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Rohrbruch

Zahlreiche Wasserrohrbrüche in Bayreuth: Stadtwerke äußern Verdacht

Ein Rohrbruch – vor allem wenn es sich um eine Hauptleitung handelt – betrifft viele Menschen und sorgt für Ärger. In Bayreuth häufen sich in diesem Jahr bereits die Vorfälle.

Immer wieder kommt es im Netz der Rohrleitungen, durch welche die Wasserversorgung gesichert wird, zu Brüchen, von denen dann meist zahlreiche Haushalte betroffen sind.

Wie auch seitens der Stadtwerke auf bt-Nachfrage bestätigt wird, sind in Bayreuth dieses Jahr bereits zahlreiche Hauptleitungsschäden zu verzeichnen.

Zahlreiche Rohrbrüche in Bayreuth

Bislang gab es in diesem Jahr rund 40 Hauptleitungsschäden im Rohrleitungsnetz der Bayreuther Stadtwerke, teilt Pressesprecher Jan Koch dem bt mit. Natürlich ist das Jahr noch nicht zu Ende und eine abschließende Bilanz kann also noch nicht gezogen werden, aber es seien bereits relativ viele Rohrbrüche.

Seitens der Stadtwerke stelle man fest, dass gerade durch den Rohrbruch in der Riedingerstraße, von dem zahlreiche Bürger betroffen waren, das Thema in den Fokus der Öffentlichkeit gelangt ist. Trotz dessen, dass man sich bemüht diesen Vorfällen, so gut es geht, vorzubeugen, lassen sich Rohrbrüche nie ganz vermeiden. Lesen Sie auch: An einem Abend Mitte Juli gab es den großen Rohrbruch in der Riedingerstraße.




Deshalb kommt es zu Rohrbrüchen

Zahlreiche Kräfte wirken auf das Netz der Leitungen ein, die dazu führen können, dass es zu Schäden kommt, sagt Pressesprecher Koch. In Bayreuth sorgen 340 Kilometer Rohrleitungen dafür, dass rund fünf Milliarden Liter Trinkwasser im Jahr an die Bayreuther Haushalte geliefert werden. Dabei komme es zu enormen Belastungen. Koch veranschaulicht es an folgendem Beispiel: “An heißen Tagen liefern wir bis zu 20.000.000 Liter Trinkwasser. Das bedeutet, dass – vollkommen unsichtbar – durch unsere Rohre das Gewicht von rund 13.000 Autos punktgenau ans Ziel transportiert wird. Das ist eine enorme Belastung für sämtliche Bauteile in unserem Netz.”

Eine weitere Rolle spielen die Höhenunterschiede im Netz, die zu einem Druckunterschied von bis zu 10 bar führen. Druckschwankungen, unterschiedliche Fließrichtungen und Druckstöße – verursacht durch stark komprimierte Luft, wie sie bei Baustellen am Netz hineingelangen kann – tragen ihren Teil zur Belastung der Rohre bei.

Zu guter Letzt spielen noch Faktoren wie Belastungen durch den Schwerlastverkehr und Bewegungen der Erde aufgrund von Trockenheit oder Frost eine Rolle bei der Belastung der Rohrleitungen.

Warum sind es dieses Jahr so viele Rohrbrüche?

“Eine finale Antwort kann niemand bei den Stadtwerken darauf geben”, so Koch. Nicht etwa, weil der Wille zu antworten fehlt, sondern weil es keine einfache Antwort gibt.

Zwei Gründe stehen allerdings auf der Verdachtsliste: Zum einen ist dies die lange regenfreie Periode, denn wie oben genannt, ist Trockenheit ein Problem für das Rohrnetz. Der zweite Grund ist die Druckbelastung im Zusammenhang mit der Schutzklappe und dem Rohrbruch in der Riedingerstraße. Diese stellen eine Belastung für das gesamte Netz dar.

Wenn es in der Folge zu kleineren Schäden kommt, können diese zunächst unentdeckt bleiben und dann zu einem Rohrbruch führen.

Vorsorge ist besser als ein Rohrbruch

Damit Schäden am Netz rechtzeitig erkannt und Rohrbrüche verhindert werden, wird das Rohrleitungsnetz regelmäßig überprüft. Die Leitungen werden technisch unter die Lupe genommen und das Netz überwacht. Fällt dabei ein Schaden auf, wird der entsprechende Abschnitt so schnell wie möglich erneuert. Die Stadtwerke nennen als Beispiele für diese Maßnahmen der vergangenen Jahre die Justus-Liebig-Straße, am Rodersberg, oder die Weiherstraße.

Ganz so schlimm scheint es aber in Bayreuth dann doch nicht zu sein: Gemäß dem Regelwerk des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) liege laut Koch die Schadensrate (Schäden pro Kilometer Rohrleitung und Jahr) in Bayreuth im unteren mittleren Bereich.