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Bayreuth Tigers

Tigers-Geschäftsstelle “dauerhaft geschlossen” – ein Zeichen für das Ende?

Die Geschäftsstelle der Bayreuth Tigers in der Opernstraße ist “dauerhaft geschlossen”. Was steckt hinter der Schließung?

Die Geschäftsstelle der Bayreuth Tigers in der Innenstadt ist “dauerhaft geschlossen”.

Das bt ist der Sache auf den Grund gegangen.

Schließung trotz Ausverkauf?

Wer zurzeit durch die Opernstraße oder über den Sternplatz läuft, dem fallen diverse Rabattschilder an den Scheiben der Tigers-Geschäftsstelle auf. “25% auf alles” heißt es da mehrmals. Die Aktion wurde am 14. Februar auf Social Media bekannt gegeben. Fans munkelten bereits von einem Ausverkauf.

Will man dieses Angebot aber wahrnehmen und die Geschäftsstelle betreten, so stößt man auf ein weiteres Schild an der Eingangstür: “Ab dem 26. Februar 2024 dauerhaft geschlossen” heißt es da.

Doch was hat es damit auf sich? Ist das bereits ein Vorzeichen für das tatsächliche Ende der Tigers GmbH? Das bt hat nachgeforscht. Lesen Sie auch: Die Rollstuhlbasketballer vom RSV Bayreuth spielen Ende April zu Hause um den Meistertitel.

Schließung nicht angekündigt

Seit Montag dieser Woche ist die Geschäftsstelle offiziell dicht. Am selben Tag veröffentlichten die Tigers auf Social Media eine Mitteilung zur “Sommerpause” und bedankten sich dabei noch einmal für die Unterstützung während der vergangenen Wochen.

Von der Geschäftsstelle steht darin allerdings nichts. Auch in der Rabattankündigung vom 14. Februar ist kein Wort über die dauerhafte Schließung der Geschäftsstelle zu finden.

Es ist zwar nicht ungewöhnlich, dass die Geschäftsstelle mit Ablauf der Saison geschlossen ist, das Wort “dauerhaft” macht allerdings stutzig. Könnte es wirklich sein, dass die Tigers schon offiziell am Ende sind?

Fotos: Benedikt Günther

Nichts Neues an der Investoren-Front

Die Saison war erst am vergangenen Sonntag, dem 25. Februar, mit einem überraschenden Punktgewinn gegen die Memmingen Indians auf spektakuläre und ein Stück weit versöhnliche Weise zu Ende gegangen.

Wie es weitergeht, soll in den kommenden Wochen geklärt werden. Noch immer befindet sich die mutmaßlich interessierte Investorengruppe um den Briten Liam Hardy in Verhandlungen mit Insolvenzverwalter Peter Roeger.

Während der Verhandlungen wird es keinerlei Auskünfte über deren Verlauf geben, das machte Roeger bereits mehrfach deutlich. Auch Hardy betonte bereits, sich nicht zu äußern und verwies dabei ebenfalls auf den Insolvenzverwalter.

Nachfrage beim Insolvenzverwalter

Das bt hat bei der PLUTA Rechtsanwalts GmbH, die Roeger vertritt, wegen der Schließung der Geschäftsstelle nachgefragt. Ein PLUTA-Sprecher gibt Entwarnung: Aktuell läge der Fokus auf dem entworfenen Sanierungsplan für die Tigers, so der Sprecher. Dabei gehe es vor allem weiterhin um die Suche nach finanzstarken Investoren, die das Überleben der GmbH sichern sollen. Das habe absolute Priorität.

In der Zwischenzeit sorge man dafür, dass alles weiter intern am Laufen gehalten werde. Die Geschäftsstelle zu öffnen, sei dafür jedoch “nicht essenziell”, weshalb man sich für diesen Schritt entschieden habe. “Es soll jetzt erstmal eine Lösung gefunden werden”, sagte der PLUTA-Sprecher. Sobald es gesicherte Neuigkeiten in Sachen Investor gäbe, würde man diese umgehend bekannt geben.

Tigers seit Wochen nicht erreichbar

Eine Nachfrage des bt bei der Pressestelle der Tigers GmbH selbst zu der Maßnahme blieb unbeantwortet (Stand: 14 Uhr). Die Festnetznummer der Geschäftsstelle ist schon seit mehreren Wochen nicht mehr erreichbar: “Diese Nummer ist nicht vergeben”, spricht eine mechanische Stimme bei jedem Anruf.

An den Fensterscheiben finden sich derweil neben den Rabattschildern diverse Aufkleber – allerdings wurden diese offensichtlich von EHC-Fans dort angebracht. Eine Art makabres Abschiedsgeschenk der Fans des Stammvereins?