Bayreuther Tagblatt
  • Startseite
  • Nachrichten
    • Nachrichten aus Bayreuth
    • Nachrichten aus dem Landkreis Bayreuth
    • Nachrichten aus Kulmbach
    • Überregionale Nachrichten
    • Wetter
    • Polizeibericht
    • Wirtschaft
    • Politik
      • Politik in Stadt und Landkreis Bayreuth
      • Neues aus dem Bayreuther Stadtrat
      • Mitglieder des Bayreuther Stadtrats
    • Corona-News
  • Sport
    • medi bayreuth / Basketball
    • Bayreuth Tigers / Eishockey
    • Spvgg Bayreuth / Fußball
    • HaSpo Bayreuth / Handball
    • Bayreuther Sportvereine
  • Magazin
    • Bauen und Wohnen
      • Wohnen, Einrichten & Lifestyle
      • Haus & Garten
    • Gesund und Fit
      • Sport
      • Wintersport
      • Fitness
    • Serien & Kolumnen
      • bt-Kultur-Kolumne
      • bt-Immobilien-Kolumne
      • bt-Lifestyle-Kolumne
      • Lost Places – Spuren des Umbruchs
      • Expedition Region
      • Gessn werd dahaam!
      • Bayreuth Historisch
        • Die Stadtteile
        • Die Bürgermeister
        • Historisch Allgemein
      • bt-Kinokritik
      • Wirtsgogl-G’schichtla
    • Arbeit & Ausbildung
      • Arbeit & Beruf
      • Ausbildung
      • Universität
    • Auto & Verkehr
    • Bier
    • Bilder der Woche
    • Bildung, Wissenschaft & Technik
      • Bildung & Wissenschaft
      • Technik
      • Computer & Elektronik
    • Essen & Ausgehen
      • Die bt-Leser haben abgestimmt
    • Familien und Kinder
    • Freizeit & Sehenswertes
      • Freizeit
      • Ausflüge
      • Sehenswertes
      • Tiere
      • Games & Spiele
    • Musik, Film & Kultur
      • Kino
      • Musik
      • Opernhaus
      • Richard-Wagner-Festspiele
      • Theater
      • Kultur
    • Schule und Kindergarten
    • Shopping
    • Veranstaltungen
  • Freizeit
    • Faszination Franken
  • Jobs
  • Firmenforum
  • Suche
  • Menü Menü

bt-Kultur-Kolumne

50 Jahre Richard-Wagner-Stiftung

von Dr. Sven Friedrich / Richard Wagner Museum

Richard Wagner hat erstaunlicher Weise kein Testament hinterlassen. Sollte es ihm etwa egal gewesen sein, was mit seinem Nachlass, Wahnfried und dem Festspielhaus nach seinem Tod passiert? – Mitnichten! Für ihn war die gesetzliche Erbfolge gleichsam ein Naturgesetz und so wurde seine Witwe Cosima zur Alleinerbin, die wiederum ihren Sohn Siegfried als Alleinerben bestimmte. Ihre Töchter gingen bis auf ihre Pflichtteile leer aus. So macht man das in Dynastien…

Motiv zur Sonderausstellung
Motiv zur Sonderausstellung "Wahnfrieds Erbe – 50 Jahre Richard-Wagner-Stiftung Bayreuth" © Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung Bayreuth, Design: Baier Creative

Aber Cosima sollte Richard Wagner um fast 50 Jahre überleben; sie starb erst am 1. April 1930 hochbetagt mit 93 Jahren. Schon ein Jahr zuvor hatten indessen Siegfried Wagner und seine Frau Winifred ein gemeinschaftliches Testament verfasst, in welchem sie sich gegenseitig als Vorerben ihrer Kinder einsetzten und als Auflage der Erbschaft verfügten: „Das Festspielhaus darf nicht veräussert werden. Es soll stets den Zwecken, für die es sein Erbauer bestimmt hat, dienstbar gemacht werden, einzig also der festlichen Aufführung der Werke Richard Wagners.“

Richard Wagner, Franz von Stuck, 1902, erworben 1991 © Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung, Bayreuth
Richard Wagner, Franz von Stuck, 1902, erworben 1991 © Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung, Bayreuth

Am 4. August 1930 starb Siegfried Wagner, nur wenige Monate nach seiner Mutter Cosima. Winifred Wagner war nun alleinige Eigentümerin des Familienvermögens, über das sie als Vorerbin ihrer vier Kinder jedoch auch nicht verfügen konnte. Nach dem frühen Tod ihres ältesten Sohnes Wieland 1966 mit nur 49 Jahren, begann sie sich Gedanken zu machen, was aus dem Familienerbe einst nach ihrem Tod werden solle. Wie konnte verhindert werden, dass Festspielhaus, Wahnfried und Wagners Nachlass eventuell doch würden verkauft werden müssen, falls eines ihrer drei Kinder oder die vier Kinder Wieland Wagners ihre Erbansprüche geltend machen würden?

Bereits Richard Wagner selbst hatte die Gründung einer Stiftung in Erwägung gezogen, um die Festspiele dauerhaft zu sichern und zu finanzieren. Dieses Vorhaben war jedoch ebenso gescheitert wie die kurzlebige „Deutsche Festspielstiftung Bayreuth“ in den 1920er Jahren, die auf eine Idee Siegfried Wagners zurückging.

Cosima Wagner, Hanns Hanfstaengl, um 1860, erworben 2022 © Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung, Bayreuth
Cosima Wagner, Hanns Hanfstaengl, um 1860, erworben 2022 © Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung, Bayreuth

Doch 1973 gelang es. Nach langen Verhandlungen entschloss sich die Familie Wagner, das Festspielhaus als Vermögen in die neue Richard-Wagner-Stiftung einzubringen. Diese vermietet es als Eigentümerin an den Festspielunternehmer, damals Wolfgang Wagner, heute die Bayreuther Festspiele GmbH. Die Mieteinnahmen fließen der Stiftung zur Erfüllung ihres Zwecks zu. Dieser besteht im Sinne des Testaments von Siegfried und Winifred Wagner im dauerhaften Erhalt des Festspielhauses für die Allgemeinheit zur festlichen Aufführung von Wagners Werken, im dauerhaften Erhalt des Wagner-Nachlasses für die Allgemeinheit, der Förderung der Richard-Wagner-Forschung sowie der Förderung des Verständnisses für Wagners Werke insbesondere bei der Jugend und beim künstlerischen Nachwuchs. Den drei letzten dient seit 1976 das Richard Wagner Museum mit Nationalarchiv und Forschungsstätte.

Die Nachlässe Richard und Cosima Wagners, vor allem mit wertvollen Werk- und Briefhandschriften, das Festspiel-Archiv bis 1945 und der künstlerische Nachlass Siegfried Wagners wurden von der Bundesrepublik Deutschland, der Oberfrankenstiftung und der Bayerischen Landesstiftung für insgesamt 12,4 Mio. DM zu gleichen Teilen der Familie abgekauft, die das Haus Wahnfried mit allen Nebengebäuden und dem Park der Stadt Bayreuth schenkte, damit hier ein Richard Wagner Museum geschaffen werden könne. Zugleich wurden Haus Wahnfried und das Archiv von ihren neuen Eigentümern der Stiftung als Dauerleihgaben überlassen.

Orchesterwerk in e-Moll, Richard Wagner, 1830, erworben 1986 © Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung, Bayreuth
Orchesterwerk in e-Moll, Richard Wagner, 1830, erworben 1986 © Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung, Bayreuth

Der Freistaat Bayern indessen verpflichtete sich zur Zahlung des laufenden Unterhalts der Stiftung zur Erfüllung ihres Zwecks. Weitere Stifter sind die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth mit dem Verzicht auf Ihren Anspruch auf Rückzahlung der Bauinvestitionen am Festspielhaus sowie die Stadt Bayreuth mit der Verpflichtung, einen wissenschaftlichen Leiter für das Archiv zu stellen. Schließlich verpflichtete sich der Bezirk Oberfranken, eine Schreibkraftstelle zu finanzieren.

Das alles klingt recht kompliziert, ist es wohl auch, ebenso wie die Rechtsform der Stiftung selbst, nämlich als „rechtsfähige öffentliche Stiftung bürgerlichen Rechts“, hat aber in den 50 Jahren seit der Gründung der Stiftung am 2. Ami 1973 bis heute Erhalt und Gedeihen eines kulturgeschichtlich hoch bedeutsamen Erbes gewährleistet.

Sven Friedrich

Richard_Wargner_Museum_Logo

Richard Wagner Museum:

Richard-Wagner-Str. 48
95444 Bayreuth
Tel: +49 921 75728-16
Mail: kasse@wagnermuseum.de
Webseite: www.wagnermuseum.de

Öffnungszeiten Museum

September bis Juni
Dienstag bis Sonntag
10.00 bis 18.00 Uhr

Juli und August
Montag bis Sonntag
10.00 bis 18.00 Uhr

Social-Media

Facebook
Instagram

Dr. Sven Friedrich - RWM Bayreuth
zum Autor

Dr. Sven Friedrich

ist Theater-, Literatur- und Kommunikations­wissenschaftler. Seit 1993 leitet er in Bayreuth das Richard Wagner Museum mit Nationalarchiv und Forschungsstätte der Richard-Wagner-Stiftung, das Franz-Liszt- und das Jean-Paul-Museum.

Bayreuther Tagblatt – Ihr direkter Kontakt

Bayreuther Tagblatt
Tunnelstraße 15
95448 Bayreuth

Die Redaktion
Telefon: +49 921 / 99 00 99 45
E-Mail: redaktion@bayreuther-tagblatt.de

Das Kunden- & Verkaufsmanagement
Telefon: +49 921 / 99 00 99 47
E-Mail:verkauf@bayreuther-tagblatt.de

Die Magazinredaktion
Telefon: +49 921 / 99 00 99 48
E-Mail: magazin@bayreuther-tagblatt.de

Wir stellen uns vor

Das Bayreuther Tagblatt

Das Bayreuther Tagblatt in neuem Design

Das inhaltliche bt-Konzept

Das bt-Team stellt sich vor

NEU die bt-App

Jetzt neu in alles Stores – die News-App des Bayreuther Tagblatt

Jetzt in allen App-Stores - Die neue bt-App

Unser bt-Newsletter

Infos zum bt-Newsletter

bt-Newsletter bestellen

bt-Newsletter abbestellen

Unsere Partner

 

Atomausstieg steht bevor: Steigen die Strompreise?Diesen Anblick soll es in Deutschland bald nicht mehr geben: dampfende Kühltürme von Atomkraftwerken. Symbolbild: PixabayDiesen Anblick soll es in Deutschland bald nicht mehr geben: dampfende Kühltürme von Atomkraftwerken. Symbolbild: PixabayDie Bayreuther Polizei hat am 16. Mai 2023 bei einer Hausparty Diebesgut und Betäubungsmittel gefunden. Symbolbild: PixabayDie Bayreuther Polizei hat am 16. Mai 2023 bei einer Hausparty Diebesgut und Betäubungsmittel gefunden. Symbolbild: PixabayTötung in Lichtenfels: Verdacht gegen 17-Jährigen erhärtet sich
Nach oben scrollen