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Bayreuth

1.000 Bäume zum Schutz von Bayreuths Trinkwasser

Im Wasserschutzgebiet nahe Seybothenreuth werden rund 1.000 Bäume gepflanzt, die für Bayreuths Trinkwasserversorgung eine wichtige Rolle spielen.

Am Mittwoch, dem 19. April 2023, stellten die Stadtwerke Bayreuth ihr Pflanzprojekt im Trinkwasserschutzgebiet zwischen Seybothenreuth und Draisenfeld vor. Dort wird ein Teil des Trinkwassers für Bayreuth gewonnen. Daher liegt es den Stadtwerken am Herzen, die Fläche im dortigen Trinkwasserschutzgebiet besonders schonend zu bewirtschaften, um die Versorgung auch in Zukunft sicherzustellen.

Grundwasserspiegel steigt

Die gute Nachricht vorweg: In dem Trinkwasserschutzgebiet bei Seybothenreuth steigt seit einigen Jahren der Grundwasserspiegel. “Zumindest beim Trinkwasser sind wir gut aufgestellt”, so Oberbürgermeister Thomas Ebersberger.

Bayernweit ist das Absinken des Grundwassers allerdings ein großes Problem. Die richtige Bepflanzung des Schutzgebiets ist dementsprechend wichtig. Das dort gewonnene Trinkwasser erreicht auch viele Menschen in Bayreuth. “Aber viele Leute in Bayreuth wissen gar nicht, was wir hier im Wassergebiet eigentlich machen”, erzählt Jan Koch von den Stadtwerken.

Für eine nachhaltige Sicherstellung der Trinkwassers sei es außerdem wichtig, nicht übermäßig viel Grundwasser abzupumpen. “Was wir heute absaugen, haben wir morgen nicht mehr”, warnt Koch. Lesen Sie auch: Die bayerische Regierung will den Abschuss von Wölfen erleichtern. Im Fichtelgebirge sieht man dafür keine Notwendigkeit. 




Kosten des Projekts

Zum jetzigen Zeitpunkt wurden bereits rund 400 Bäume in dem Trinkwasserschutzgebiet gepflanzt. Bis diese aber ihre volle Größe erreicht haben, wird es noch 20 bis 30 Jahre dauern. Die Kosten pro Baum belaufen sich auf drei bis sechs Euro, insgesamt sind bereits rund 7.000 Euro in das Projekt geflossen. Darunter fallen auch die Kosten für den Bau eines Biberschutzzauns.

Doch auch für die Pflege nach der Anpflanzung ist mit weiteren Kosten zu rechnen. Während der Anwachsphase müssen manche Bäume nämlich bewässert werden.

Fichten waren krank

In der Vergangenheit wuchsen auf der Fläche Fichten, diese waren allerdings krank. Der Klimawandel, Biberschäden und Borkenkäferbefall haben die Bäume so stark geschwächt, dass sie den Stürmen nicht mehr standhalten konnten.

An ihre Stelle tritt nun ein Auenwald: Auf der rund 10.000 Quadratmeter großen Fläche in der unmittelbaren Nähe des Laimbachs pflanzen die Stadtwerke nun rund 1.000 Laubbäume.

Wahl der Baumarten

Den Stadtwerken ist dabei eine möglichst naturnahe Bepflanzung wichtig. Die Laubbäume sollen mit dem feuchten Boden und den klimatischen Bedingungen besser zurechtkommen als die Fichten.

Da in dem Gebiet ein Brunnen Trinkwasser gewinnt, müssen außerdem Bäume gepflanzt werden, die möglichst wenig Nitrat in den Boden eintragen. Dies würde sonst wiederum in das Trinkwasser gelangen. Aus diesem Grund ist beispielsweise die Erle nicht geeignet für das Wasserschutzgebiet. Sie bildet nämlich Wurzelknöllchen, in denen Stickstoff gespeichert wird.

Stattdessen wachsen bald in dem Gebiet beispielsweise die Elsbeere, die Esskastanie, die Weißdorne oder die Flatterulme. Jedes der Gewächse wurde gezielt ausgewählt. Um die Wahl der Baumarten kümmerte sich Helena Skrobranek von den Stadtwerken. Beraten wurde sie dabei von Professor Aas, dem Direktor des Ökologischen Garten der Uni Bayreuth.