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Bayreuth

Immer mehr ausgesetzte Tiere landen im Bayreuther Tierheim: „Es ist einfach schlimm“

Im Bayreuther Tierheim kommen derzeit viele ausgesetzte Tiere an. Manchen ist nicht mehr zu helfen – wie etwa dem Hund „Caruso“.

“Caruso” war nicht mehr zu retten

Das Bayreuther Tierheim hat vergangene Woche einen ausgesetzten Hund in Gefrees abgeholt. Er bekam den Namen „Caruso“. Die Pfleger wollten ihn retten, doch sein Zustand verschlechterte sich. Trotz Dauerinfusion war es zu spät – der Hund starb an Nierenversagen.

Ausgesetzte Tiere sind ein zunehmendes Problem im Bayreuther Tierheim. „Das haben wir momentan laufend“, sagt Heidi Ott von der Tierheimverwaltung. „Es ist einfach schlimm. Gestern stand ein Schuhkarton mit einer kleinen Katze draußen. Auch sie konnten wir nicht mehr retten.“

Neun Mäuse in einer Box ausgesetzt

Solche Beispiele gibt es leider viele: Kürzlich hätten Arbeiter eine Plastiktüte im Bayreuther Tierheim vorbeigebracht – darin eine Box mit neun Mäusen. „Im Allgemeinen ist es wohl so, dass die Leute den Tieren nicht mehr Herr werden“, sagt Ott. Sie hat auch eine Vermutung, wieso das Problem zugenommen hat. Lesen Sie auch: Diese junge Hündin sucht ein neues Zuhause.




Die jetzige Welle der ausgesetzten Tiere sei wohl eine Nachwirkung der Corona-Jahre, als sich viele Menschen ein Haustier angeschafft haben, so Ott. Außerdem koste der Tierarzt deutlich mehr als früher – manche könnten sich eine Behandlung schlicht nicht mehr leisten, wenn ihr Tier krank wird.

Appell an Tierbesitzer: “Dem Tier noch eine Chance geben”

Heidi Ott will allerdings auf niemanden mit dem Finger zeigen: „Die Menschen, die ein Tier aussetzen, sind oft in einer sehr schwierigen Lebenssituation. Das sind nicht alles kaltherzige Leute.“

Sie appelliert an alle Tierbesitzer: „Wenn ein Haustier schwierig wird, sollte man dem Tier frühzeitig noch eine Chance geben.“ Beispielsweise könnte man sich einen Hundetrainer holen. Denn verhaltensauffällige Tiere seien auch für das Tierheim schwerer zu vermitteln. Und die Tierheime, sagt Ott, sind momentan ohnehin fast alle voll.