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Coronavirus

Coronavirus führt zu mehr Homeoffice: „Es reicht nicht, Mitarbeiter mit Laptops nach Hause zu schicken!“

Coronavirus sorgt für Anstieg im Homeoffice: „Es reicht nicht, Mitarbeiter mit dem Laptop nach Hause zu schicken!“

Das Coronavirus breitet sich weiter aus. Viele Unternehmen ermutigen ihre Mitarbeiter aufgrund der Ansteckungsgefahr zu Homeoffice. Das Bayreuther Tagblatt hat mit Homeoffice-Expertin Teresa Bauer über das Thema gesprochen. 

Coronavirus sorgt für mehr Interesse an Homeoffice

Aufgrund des Coronavirus klingelt das Telefon bei Bauer in den letzten Wochen häufiger als sonst. Die Aufmerksamkeit für das Thema „Homeoffice“ sei derzeit sehr groß, erklärt die Gründerin von GetRemote. Beruflich berät sie Unternehmen zum Thema Arbeiten von zuhause und schafft die nötigen Strukturen dazu.

Firmen, die vorher meinten, ‚Homeoffice ist für uns nicht umsetzbar‘, finden die Idee jetzt plötzlich doch ganz toll und reizvoll.

(Teresa Bauer über Homeoffice)

Das Arbeiten der Zukunt

Im Falle der Infizierung eines Mitarbeiters könne es für Unternehmen vom einen auf den anderen Moment nötig sein, die Büroräume zu schließen. Dafür sei nicht jedes Unternehmen gut vorbereitet. Die aktuelle Situation zwingt deshalb viele Arbeitgeber zum Handeln. Für Bauer ist das ein positiver Nebeneffekt der aktuellen Krise.

Ich glaube, dass ein Unternehmen in der entsprechenden Branche in fünf Jahren keine neuen Mitarbeiter mehr bekommen wird, wenn es kein Homeoffice anbietet.

(Teresa Bauer)

Besonders für Betriebe auf dem Land könne die ortsungebundene Arbeit ein Vorteil sein. Menschen die nicht gewillt sind umzuziehen, könnten zwei bis drei Tage Pendeln eher verkraften als fünf.

Homeoffice in der Küche. Foto: aok-bv.de

Mehr als nur zuhause am Rechner zu sitzen

Bei der Arbeit fernab des Büros reiche es nicht, die Mitarbeiter einfach mit einem Laptop nach Hause zu schicken, sagt Bauer, denn es gehöre deutlich mehr dazu als die schlichte Arbeit am Rechner. Dabei brauche es auf jeden Fall neue Regeln, wie einen Teamkodex, da die Mitarbeiter auch geführt werden müssen, wenn sie nicht im Büro sitzen. Dieser Kodex müsse für jedes Unternehmen speziell erstellt werden. 

Beim Umstieg auf das Arbeiten fernab eines Büros komme es auch darauf an, dass die Unternehmen sich für neue Sichtweisen öffnen. So sei es doch viel sinnvoller, das Ergebnis bei der Arbeit in den Vordergrund zu stellen als die Mitarbeiter die Arbeitszeit absitzen zu lassen.

Wenn der Mitarbeiter weiß, dass es nur auf das Ergebnis ankommt, wird er versuchen besser und effizienter zu arbeiten.

(Teresa Bauer)


Teresa Bauer von GetRemote.de berät Unternehmen, wie sie Homeoffice erfolgreich einführen können und wie Führung auf räumliche Distanz gelingt. Bei ihrem früheren Arbeitgeber hat sie die Umstrukturierung zum Homeoffice als Führungskraft geleitet.

Bayreuther Tagblatt - Frederik Eichstädt

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Frederik Eichstädt