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Handwerk

Goldschmiedin aus Bayreuth mit Preis ausgezeichnet: So einmalig verbindet sie Handwerk und Digitalisierung

Die Goldschmiedin Julia Förster-Oetter aus Bayreuth vereint traditionelle Handwerkskunst und mit digitaler Technik. Dafür wurde sie nun ausgezeichnet.

Die Goldschmiedin Julia Förster-Oetter aus Bayreuth ist mit dem Zukunftspreis in der Kategorie Gestaltung und Design der Handwerkskammer für Oberfranken ausgezeichnet worden.

Die Jury würdigte den Fortschritt ihrer Arbeit, bei der sie traditionelle Handwerkskunst mit moderner Technik verbindet.

Goldschmiedin aus Bayreuth gewinnt Preis der Handwerkskammer

Die Goldschmiedin und Designhandwerkerin Julia Förster-Oetter aus Bayreuth ist mit dem Zukunftspreis  Gestaltung und Design der Handwerkskammer für Oberfranken ausgezeichnet worden. Die Tatsache, dass sie technisch auf der Höhe der Zeit agiert und damit einem traditionellen Handwerk neue Perspektiven eröffnet, erachtete die Kammer als preisverdächtig.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Goldschmiedin von der Handwerkskammer ausgezeichnet wird. 2013, anlässlich des 200. Geburtstags von Richard Wagner, schuf sie den Ring zum Jubiläumsjahr. 2015 folgte der zweite Preis für das Erschaffen neuer Schmuckstücke aus Familienerbstücken.

Schmuck aus dem 3D-Drucker in Bayreuth

Bei ihr gibt es keinen Schmuck von der Stange. Die Goldschmiedin Julia Förster-Oetter aus Bayreuth betreibt Handwerk im besten Sinne des Wortes – und so stellt sie ausschließlich Unikate aus Gold, Silber und Glas her. Die 44-Jährige hat mit 18 ihre Lehre zur Goldschmiedin angetreten und ist dem Beruf treu geblieben. Seit zehn Jahren ist sie selbstständig und hat ihr eigenes Atelier in St.Georgen. Die Handwerkskammer und Kreishandwerkerschaften Bayreuth und Kulmbach organisierten am Samstag eine Berufsmesse des Handwerks in Bayreuth.

Bei ihrer Arbeit stand sie immer wieder vor der Herausforderung, die Produktionskosten im Rahmen zu halten, wie Förster-Oetter schildert. Sie kam auf die Idee, 3D-Techniken auszuprobieren. 3D-Zeichnungen neuer Ringe, Anhänger und Co. erstellt die passionierte Handwerkerin am Computer. Die Ideen und Wünsche ihrer Kunden fließen da mit ein. Die Datei des Schmuckstückes in spe schickt Förster-Oetter weiter an das FabLab in Bayreuth. “Die drucken mir eine Schablone des Schmuckstücks am 3D-Drucker aus. Den Ausdruck presse ich in einen Sandguss. Das ist eine althergebrachte Technik. In diese Form gieße ich dann das eingeschmolzene Gold oder Silber

So vielseitig arbeitet Goldschmiedin Julia Förster-Oetter mit Gold, Glas und Silber

Weshalb sie nicht nur Gold schmiedet und Schmuck kreiert, sondern sich auch dem Digitalen geöffnet hat, liegt für Förster-Oetter auf der Hand: “Es bietet mir so viel mehr Möglichkeiten, mich in meinem Beruf zu verwirklichen. Davon profitieren ja dann auch die Kunden. Zeit spart es außerdem. Ich möchte Einfaches mit Modernem verbinden”, bringt es de Goldschmiedin auf den Punkt. Dieser Fortschritt im Goldschmiedehandwerk war es auch, der für die Handwerkskammer Oberfranken preiswürdig war.

Breit aufgestellt in ihrer Arbeit ist Förster-Oetter sowieso. Diese Vielseitigkeit hat ihr als Solo-Selbstständiger seit Beginn der Corona-Krise sehr geholfen. Das bayerische Handwerk kritisierte dieses Jahr die Corona-Politik und stellte klare Forderungen. Klassische Goldschmiedearbeiten und Reparaturen gehören ebenso zu ihrem Repertoire wie handgefertigte Glasperlen und die Wiederverwendung von Altgold – aus Alt macht Förster-Oetter Neu; Upcycling ist das Stichwort. Seit dem Wagner-Ring 2013 bekommt ihre Wagner-Kollektion immer wieder Zuwachs in Form von Ringen, Manschettenknöpfen oder Anhängern. 2020 schuf die vielseitige Goldschmiedin zudem eine Jubiläumskollektion anlässlich des 70. Jubiläums des Festivals junger Künstler.