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SpVgg Bayreuth

SpVgg Bayreuth: Fan-Boykott für Auswärtsspiel

Die SpVgg Bayreuth wird ohne große Fan-Unterstützung zum Auswärtsspiel nach München reisen. Die Gründe dafür sind schnell erklärt.

Einige Fans der SpVgg Bayreuth wollen das kommende Auswärtsspiel der Oldschdod boykottieren.

Dazu rief das Altstadt-Kult-Museum auf Facebook auf.

Unmut über Ticketverkauf

Die Spielvereinigung reist am kommenden Sonntag, dem 26. November 2023, nach München, um dort gegen die zweite Mannschaft des FC Bayern anzutreten. Ein rein tabellarisch spannendes Duell, liegen beide Mannschaften schließlich nur mit einem Punkt Unterschied auf den Plätzen neun und zehn.

Im Vorfeld der Partie teilten die Münchner mit, dass es für Gästefans keine Tageskasse am Stadion geben werde. Wer das Spiel sehen will, muss also vorher sein Ticket online kaufen – und personalisieren.

Einige junge Bayreuther Fans riefen daher zum Boykott auf – und erhalten viel Unterstützung aus der aktiven Fanszene. Die SpVgg Bayreuth wird aller Voraussicht nach mit wenig Rückendeckung gegen die zweite Mannschaft des Rekordmeisters antreten. Lesen Sie auch: Das Rotmain-Center bekommt ein neues Kleidungsgeschäft. 

Diskussionen um Privatsphäre

Für viele Bayreuther Fans ist die Personalisierung ein Grund, das Spiel zu boykottieren. Der Leiter des Altstadt-Kult-Museums, Uwe Glaser, gab gegenüber dem bt zu verstehen, dass es eine große Diskussion um personalisierte Tickets gäbe. Diese besteht im Fußball schon lange, auch in den höheren Ligen, und sorgt vor allem bei Ultras und Gästefans immer wieder für Proteste.

Für die Bayreuther Fans sei auch ausschlaggebend, dass einige keinen Zugang zum Internet oder zu bestimmten Zahlungsmethoden wie Kreditkarte oder Paypal hätten. Niemand solle “ausgeschlossen” werden, so Glaser.

Auch der Datenschutz spiele eine Rolle. Viele Fans entscheiden sich bewusst dazu, so wenig wie möglich im Internet Preis zu geben und sehen die Personalisierung der Tickets als Eingriff in die Privatsphäre.

Zweitvertretungen vielen ein Dorn im Auge

Der Bayreuther Fan-Boykott ist inspiriert von einer ähnlichen Aktion der Ultras Würzburg. Diese verzichteten Anfang des Monats ebenfalls auf die Unterstützung der Kickers in München. Uwe Glaser geht dennoch davon aus, dass sich einige Oldschdod-Fans am Stadion an der Grünwalder Straße einfinden werden.

Viele sind wahrscheinlich nicht unbedingt traurig darüber, dass es beim Boykott ausgerechnet die Zweitvertretung einer Bundesligamannschaft trifft. Schon seit Jahren gibt es immer wieder Diskussionen darüber, ob diese in einem eigenen Ligasystem antreten sollten.

Auch Uwe Glaser steht den zweiten Mannschaften eher negativ gegenüber. Einerseits würden die “kleinen” Bayern zwar den besten Zuschauerschnitt stellen, nehmen aber – ebenso wie die “Zweiten” aus Augsburg, Nürnberg und Fürth – anderen Traditionsvereinen einen Platz in der Liga weg.