etliche Verletzte

Eine Augenzeugen aus der S-Bahn berichtet dem „Münchner Merkur“ von dem Unfall. Sie saß nach eigener Angabe ganz hinten in der Bahn und habe sich noch gewundert, warum die Bahn so kurz vor dem Bahnhof stehen blieb. Plötzlich habe sie einen lauten Knall gehört und sei nach vorne geschleudert worden. Qualm stieg auf. Menschen hätten den Zug verlassen. Dann sah sie, dass zwei Fahrerkabinen ineinander verkeilt waren.

Die S-Bahnen sind gegen 16.40 Uhr im Bereich des Bahnhofes Ebenhausen-Schäftlarn zusammengestoßen. Die betroffene Strecke ist nach Angaben der Polizei komplett gesperrt. Zahlreiche Einsatzkräfte seien vor Ort. Die Unfallursache ist noch unklar.

Der Bahnhof liegt an der Strecke der S7 nach Wolfratshausen. Die Deutsche Bahn (DB) hatte als Betreiber der S-Bahn zunächst per Twitter mitgeteilt, dass in dem Bereich zwischen Ebenhausen-Schäftlarn und Baierbrunn „Gegenstände auf der Strecke“ seien. Die Strecke wurde demnach gesperrt und ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Die Polizei hält die Bevölkrung über Twitter auf dem aktuellsten Stand.