Zuletzt aktualisiert am

Technik

Trends, Technologien und Zukunftsmärkte

Die Digitalisierung hat die jahrzehntelang gültige Wirtschaftsordnung auf den Kopf gestellt. Seither stehen nicht mehr Industrie- oder Produktionsunternehmen an der Spitze der Weltwirtschaft, sondern die digitalen Riesen. Google, Microsoft, Facebook, Amazon und Apple dominieren die Börsennachrichten und bestimmen jenen Trends, die uns die nächsten Jahre begleiten werden.

Doch dies ist für Google und Co. kein Selbstläufer. Schon Amazon-Gründer Jeff Bezos wies vor einiger Zeit darauf hin, dass sein Konzern früher oder später untergehen werde. Schließlich sei die Lebensdauer selbst der größten Unternehmen begrenzt. Bezos hat offenbar recht, wer erinnert sich denn beispielsweise noch an MySpace oder Xerox. Diese Unternehmen wurden von Innovationen oder disruptiven Technologien hinweggespült, daher bleibt es für jedes Unternehmen wichtig, den Finger am Puls der Zeit zu behalten, um nicht das gleiche Schicksal zu erleiden.

Die Digitalisierung nimmt weiter an Fahrt auf

Doch eines lässt sich zweifellos schon jetzt sagen, die Digitalisierung ist gekommen, um zu bleiben. Gerade die letzten Jahre haben bewiesen, dass in vielen Bereichen noch ausreichend Potenzial für eine Beschleunigung dieser Entwicklung vorhanden ist. Bestes Beispiel dafür war der Aufstieg der Videokonferenzsoftware Zoom. Sie stellte nachdrücklich unter Beweis, dass zahlreiche Businessreisen nicht mehr notwendig sind, um ein multinationales Unternehmen zu führen.

Elektromobilität auf dem Vormarsch

Wie wichtig es ist, Trends rechtzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren, erlebt gerade die Autoindustrie. Was PayPal-Gründer Elon Musk mit seinem Konzern Tesla zunächst vorlebte, hat nun die Welt im Sturm erobert. Die größten Autobauer der Welt haben ihre Strategie vollständig adaptiert. Wurde die Elektromobilität zunächst noch belächelt, hat der Innovationsdruck von Tesla dazu geführt, dass längst ein weltweiter Wettlauf rund um die besten Elektrofahrzeuge eingesetzt hat. Batteriehersteller werden vom Markt gekauft, wie warme Semmeln, jeder Hersteller möchte bei der gerade erst anlaufenden Transformation mit dabei sein.

Das gilt auch und vor allem für die deutsche Automobilindustrie. Ihr warf man jahrelang vor, den Trend verschlafen zu haben. Doch der Zwang des Faktischen führt jetzt dazu, dass beispielsweise VW alles daransetzt, seine Marktführerschaft nicht nur zu behalten, sondern die Elektromobilität mit seinem Qualitätsanspruch anzuführen. Zahlreiche neue Modelle fluten den Markt und das ist erst der Anfang. Schließlich befindet sich die Energiewende erst am Beginn.

Die enormen Mengen Strom, die durch die Elektromobilität notwendig werden, müssen erst langfristig sichergestellt werden. Das gilt sinngemäß auch für die Speicherung des Stroms aus erneuerbarer Energie und die entsprechende Ladeinfrastruktur. Hier machen nicht nur die politisch Verantwortlichen, sondern auch die Bevölkerung Druck, die den Umwelt- und Klimaschutz als höchste Priorität auserkoren haben. Im Umfeld dieses gewaltigen wirtschaftlichen Umbruchs entstehen für zahlreiche Unternehmen große Chancen, neue Märkte zu erobern.

Die ganze Welt spielt

Wer an Unterhaltung denkt, dem fallen zumeist die Filme aus Hollywood und die Musikindustrie ein. Doch im Windschatten der jahrzehntelang dominierenden Industrien haben die Videospiele längst die Spitze der Branche erobert. Damit nicht genug machen traditionelles Gaming, e-Sports und Social Gaming weltweit mittlerweile doppelt so viel Umsatz, wie die Film- und Musikindustrie zusammen. Allein in den letzten fünf Jahren betrugen die Zuwächse 50 Prozent.

Dafür verantwortlich ist auch die Online-Casino-Industrie. Sie hat die Chancen der Digitalisierung erkannt und die Spiele ins Netz verlegt. Das bekamen zuletzt zahlreiche traditionelle Spielbanken zu spüren, die dem enormen Angebot und der Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit nichts entgegensetzen können. Schließlich bieten die Online Casinos eine deutlich höhere Auszahlungsquote als gewohnt an. Das setzt die Spielbanken unter Druck, daher kam es beispielsweise in Deutschland zum Verkauf der Westspielgruppe an einen privaten Investor.

Die Prognosen der Experten gehen davon aus, dass sich die Branche in wenigen Jahren bereits der 200 Milliarden Dollar-Umsatzgrenze nähern wird. Welches Potenzial hier verborgen liegt, hat auch der Software-Riese Microsoft erkannt. Er setzt seit einiger Zeit alles daran, mit seinem hauseigenen Dienst Game Pass zum Netflix der Spiele zu werden. Dazu passt auch die Übernahme des Entwicklerstudios Activision für den Rekordpreis von 69 Milliarden Dollar. Die Aktionäre beurteilen die Erfolgschancen des Deals offenbar ebenso positiv wie Microsoft selbst, vor kurzem stimmten 98 Prozent der Anteilseigner dem Angebot zu.

Smartphones dringen in neue Sphären vor

Die Endgeräte, auf denen ein Großteil der Games läuft, befinden sich gerade auf dem Weg zum nächsten Level. Mobiles Internet kennt man zwar schon seit 15 Jahren, doch mit der 5G-Technologie werden die Smartphones Geschwindigkeiten kennenlernen, wie noch niemals zuvor. Nach einer Studie von McKinsey warten immer noch 4,3 Milliarden Menschen der Weltbevölkerung darauf, ans Netz angebunden zu werden. Die nächste Generation der Smartphones wird dies möglich machen. Das bietet nicht nur den Videospielen ungeahnte Möglichkeiten, sondern auch der Kommunikation. Die Welt wird zum sprichwörtlichen globalen Dort.

Trends, die seit Jahren auf ihren großen Durchbruch warten, haben nun die Chance sich durchzusetzen. Die Rede ist dabei von Virtual und Augmentend Reality. Die Verschmelzung mit bzw. die Erweiterung der Realität um die digitale Welt ist auch das Thema von Mark Zuckerbergs Konzern Meta (ehemals Facebook). Dort arbeitet man mit Hochdruck an einer schönen neuen und digitalen Welt. Zuckerberg ist so sehr von seiner Vision überzeugt, dass er sogar sein Unternehmen dementsprechend umbenannt hat, um sein Metaverse ins Bewusstsein der Menschen zu heben.

Mit den Diensten Instagram, WhatsApp und Oculus verfügt Meta bereits jetzt über zahlreiche Werkzeuge, um die digitale Welt zu gestalten und zu prägen. Man kann davon ausgehen, dass der Konzern weiter an der Umsetzung seiner Vision arbeiten wird. Die finanzielle Mittel dazu sind jedenfalls vorhanden. Diese Trends werden das Morgen bestimmen. Jenen Unternehmen, die rechtzeitig deren Möglichkeiten nutzen, habe eine große Chance, die Zukunft mitzubestimmen.