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Politik

Auf dem Gelände der Post: Hochhausbau in Bayreuth sorgt für rege Diskussion im Bauausschuss

Am Dienstag (2.2.2021) hat sich der Bayreuther Bauausschuss mit einem umstrittenen Hochhausbau auf dem Gelände der Post beschäftigt.

Gegenüber des Bayreuther Bahnhofs soll ein “urbanes Areal” entstehen. Hintergrund ist, dass die Deutsche Post Teile, die hier untergebracht sind, an andere Standorte verlegt. Dadurch wird Platz für eine neue Nutzung im Rahmen der städtebaulichen Innenstadtentwicklung frei. Die Frage ist: Welche? Damit hat sich der Bauausschuss auf seiner Sitzung am Dienstag (2.2.2021) beschäftigt. Um neuen Wohnraum in der Stadt ist es auch auf der jüngsten Sitzung des Stadtrates gegangen.

“Urbanes Quartier” in Bayreuth: Neue Nutzung für das Post-Areal gegenüber des Bahnhofs

2019 hatte der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, zwei Planungsvarianten zu entwickeln, doch auf der Sitzung des Bauausschusses am Dienstag (2.2.2021) wurde nur eine vorgestellt. Das hatte schon zu Beginn der Sitzung zu Unmut bei einigen Stadträten geführt.

Schließlich stand sogar zur Abstimmung, den Punkt generell von der Tagesordnung zu nehmen. Am Ende wurde die zweite Planungsvariante aber doch vorgetragen. Die begrenzt den größten von mehreren Baukörpern auf 13 Stockwerke mit einer Gesamtgröße von 43 Metern. Über 75 Prozent der Fläche soll Wohnraum werden, erklärt Baureferentin Urte Kelm. Die Rede ist von 200 bis 250 Wohnungen. Der Rest soll gewerblich genutzt werden.

“Nicht noch eine Bausünde”: Die Argumente für und gegen die Vorplanung

Grundsätzlich sei das Verfahren zu begrüßen, hieß es im Gremium. Wohnbau an dieser Stelle sei gut. Damit es weiter gehen kann, braucht die Verwaltung die Zustimmung des Bauausschusses und später des Stadtrates. Aber: Die zweite Variante fehle. So könne man keinen Beschluss fassen. “Aus Mangel an Alternativen können wir dem nicht zustimmen.” Das Hochhaus sei zu groß, würde wertvolle Sichtachsen in Bayreuth versperren. Man dürfe nicht noch einmal einmal eine Bausünde wie mit dem Rathaus II begehen, so etwa die CSU-Fraktion.

Andreas Zippel (SPD) führte aus, dass modern nicht schlecht sein muss und Bayreuth gut daran täte, städtebaulichen Mut zu beweisen. Dass das Hochhaus zu groß ist, sehe er nicht. Auch die Sichtachsen wie etwa in Richtung Festspielhaus seien nicht betroffen. Helmut Parzen (CSU) ist das Gebäude zu gedrungen. “Zuerst war es ein Zeigefinger”, sagt er zum geplanten Hochhaus, “jetzt ist es ein Klotz.” Er fordert, das Vorhaben städtebaulich mehrfach in seiner Qualität abzusichern. Dazu sollen aus seiner Sicht mehrere Fachbüros beauftragt werden. Die DU/FDP/FL-Fraktion im Bayreuther Stadtrat ist grundsätzlich für das Hochhaus. Stefan Schlags (Die Grünen) sieht ein baurechtliches Problem mit dem vorliegenden Entwurf.

“Urbanes Quartier auf dem Post-Areal”: So hat der Bayreuther Bauausschuss entschieden

Oberbürgermeister Thomas Ebersberger erinnerte daran, dass Wohnraum in der Stadt dringend gebraucht werde. Deswegen sei es wichtig, dass das Verfahren zügig weiter geht. In Gestaltungsfragen sei zum jetzigen Zeitpunkt vor der Bauleitplanung nichts in Stein gemeißelt.

Bayreuther Tagblatt - Raphael Weiß

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Raphael Weiß