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Tradition

Sternsinger ziehen wieder durch Bayreuth: Aber nicht alles ist wie früher

In Bayreuth ziehen am Dreikönigstag wieder Sternsinger nach der langen Corona-Pause durch die Stadt. Aber ganz wie früher läuft es nicht.

Die Sternsinger segnen am Dreikönigstag wieder Bayreuther Häuser. Aber im Gegensatz zu früher ziehen sie nicht mehr von Haus zu Haus.

Das bt hat über die Tradition und ihre Veränderungen gesprochen mit Pastoralreferent Andreas Fleischer vom katholischen Seelsorgebereich Bayreuth. Er ist zuständig für die diesjährige Sternsinger-Aktion in Bayreuth.

Sternsinger ziehen wieder durch Bayreuth

Wenn Christen am 6. Januar den Dreikönigstag feiern, gehen traditionell Sternsinger von Haus zu Haus und schreiben ihren Segen mit Kreide über die Haustür. Corona hat die Tradition in den vergangenen beiden Jahren unterbrochen oder zumindest erschwert. Jetzt kehren die Sternsinger in Bayreuth zurück – aber auch sie leiden unter Personalmangel.

“Den Sternsingern begegnen kann man in ganz Bayreuth”, sagt Pastoralreferent Andreas Fleischer dem bt. “Aber es läuft von Pfarrei zu Pfarrei etwas unterschiedlich.” An jeder Haustür klingeln, das machen die Sternsinger in keinem Bayreuther Gebiet. “Es ist nicht mehr so einfach umzusetzen”, sagt Fleischer. “Denn wir haben dafür nicht mehr genug Kinder und Jugendliche.” Deswegen bringen die Sternsinger nun auf andere Weisen ihre Segen aus. Lesen Sie auch: Während viele alte Wirtshäuser schließen müssen, führt in einem Kulmbacher Lokal nun die junge Generation die Tradition weiter.




Wie die Sternsinger zu den Bayreuthern kommen

In vielen Pfarreien mussten sich die Bayreuther vorher anmelden, wenn sie wollen, dass die Sternsinger zu ihrem Haus kommen, wie beispielsweise in der Pfarrei Heilig Kreuz am Roten Hügel oder bei St. Benedikt in Aichig.

Anders ist es im Pfarreienverbund Heilig Geist – St. Johannes Nepomuk, dort gibt es auch dafür zu wenig Kinder und Jugendliche, so Pastoralreferent Fleischer. Deswegen sind die Sternsinger rund um St. Georgen und in Laineck zu bestimmten Zeiten an öffentlichen Orten zu treffen. Dort verteilen sie Segenspäckchen, mit denen man selbst den Segen über der eigenen Haustür anbringen kann. Wo die Sternsinger wann anzutreffen sind, ist auf der Homepage des Pfarreienverbands nachzulesen.

“Die Leute nehmen das gerne an”

Wie viele Kinder und Jugendliche in Bayreuth dieses Jahr insgesamt mitmachen, kann Fleischer derzeit noch nicht sagen. Nur, dass es weniger geworden sind. Der Bedarf hingegen bleibt groß, sagt Fleischer. “Die Nachfrage ist nach wie vor da. Die Leute finden es schön, dass die Aktion nicht einfach unter den Tisch fällt.” Auch für die Sternsinger selbst sei die Aktion stets eine schöne Erfahrung. “Die Kinder und Jugendlichen sehen die Freude der Menschen, zu denen sie gehen.” Und alle Beteiligten freuen sich, dass die Sternsinger-Aktion nach Corona überhaupt wieder einigermaßen normal möglich ist. “Diese Aktion lebt von der Begegnung”, sagt Fleischer.

Dieses Jahr läuft die Sternsinger-Aktion unter dem Motto “Kinder stärken, Kinder schützen”. Die Spenden gehen an Initiativen, die Kinder vor Gewalt schützen, dieses Jahr insbesondere in Asien. Schwerpunktland ist dabei Indonesien.

Eine gemeinsame Aussendung der Bayreuther Sternsinger gibt es nicht, sagt Fleischer. “Die Aussendung übernimmt jede Pfarrei einzeln. Oft sind die Sternsinger morgens im Gottesdienst dabei und gehen dann los.”