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Bayreuth

Ausbildungszahlen in Bayreuth und Oberfranken steigen – Dennoch viele Stellen unbesetzt

Wie die IHK berichtet, wurden in Oberfranken wieder mehr Ausbildungsverträge unterschrieben – auch in Bayreuth wird dies deutlich.

Im Wirtschaftsraum Bayreuth wurden 2023 wieder deutlich mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen.

Davon berichtet die IHK Oberfranken Bayreuth in einer Pressemitteilung.

Mehr Ausbildungsverträge in Oberfranken

Im Zuge der Corona-Pandemie gab es, wie in vielen anderen Bereichen auch, einen Rückgang der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge. Mittlerweile scheint man sich aber erholt zu haben und kann einen deutlichen Anstieg der Zahlen vermelden.

In zwei Pressemitteilungen vom Mittwoch, dem 24. Januar 2024, teilte die IHK Oberfranken Bayreuth mit, dass man für 2023 ein “sehr zufriedenstellendes Ergebnis” vermelden könne, so IHK-Präsident Dr. Michael Waasner. Lesen Sie auch: Am morgigen Samstag sind erneut Proteste von Landwirten, Handwerkern und Lkw-Fahrern in Bayreuth angekündigt.

Zahlen noch weit unter früherem Niveau

Bereits 2021 und 2022 waren die Zahlen gestiegen, Stand Dezember 2023 liegt man in Oberfranken bei 3929 neuen Ausbildungsverträgen für das vergangene Jahr. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das eine Steigerung von neun Prozent.

Allein im Wirtschaftsraum Bayreuth wurden 780 neue Verträge abgeschlossen, das wiederum kommt einer Steigerung um 17,6 Prozent gleich. Auch hier hinkt man aber noch den Vor-Corona-Zahlen hinterher.

2019 gab es noch 4212 neue Verträge, diese Zahlen noch einmal zu erreichen sei “extrem schwierig”. Laut Waasner sei allein schon der demografische Wandel ein Grund dafür, dass diese Zahlen nicht mehr erreicht werden können. Zu groß wiege unter anderem das Ausscheiden geburtenstarker Jahrgänge.

Ausbildung als Alternative zum Studium

So bleiben auch weiterhin viele Ausbildungsplätze übrig, die nicht besetzt werden konnten. Besonders schwierig sei es im letzten Jahr gewesen, (Fach-)Abiturienten für eine Ausbildung gewinnen zu können. Hier müsse man die Bemühungen intensivieren.

Auch im Wirtschaftsraum Bayreuth ist deutlich geworden, dass man noch weit unter den früheren Zahlen liegt. Jörg Lichtenegger, Vorsitzender des IHK-Gremiums Bayreuth, fordert eine “bessere und praxisnähere Berufsberatung in allen Schulen”.

Viele junge Menschen mit (Fach-)Abitur würden laut Lichtenegger nur studieren, weil ihnen die Alternativen nicht bewusst seien oder weil sie von den Eltern gedrängt würden. Die Ausbildung biete diverse “exzellente Weiterbildungsmöglichkeiten” und habe zusätzlich zu möglichen Bachelor- oder Masterabschlüssen auch eine praxisnahe Komponente, die im gewöhnlichen Studium fehlt.