Zuletzt aktualisiert am

Bayreuth

Als noch Flößer in Bayreuth anlegten: BG will Weg mit historischem Namen taufen

Die Stadt Bayreuth hat einen Weg an der Wilhelminenaue als Gemeindestraße gewidmet. Die BG schlägt einen historischen Namen vor.

Können Bayreuther künftig “Am Flößanger” entlang zur Wilhelminenaue spazieren? Ein Antrag der Bayreuther Gemeinschaft (BG) schlägt diesen geschichtsträchtigen Namen für einen neu gewidmeten Weg vor. Hintergrund: Der Bauausschuss hat kürzlich beschlossen, dass der Weg von der Äußeren Badstraße in Richtung Wilhelminenaue zur Gemeindestraße wird.

Der Bayreuther “Flößanger” soll zurückkehren

“Der ehemalige Bayreuther Straßenname ‘Flößanger’ (seit 1966 ‘Äußere Badstraße’) erinnerte daran, dass ab dem 15. Jahrhundert über die Steinach und den Roten Main große Mengen von Fichten- und Buchenholz mit der ‘Bayreuther Stadtflöß’ aus den Wäldern rund um den Ochsenkopf, der Königsheide und des Kreuzsteins hinter dem Wagenthal in die Stadt transportiert wurden”, heißt es in dem BG-Antrag.

Der Weg führt von der Äußeren Badstraße – dem früheren “Flößanger” – zum Waldorfkindergarten an der Wilhelminenaue. Bis jetzt hat er laut der Stadt Bayreuth noch keinen Namen. Der Kleingartenverein am Weg trägt bereits den Namen “Flößanger”.

Der BG-Antrag sei im Rathaus eingegangen und werde nun bearbeitet, teilt die Stadt auf bt-Anfrage mit. Die BG-Fraktion schlägt in dem Antrag außerdem vor, dort eine Informationstafel über die Bayreuther Holzflößer zu errichten. Lesen Sie auch: Besondere Pflanzen halten Einzug am Röhrensee.

Die Geschichte hinter den Bayreuther Flößern

In ihrem Antrag schildern die BG-Stadträte Stephan Müller und Frank Hofmann die historischen Hintergründe zur “Bayreuther Stadtflöß”: “Bei einem Spaziergang am Roten Main oder an der Steinach kann man sich heute nur schwer vorstellen, dass früher Jahrhunderte lang auf diesem kleinen Gewässer große Holzstämme transportiert wurden.” Auch damals sei es nur in der wasserreichen Jahreszeit möglich gewesen. Früher habe es mehr Schneeschmelze gegeben, die Trinkwasserversorgung der Stadt Bayreuth habe den Bächen noch nicht so viel Wasser entzogen.

Und: Die Flößer hätten damals Weiher der Umgebung aufgestaut. “Dann schafften die Flößer das Holz unterhalb dieser Weiher in das Bachbett und öffneten die Schleußen, so dass das Holz mit den Wassermassen Stück für Stück talabwärts bis Bayreuth transportiert werden konnte und am Flößanger gestapelt wurde.” Der bekannteste Flößweiher auf dieser Straße werde heute am Moorbad Fleckl als Badeweiher genutzt.

Die Arbeit der Flößer aus dem Fichtelgebirge endete laut Müller und Hofmann in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Bau der Eisenbahn.