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Wohnen, Einrichten & Lifestyle

Tische für jeden Anlass: Landhaustisch, Esstisch, Couchtisch oder Teakholz-Tisch?

Die Vogue, seit über hundert Jahren die US-amerikanische Stil-Institution, brachte in der letzten Dekade in einer spektakulären Bildstrecke das Thema Tisch und Raum auf eine neue ästhetische Ebene. Die Werke von François Halard, Oberto Gili und anderen Stars der Lifestyle- und Interieur-Fotografie ergeben zusammen ein Konglomerat zeitgenössischen und retrospektiv geprägten Wohnens und Einrichtens, thematisch zentriert um die abgebildeten Tische und Sitzgruppen.

Dem Betrachter stellt sich ob jener Collage die Frage, ob der Tisch den Raum oder der Raum den Tisch inszeniert. Oder, ob es sich um eine Art organischer Symbiose beider handelt, ob das eine ohne das andere ästhetisch überhaupt lebensfähig wäre.

Zur individuellen, denn es gibt keine Absolutheit im Gestalterischen, Beantwortung dieser Frage, lohnt es sich, den Kontext von Funktion und Raum zu betrachten.

Funktion und Raum: Der Landhaustisch als Beispiel

Der Landhaustisch, ein Klassiker der Inneneinrichtung, ist nicht nur Einrichtungsgegenstand. Der Landhaustisch ist eine Programmerklärung.

Das Landhaus ist für urbane Menschen Fluchtpunkt in grüner Ferne, es ist Ausdruck diskret genutzten Wohlstandes abseits des mondänen Trubels. Man sucht das Landhaus auf, um zu verweilen, nicht um etwas zu erledigen.

Zu jener Kultur des Verweilens gehört unzweifelhaft das Essen, gerade auch das Essen in größerer Runde. Man denkt an Landpartien einstiger aristokratischer und bourgeoiser Gesellschaften, an Jagdgesellschaften und Gartenfeste.

Gemeinsames Drittes jener kulturellen Archetypen ist Weite im Raum und an der Tafel. Es braucht Platz, um sich in großer Gesellschaft gemeinsam zu Tisch zu begeben und (Sitz-)Platz an der Tafel.

Der Landhaustisch eignet sich deshalb für große Räume. Er

  • soll darin der beherrschende Einrichtungsgegenstand sein,
  • darf die Längsachse des Raumes weitgehend ausfüllen,
  • muss aber an den Längsseiten soweit freistehend sein, dass sich Auslauffläche darbietet.

Die Auslauffläche muss dabei so großzügig bemessen sein, sodass sich archetypisch-hypothetische und reale Tischgesellschaften ihm ohne Gedränge nähern und an ihm Platz nehmen können.

Passend ausgewählt und inszeniert verweist der Tisch auf das Thema Landhaus, auch wenn er in einer Stadtwohnung aufgestellt ist.

Der Esstisch als Funktionselement

Esstische wie jene vom populären Wohnpalast (www.wohnpalast.de/tische/) sind Funktionstische für den täglichen Gebrauch. Sie spiegeln in ihrer Größe und der Zahl der Sitzplätze die Zahl der Hausbewohner und ihrer üblicherweise erwarteten Gäste wider.

Durch diese Abzählbarkeit verleiht der Esstisch einem Raum intimes, persönliches Gepräge. Gäste erhalten den Eindruck, dass die Gastgeber ihre Tafel mit ihnen teilen und dass sie als Gäste in eine homogene Gemeinschaft eintreten.

Passend zu diesem Eindruck sollten die Sitzmöbel gewählt sein. Sie müssen zum Tisch passen, dürfen jenen aber ästhetisch nicht ausstechen, denn es geht um das Beisammensein am Tisch, nicht um das Betrachten von außen.

Der Couchtisch: Subsidiär und praktisch

Die Funktion des Couchtischs wird von der umgebenden Sitzgruppe bestimmt. Er ist damit der konzeptionelle Gegensatz zum Esstisch, denn nicht die Funktion des Tisches bestimmt die Einrichtungsgruppe, sondern die Funktion der Couch.

Eine Couch ist zum entspannten Sitzen gedacht, man unterhält sich und chillt, oft bei Kaffee, Tee oder einem Glas Wein. Der Tisch muss das mühelose Abstellen von Tassen und Gläsern gewährleisten, er muss unauffällig seinen Dienst tun.

Deshalb muss ein Couchtisch zwingend passend zur Sitzhöhe der Couch gewählt werden, denn eine zu hohe oder zu niedrige Ablagefläche löst die funktionale Einheit von Sitzgruppe und Tisch auf.

Der Teakholz-Tisch: Robust und prädestiniert für Außenbereiche

Mit seiner Witterungsbeständigkeit und seiner Resistenz gegen Insektenbefall ist der Teakholz-Tisch prädestiniert für den Einsatz auf der Terrasse, im Garten und Wintergarten. Die markante Holztextur vermittelt den Eindruck von bodenständiger Robustheit und Naturnähe.

Wie der Landhaustisch braucht auch der Teakholz-Tisch Platz, um gestalterisch stimmig zu wirken. Im Freien, seinem originären Einsatzfeld, ist natürlich mehr Platz als in einem Innenraum, die Aufstellung des Tisches sollte dem Rechnung tragen.

Tisch, Raum und deren Funktion sollten eine Symbiose bilden

Man kann festhalten, dass Tisch, Raum und deren Funktion eine Symbiose bilden. Durch Reduktion erschließt sich die geeignete Lösung für Tisch und umgebende Bestuhlung.

Landhaustisch, Esstisch und Teakholz-Tisch sind dabei führende Einrichtungselemente, der Couchtisch hingegen ist gestalterisch der umgebenden Sitzgruppe untergeordnet.